So, nun nach längerer Zeit mal ein Update.
Ich hatte die Reagenzgläser allesamt bei ca. 22°C und völliger Dunkelheit liegen. Seit meinem letzten Update habe ich auch keinen Blick mehr hinein geworfen, um nicht unnötig zu stören. Da ich heute die
Winterruhe einleiten wollte, bzw. auch habe, habe ich mal einen Blick in jedes RG geworfen...
Und... Naja, das Ergebnis war nicht gerade berauschend.
In dem RG mit ehemals 6
Königinnen waren 5 tot, und fein säuberlich auf einem Haufen platziert. Direkt an der Watte schien die Siegerin zu thronen.
Brut war wie zu erwarten noch keine vorhanden.
Bei dem RG mit vier
Königinnen, genau das selbe. Eine
Gyne hatte wohl alle anderen beseitigt. Auch sie saß quietschfidel auf der Watte, und schaute mich ganz unschuldig an
Und dann, bei dem Reagenzglas mit drei
Königinnen war der Wassertank ausgelaufen
Trotzdem das Reagenzglas schräg stand, war keine
Gyne mehr zu retten.
Und als ich schließlich ohne jegliche Hoffnung in das RG mit den zwei Gynen schaute, sah ich zu meiner großen Überraschung und Freude, dass noch beide Gynen am Leben waren. Aber nicht nur das, sie haben auch bereits einen riesigen Haufen
Brut; unzählbar viele Eier (bestimmt über 40) die alle auf einem Haufen liegen, und ca. 6 mittelgroße
Larven.
Das ist doch immerhin etwas.
Der einzelnen
Gyne geht es auch gut, aber auch sie hat noch keine
Brut.
Was genau das ganze jetzt bedeutet muss jeder selbst entscheiden, und natürlich ist ein so kleiner Versuch auch noch nicht unbedingt als repräsentativ zu sehen, es scheint aber so zu sein, dass diese Art wohl doch eher
monogyn beginnt, evtl noch mit einer
pleometrose aus wenigen Tieren. Wenn ansonsten alles gut verläuft, kann ich ja evtl. nächstes Jahr versuchen, ob eine weitere junge
Gyne aufgenommen wird, und Solenopsis fugax Völker evtl. durch Adoption von jungköniginnen später
polygyn werden, dass also eine sekundäre polygynie vorliegt.
Also habe ich die toten Tiere entfernt, und nun alle RGs in einen anderen Raum mit ca. 17-18°C verfrachtet. Lediglich die beiden Gynen mit der
Brut, habe ich aufgrund der vielen Eier vorerst noch ein wenig bei ~ 20° C belassen, um den Eiern noch die Chance zu geben sich zu
Larven zu entwickeln. Mir ist bewusst, dass ich mit der Zeit der
Winterruhe zeitlich ein wenig verspätet bin, jedoch werde ich vermutlich nächstes Jahr einfach etwas Zeit an die
Winterruhe dranhängen.
Bei der Temperatur für den Winter bin ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, da man fasst überall lesen kann, dass die Tiere eine kürzere
Winterruhe bei ca. 15 °C benötigen. Da ich meine Gynen jedoch allesamt hier bei mir gefangen habe, wo es im Winter auch gerne mal Frost gibt, denke ich, dass ich die Überwinterung in etwa so wie bei meinen anderen heimischen Arten handhaben werde.
Zu guter letzt möchte ich nun noch von einem weiteren kleinen Gründungsexperiment berichten; und zwar habe ich eine der übrigen Gynen zur Gründung in ein kleines Steckmoos Nest gesetzt. Hierzu habe ich zuerst ein ganz normales RG mit wattestopfen und Wasser vorbereitet. Dann habe ich das RG mit Öffnung voraus vorsichtig in einen Steckmoos Ziegel gebohrt. Nachdem ich es wieder herausgezogen hatte, war der Raum vor der Watte des RGs zur Hälfte mit Steckmoos gefüllt. Nun habe ich das Steckmoosstück bis zur Watte geschoben um anschließend mit einem kleinen Stöckchen direkt am Rand ein ca. 1 cm Tiefes Loch direkt an der Scheibe hineingedrückt. Nun kam die
Gyne hinein. Schon nach kurzer Zeit begann sie sich an der vorgefertigten Stelle einen Gang zu graben. Nach etwa einer Stunde war sie an der Watte angekommen. Hier verbreiterte sie den Gang etwas, sodass eine kleine Kammer entstand. Die einzelnen Steckmoos Partikel, die durch das graben entstanden, nutzte sie direkt, um den Gang hinter sich wieder zu verschließen.
Das interessante bei dieser Konstruktion ist nun, dass ich direkt in eine natürlich gegrabene Gründungskammer schauen kann. Das ganze ist nun etwa 3 Wochen her, und sie wurde heute zusammen mit den anderen in den kühleren Raum verbracht. Auch ihr geht es gut, aber sie besitzt ebenfalls noch keine
Brut.
Dass es nicht alle
Königinnen geschafft haben ist natürlich schade, jedoch gelingt es in der Natur auch nur den aller wenigsten Gynen letztendlich erfolgreich zu gründen.
Ich bin gespannt, wie es nach dem Winter weiter gehen wird.
Der Diskussionsthread:
topic55327.htmlLiebe Grüße