Hallo an alle,
Wer kann uns helfen, wir sind totale Anfänger.
Wir haben seit ca. 2 Wochen 1 Königin und 3 Arbeiterinnen und 2 Puppen+ein paar Eie. Sie sind am 3 Tag aus dem RG ins Nest (Korknest) umgezogen und jetzt sitzen sie ca. seit 1 Woche nur im Nest und nehmen auch kein Futter mehr an(zumindest merken wir es nicht). Da alle nur im Nest sitzen machen wir uns langsam Sorgen, die brauchen ja mal was zu trinken und zu essen!! Vor 2 Tagen haben sie sogar 1 Puppe gefressen, 1 Puppe und die Eier sind noch da.
Ist das Verhalten normal oder machen wir etwas falsch?

Eine so kleine Kolonie braucht so gut wie keine Nahrung - die fressen vielleicht alle paar Tage eine Fruchtfliege und etwas Zuckerwasser das wars (meistens tun sie das nachts). Ameisen haben Sozialmägen, in denen sie Nahrung speichern können (quasi portable eingebaute Kühlschränke), gerade bei Camponotus sind die so groß dass wenn die sich einmal den Magen vollgeschlagen haben es gut für eine Woche reicht.
Proteine werden meist auch nur angenommen, wenn Larven da sind - die Eier und die Puppen fressen ja nichts und die erwachsenen Ameisen brauchen kaum Proteine (nur kleine Mengen Zuckerwasser/Ahornsirup/Agavendicksaft).

Puppenfraß kann viele Gründe haben - möglicherweise fühlten sich die Ameisen gestresst, vielleicht ist die Puppe durch die Auswirkungen des Transports gestorben (normalerweise betrifft das aber eher Arbeiterinnen), vielleicht sie war ein Männchen (manchmal legt die Königin aus Versehen unbefruchtete Eier, die werden normalerweise gleich verfüttert, aber manchmal anscheinend auch recht lange übersehen) oder es war zu trocken im Nest/RG und sie ist ausgetrocknet und gestorben.
Solange nicht noch weitere Puppen gefressen werden ist das erstmal kein Grund zur Sorge, Puppenfraß kann vorkommen, besonders als Folge von Transportstress.

Hey und herzlich Willkommen
Bin auch recht neu aber hab schon einiges hier gelesen.
Dass sie nur rumhocken anfangs ist normal und in der Arena wirst du vermutlich auch nicht viel zu sehen bekommen dieses Jahr. Außer sie kommen dann doch (endlich) mal zum essen raus. Hier gleich mal die Frage wie ihre Gaster (Hinterleibe) aussehen? Wenn sie Nahrung intus haben sind diese ja ausgedehnt, erkenntbar daran, dass helle Streifen sichtbar sind.
Was hast du ihnen zum essen Angeboten? Meine Camponotus rufipes haben anfangs Motten gut angenommen und Spinnen sogar sehr gut. Beides dann vorher schon getötet.
Vielleicht ist denen dein Essen zu trocken. Ist eine Wasserquelle vorhanden? Und wie siehts mit Kohlenhydraten aus? Zb. Honig (-Lösung) oder Zuckerwasser?
Puppenfraß ist aber schon etwas beunruhigend und komisch. Immerhin würden bei Nahrungsknappheit eigentlich eher Eier gegessen werden, da hier nicht so viel Energie verloren geht. Vielleicht ist das Nest zu trocken ,oder, was ich jetzt denke, sind die Ameisen zu oft gestresst worden? Ist das Nest eigentlich abgedunkelt?
Hoffe ihr bekommt das Problem noch in den Griff.
Grüße Quader

OK danke für die schnelle Hilfe,
Ich hätte da noch ein frage:
Sollen wir jetzt überhaupt Proteine (mehlwürmer....) anbieten? Ich gebe jeden zweiten Tag frisches Futter rein. Auch zuckerwasser und Honig wird alle 2 Tage getauscht.

Das korknest wurde bei uns nicht befeuchtet, soll man ja wegen schimmel nicht machen. Stand extra beim Kauf dabei. Und die ameisen würden ja sonst die Eier wo anders hintragen, aber sie sitzen ja nur friedlich in der Ecke und sie befeuchten sich das Nest doch auch selber wenn sie es brauchen.

Würde als Futter eher Fruchtfliegen anbieten (halten ewig im Gefrierfach) - die können von einer einzelnen Arbeiterin eingetragen werden und man erkennt ob was angenommen wurde oder nicht. Auch mit einer elektrischen Fliegenklatsche erschlagene Stubenfliegen (halt nicht komplett zu Kohle verbrutzeln) oder eingefrorene kleine Spinnen eigenen sich gut. Bei einer so kleinen Kolonie ist der Bedarf so gering dass man den prinzipiell durch das decken kann, was man so rund ums Haus einfängt.

Mehlwürmer halte ich aus mehreren Gründen nicht für gutes Futter für Jungkolonien (meine Camponotus haben die genau einmal angenommen und dann nie wieder).

Das mit den Proteinen würde ich auch so sehen, eher kleineres anbieten.
Bezüglich des Nestes kannst du ja probieren ein abgedunkeltes Reagenzglas anzubieten, mit Wassertank und evtl ein paar Steinchen zum bauen. Wenn es ihnen im Kork wirklich zu trocken ist sollten sie dann umziehen. Ansonsten, so schwer wie es ist einfach abwarten und sie so wenig wie möglich stressen. Eine Kolonie mit ein paar wenigen Arbeitern ist ja noch ein kleines Baby im Vergleich zu einer mehreren tausend Mann (Frau) starken Armee.

von meiner Erfahrung her essen die schon nur meistens Nachts, grade Jungkolonien sind gerne nachtaktiv je mehr sie werden desto eher wirst du merken das sie was essen ;D

Hallo,

meine Camponotus-Kolonie ist ebenfalls noch winzig, sitzt noch immer im alten Reagenzglas von Abaton23 und besteht aus mindestens zwei Pygmäen und der Königin. Einige Zeit war so wie bei dir absolute Ruhe - ich habe ihnen dann lange Fichtennadeln (abgekocht) in die Arena gegeben und alles mögliche gefüttert: Mehlwürmer (geviertelt), Heimchen (halbiert), Waldhonig (1:1, unverdünnt), Proteinpulver (angeteigt), Kohlenhydrate (aufgelöst), gefriergetrocknete Proteine (angeteigt) und war in großer Sorge ob sie genug Wasser bekommen?

Nun, sie haben mit den Fichtenadeln ihr Nest verschlossen und nichts angerührt - den Waldhonig schon gar nicht.

Was war los? Ich dachte zuerst, die machen jetzt Winterruhe! Aber nein, nach einem heftigen Gewitter kam wieder Leben in die Bude, beide Arbeiterinnen sind nun fleissig am Wasser trinken, Futter eintragen (Mehlwurm, Heimchen, Fliegen). Gestern saß ich Stunden vor der Arena und schaute ihnen zu - auch mal schön!

Wenn deine Bedingungen stimmen - Feuchtigkeit vor allem, Wasser verfügbar, dann kann es sein, dass es dir ähnlich ergeht. Wobei ich das mit dem trockenen Korknest schon etwas seltsam finde - so viel ich weiss nistet doch Camponotus natürlich in sich zersetzenden, weichen und feuchten Kiefernhölzern?

Oleg