Ameisenalex hat geschrieben:Jetzt habe ich ne Frage unzwar : Gibt es eine Art die bei der Größe der Arbeiterinnen ungefähr in der Mitte von C. L. und L. N. liegt?
Formica, z.B. Formica fusca liegt ziemlich gut in der Mitte (zumindest was die normalen Arbeiterinnen angeht - Formica, obwohl leicht polymorph, bildet ja keine so überdimensionierten großköpfigen Majorarbeiterinnen wie Camponotus aus).
Die Serviformica-Spezies wachsen meist auch nur auf ein paar Tausend Arbeiterinnen an und nicht wie Lasius niger zu Riesenkolonien mit 50000+ Arbeiterinnen.
Ameisenalex hat geschrieben:Auch habe ich gelesen das man nicht unbedingt die Ameisen in Winterruhe geben muss.
Kann man das auch probieren?
Jain, man KANN Arten ohne
Winterruhe halten, es tut ihnen aber normalerweise nicht gut, da es ihren Rhythmus durcheinander bringt (sie ziehen dann oft weniger
Brut in merkwürdigen Schüben auf, auch die Arbeiterinnen bleiben deutlich kleiner) - ist zumindest bei Lasius, zu Formica habe ich jetzt keine Berichte gefunden (wäre evtl. mal einen Versuch wert).
Wenn du eine Art suchst die man bei Zimmertemperatur überwintern kann schau dir mal die meditarranen Arten an (Messor barbarus, Camponotus barabricus, Camponotus cruentatus, etc.).
Für Arten ganz ohne
Winterruhe müsste man sich dann die pflegeleichteren unter den afrikanischen und asiatischen Arten anschauen - Camponotus nicobarensis wäre da der Klassiker, die sind für Camponotus auch ziemlich klein, größentechnisch eher Richtung Formica, allerdings mit den für Camponotus typischen großköpfigen Majorarbeiterinnen. Einziges Problem, deren Kolonien können ziemlich groß werden.
Ameisenalex hat geschrieben:Ich habe ein altes Aquarium das ca. 40 x 25 x 25 cm groß ist, reicht das und für wie lange?
Das hängt von der Art ab - bei manchen Arten (Temnothorax
sp, Camponotus turkestanus) reicht das wahrscheinlich ein Kolonieleben (also 10-15 Jahre) lang.
Meine Camponotus barbaricus kommen nach rasantem Wachstum im 2ten Jahr gerade bei ~300 Ameisen an, denen würde das im Moment noch reichen, im nächsten Jahr (Jahr 3) dürften sie aber in die Tausende gehen und etwas mehr Auslauf brauchen.
Je nachdem ob du bei Bedarf erweitern kannst oder nicht, und ob das Nest extern ist (gibt einem auch schon viel Freiheit, weil i.d.R. nur 10-20% der Ameisen überhaupt draußen unterwegs sind, außerdem kann man mit Schläuchen die Laufstrecken künstlich verlängern ohne dass es viel Platz kostet, wenn man den Schlauch einfach einmal um das Becken legt), müsstest du dan halt ggf. eine Art suchen für die das Aquarium wirklich dauerhaft reicht.
Ameisenalex hat geschrieben:Auch habe ich im Keller Paraffinöl rumstehen dass abgelaufen ist aber passt ja trotzdem, oder?
Unterschiedliche Ameisenarten sprechen unterschiedlich gut auf verschiedene Barrieren an, auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rolle. Fluon wird bei hoher Luftfeuchtigkeit schnell wirkungslos, während gerade Formica dazu neigen Öl- und Paraffinbarrieren mit Dreck und Sand vollzukleben.
Ameisenalex hat geschrieben:Wenn ich die dann habe, würde ich gerne ein Nest haben indem ich sie auch beobachten kann!
Ich habe überlegt mir nichts zu kaufen (außer Ameisen und so) also dachte ich , ich kann ja iwie ein Nest selber bauen.
Kann ich dieses aus Holz (OSB?) bauen oder ähnlichem und wenn ja wie befeuchte ich (oder wie auch immer man da was machen muss) das Nest?
Auch das kommt wieder auf die Spezies an - einige Spezies (besonders Camponotus und Messor) sind ziemlich gut darin, sich durch Holz zu nagen (die nagen sich allerdings auch durch Gips, Ytong und Hydrostone)..
Außerdem muss man das Nest (zumindest bei den meisten Spezies) ja irgendwie befeuchtet werden und dann ergibt sich bei Holz schnell das Problem von Verformungen und Pilzbefall.
Traditionelle Materialien wäre Ytong (Portenbeton), Gips (sehr gut auslüften lassen), Hydrostone/Labstone (keine Ahnung wie das Zeug auf Deutsch heißt), Acryl und Glas.
Zur Not kann man Ameisen aber auch sehr gut in Plastikcontainern mit etwas Bodensubstrat halten - luftdichte Plastikcontainer für Lebensmittel gibts für 3-5€, einfach eine Menge kleine Löcher zur Belüftung in den Deckel bohren und Barriere anbringen - sieht zwar nicht so toll aus, funktioniert aber wunderbar.