Hallo zusammen.

Gerade eben ist meine Formica sanguinea Kolonie angekommen. Bestellt bei AntsKalytta.
Einfach in einer Schachtel mit Styropor verpackt. Die Ameisen sollten zu dieser Jahreszeit noch in Winterruhe gehalten werden. Sie bewohnen eine kleine Verpackung, wie man sie für Soßen kennt. In der Verpackung ist eine Knäul Klopapier.


Jetzt zum Problem: Sie rennen aufgeregt durch die Schachtel. Kaltstellen möchte ich sie in dierser Schachtel, aufgrund der Bewässerungsprobleme, nicht.

Soll ich sie jetzt erst in ein RG umziehen lassen?
Wenn ja wie?
Bei welcher Temperatur in etwa?

Ich weiß nicht welchen Temperaturen sie auf ihrer Reise ausgesetzt waren. Langsam einwinter? Sofort bei 5-8 Grad in den Kühlschrank?

Danke!

Moin JanPinguin,

ruhig Blut! Entweder du fügst ein kleines RG mit Wassertank bei, befeuchtest das Klopapier ein wenig und es geht dann in die Winterruhe oder du setzt sie in ein RG (mit Wassertank) um, was mir sinnvoller erscheint. Dafür nimmst du ein Behältnis, welches du mit Talkum oder Paraffin kurzzeitig oben am Rand ausbruchssicher machst und setzt die Kolonie im jetzigen Behältnis hinein. Du bietest ein abgedunkeltes RG (keine rote Folie) mit Wassertank als neues Zuhause an. Nach kurzer Zeit sollten die Ameisen aus dem Hellen in das Dunkel umziehen und du hast sie im RG. Lass ihnen ein wenig Zeit dafür, am besten sie machen es von selbst und ohne großes Nachhelfen.

Winterruhe im Kühlschrank, im Keller oder auf dem Boden? In jedem Fall solltest du Temperatursprünge vermeiden und versuche langsam herunter zu kühlen, falls du die Möglichkeiten dazu hast. Da es sich um Formica mit endogener Winterruhe handelt, sollte sie auch so im April wieder aktiv werden, dennoch solltest du die Winterruhe so schnell wie möglich einleiten, denn eine Diapause ist Pflicht.

Viel Erfolg! Gruß, Olaf

Puhh
Du beruhigst mich.

Sie sind jetzt in einer kleinen Kiste mit Deckel. Im Deckel sind 8 Löcher. Reichen die für Sauerstoff? Abgedunkeltes RG ist angeboten. Wenn sie bis morgen nicht umgezogen sind, kommen sie so in die Winterruhe (Angebot bleibt trotzdem). Müsste dann halt regelmäßig das Klopapier mit Wasser beträufeln. Alle drei Tage 3 Tropfen?
Für die Winterruhe ist ein kleiner Weinkühlschrank gedacht. Der läuft momentan auf voller Leistung. Sind aber ganze 8,7 Grad. Vielleicht wird es noch kälter. Reicht das?

Die Luft wird reichen, besonders da Du ja regelmäßig die Feuchtigkeit kontrollierst.
Alle 3 Tage erscheint mir was viel, 1x die Woche gucken wie es aussieht und dann so viel ergänzen wie nötig, reicht völlig.
Weinkühlschränke werden ja nicht so kalt wie andere... übrigens eine gute Alternative für Leute, die südeuropäische Ameisen, aber keinen Keller haben.

Ich möchte höflich ergänzen, dass der Name des Shops für diesen Beitrag nicht relevant ist. In der letzten Zeit lesen sich einige Berichte und Fragen eher wie Rezensionen oder Produktbeschreibungen. Das scheint ein Phänomen dieser Zeit zu sein. Ich würde die Aufmerksamkeit dennoch gerne wieder etwas mehr auf die Tiere richten.

Es wurde ja schon alles Nötige geschrieben.

Ich möchte hier nur kurz vermitteln, dass die Ameisenhalter in der Winterszeit sich keine Ameisen per Post zuschicken lassen sollten. Es ist immer besser, den Frühling oder (falls es sich um Exoten handelt) noch wärmere Zeiten abzuwarten. Zwischenzeitlich kann man ja dutzende Haltungsberichte durchstöbern, sowie das Formikarium bis auf die kleinste Kleinigkeit optimieren, mit "kleinen Helfern" impfen und alles in Schwung bringen, bevor die Hauptartisten einziehen dürfen.

Das schont nicht nur die Ameisen, sondern auch die Nerven des Käufers.

In diesem Sinne @ JanPingui: Viel Erfolg mit deinen Kleinen!

