Update:
Nachdem ich beide Kolonien Ende Februar ausgewintert habe, habe ich ihnen auch eine neue Arena zur Verfügung gestellt. Diese besteht im Wesentlichen aus einer Plastikdose, die am Boden mit Sand aufgefüllt ist. Das macht es leichter die Kolonien zu Füttern und hat auch noch den entscheidenden Vorteil, das Futter z.B: tote Insekten nicht so nah an die
Brut herankommen und die Ameisen dadurch weniger gestresst sind, wenn es wieder mal Fütterungszeit ist. Im Anschluss habe ich auch noch eine Heizmatte installiert und die beiden Setups so positioniert, dass sie zur Hälfte auf der Heizmatte liegen. Dadurch entstehen Temperaturunterschiede im Nest und die Ameisen können wählen in welchem Bereich des Reagenzglases sie sich aufhalten. Tagsüber herrscht eine Temperatur von 27°C und nachtsüber ist es leicht kälter mit 22°C. Leider habe ich anfangs die Reagenzgläser mit dem Wassertankende auf die Heizmatte gelegt, was zu starken Verdunstungen und Kondensationen im Reagenzglas führte. Nachdem ich sie umgedreht hatte hat sich das Problem von selbst gelöst. Bevor ich jetzt detailliertere Informationen über die beiden Arten gebe, möchte ich noch kurz auflisten was ich ihnen füttere:
Zuckerwasser und Honig, damit die Ameisen genügend Power haben und als Proteine Mehlwürmer (manchmal auch Mehlkäfer), Obstfliegen und Wachsmaden. Letztere sind aber nicht so beliebt.
Crematogaster scutellaris
Zuerst die schlechte Nachricht: Es sind drei weitere Arbeiterinnen verstorben. Wenn die letzte Arbeiterin auch stirbt muss sich die
Königin wieder alleine versorgen. Glücklicherweise hat die Kolonie es fertig gebracht ordentlich
Brut großzuziehen, sodass sie bereits zwei Nacktpuppen haben, die in nächster Zeit schlüpfen werden. Dann ist die nächste Generation gerettet und das überleben der Kolonie gesichert. Zu den Todesursachen der Arbeiterinnen kann ich wenig sagen. Eventuell waren die Arbeiterinnen alt genug und sind gestorben? Pygmäen leben ja nicht so lange wie Arbeiterinnen. Außerdem wurden sie im Oktober letzten Jahres geboren und sind jetzt sozusagen ein halbes Jahr alt gewesen.
- Ein Bild der Kolonie, als sie schon nur eine Arbeiterin hatte. Die beiden Larven haben sich zu Nacktpuppen entwickelt.
Camponotus barbaricus
Zu meinem Erstaunen ist die junge Arbeiterin, von der ich im letzten Post berichtete immer noch nicht ausgefärbt. Statt der schwarz-rötlichen Färbung die zu erwarten ist, ist sie immer noch so gefärbt wie sie auf den Bildern des letzten Beitrags zu sehen ist. Wenn mich jemand bei dieser Angelegenheit beraten kann wäre ich äußerst dankbar, da ich mir das Phänomen nicht erklären kann.
Andernfalls werde ich abwarten und mir die nächsten Arbeiterinnen anschauen, um zu sehen welche Färbung diese aufweisen.
Seit der Installation der Heizmatte hat die Kolonie viel
Brut aufgezogen. Es ist definitiv möglich diese Art ohne Beheizung zu halten, dass habe ich letztes Jahr auch gemacht. Es ist aber lange nicht so effektiv, denn die Kolonie hat in diesem halben Monat gefühlt mehr erreicht, als im letzten ganzen Jahr.
- Nach der Auswinterung
- Anfang März
- Hier ist die große Larve, die die Kolonie zu Beginn der Auswinterung hatte, bereits eine Nacktpuppe. Während die kleinen Larven sich verpuppt haben.
- So sieht es jetzt aus. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, fehlt die Nacktpuppe, die glaube ich wieder gefressen wurde. Warum die Ameisen das tun weiß ich nicht. Füttern tue ich eigentlich genug. Der kleine Rote Punkt im Hintergrund ist das Auge einer Obstfliege.
- Das gesamte Setup der Kolonie. So sieht es ungefähr auch bei den Crematogaster aus.
Außerden konnte ich feststellen, dass nachdem sich die erste Arbeiterin verpuppt hatte, ein seltsamer Gespinnstfaden um eine der
Larven gewickelt war.
- Es handelt sich um die kleine Larve, die auf der Puppe liegt.
Für mich kamen Zwei Möglichkeiten in Betracht worum es sich hier handeln könnte. Die erste war, dass es Watte ist, die die Ameisen abgezupft hatten, um damit ihre
Larven abzudecken und ihnen womöglich somit Feuchte zu entziehen. Das Selbe sehen wir auch oben bei den Crematogaster scutellaris und in meinem letzten Beitrag bei den kleineren
Larven. Hierbei bin ich mir aber nicht sicher, wenn jemand eine bessere Idee hat, die so ein Verhalten erklärt, dann bin ich ganz offen. Die Zweite Möglichkeit ist, dass es sich hier um Gespinst von der
Puppe handelt, das zufällig auf die
Larve übergegangen ist. Ich finde danach sieht es auch ein bisschen aus.