Die Ansicht kann ich nicht teilen.
Für manche Arten, wie Formica sanguinea sind kühlere Temperaturen eine der besten Möglichkeiten, diese überhaupt so zu verschicken, damit sie mit nur geringen Schädigungen, Verlusten ankommen.
Bei Wärmeren Temperaturen geraten diese Ameisen schnell derart in Panik, dass sie größere Mengen an Ameisensäure verspritzen.
Normal gedacht um sich zu verteidigen oder Beute zu machen.
In einem engen Behältnis, wie z. B. einem Reagenzglas, kann das bis hin zum Totalverlust beim Transport führen.
Ein größeres Behältnis, in dem sie zudem noch räumlich getrennt sind (Knüllpapiereinlagen oder Dergleichen) helfen ebenfalls um Transportschädigungen/Verluste zu reduzieren.
Allerdings ist so ein Behältnis, in erster Linie, auch nur für den Transport gedacht.
Normal müssten sie noch in ein vernünftiges Nest umziehen.
Dafür wäre es notwendig, sie alle in ein kleines Behältnis auszuquartieren(auszukippen) in dem ein kleines Nest steht.
In Reagenzgläser ziehen diese Ameisen allerdings nur ungern, wenn es nichts anderes gibt, könnte es gehen.

Ansonsten möglichst viel des Papiers aus der Box entfernen und etwas Seramis einbringen.
Dies kann gut befeuchtet werden.
Um Papier zu entfernen, ist es hilfreich, vorab die Box ein paar Stunden in den Kühlschrank zu stellen.

Das gilt auch für eine Zwangsumzug
Sind sie im neuen Behältnis, wieder bei Raumtemperatur halten, bis sie ins neue Nest gezogen sind.
Danach geht es wieder in Winterruhe.
Sollten sie nach 1 – 2 Tagen nicht im neuen Nest sein, akzeptieren sie dieses nicht und es muss ein/was anderes angeboten werden.

Grüße Wolfgang

Erne hat geschrieben:Die Ansicht kann ich nicht teilen.

Keine Ursache, jeder hat so seine eigenen Ansichten. Sonst wäre es am Ende noch langweilig, oder?

Deine Begründung bzgl. Stress und Ameisensäure ist natürlich gegeben, allerdings kann ich mir das nur bei richtig großen Kolonien in kleinen Transportboxen vorstellen. Ich persönlich hatte noch nie in dieser Hinsicht irgendwelche Verluste zu beklagen. Daher schätze ich die Wahrscheinlichkeit auch als sehr gering ein, dass sich Ameisen tatsächlich selbst Schaden zufügen könnten.
Hätte ich damals den Anschein bekommen, Ameisen würden trotz ordnungsgemäßen Transport Schaden nehmen, ja, so hätte ich anschließend für immer darauf verzichtet. Ich machte nie schlechte Erfahrungen, selbst bei sehr gut besetzten Reagenzgläsern (ich denke hier in erster Linie an Ameisen der Formicidae) gab es nie Ameisensäureschäden oder gar Totalverluste. Ganz im Gegenteil, beim Öffnen des Paketes bekam ich immer ruhig versammelte Ameisen zu sehen, die ihre Brut pflegten. Klar gibt es beim Transport gewisse Erschütterungen, aber auch viele ruhige Phasen. Hier sammelt sich offensichtlich die Kolonie und alles ist wieder vereint.

Der Gedanke dass die Wintertraube beim Transport (samt Larven) komplett durchgeschüttelt und in der gesamten Transportbox zerwürfelt wird, finde ich nicht schön. Auch der Umstand, die Kolonie dann in ihr neues Nest umsiedeln zu wollen ist eine für mich sehr unrunde Angelegenheit. Die Umsiedlung bedarf deutlich wärmere Temperaturen und die Winterruhe wird damit plötzlich unterbrochen. Wenn man Pech hat dauert das sogar einige Tage. Klar, im Winter gibt es schon mal mildere Tage, allerdings wird es niemals so warm, dass Ameisen derartige Aktivitäten an den Tag legen würden. Meiner Meinung nach sollte man sich bei der Winterruhe auch an die Ruhe halten.
Dass man tropische Exoten im Winter nicht bestellen sollte, muss ich aber nicht erklären, schätze ich. Hier besteht tatsächlich erhöhtes Risiko, egal ob mit Styropor und Heatpack... oft reicht das nicht aus.

Ist wohl ein Thema, wo sich die Geister scheiden.

Gute Nacht! =)

Ist wohl ein Thema, wo sich die Geister scheiden?
Nein eher nicht, gibt immer unterschiedliche Erfahrungen und Beobachtungen.
Diese hier ins Forum zu tragen, bringt viele, verschiedene Erfahrungen, die helfen können.

Freut mich für Dich, dass bei Dir im Sommer, bzw. bei wärmerer Temperatur, Formica sanguinea gut angekommen sind.
Ich hatte leider nie das Glück.

Grüße Wolfgang