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Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
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Sir Joe

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#25 Re: Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Beitrag von Sir Joe » 29. Oktober 2017, 08:41

Hallo Gabs,

deine Winterbox sieht ja soweit ganz gut aus, was mich nur stört ist, dass sie so klein ist. Wenn du wenigstens noch Platz für einen Kühlakku hättest, könntest du die Box gelegentlich runter kühlen, falls es dauerhaft zu warm bleibt. Da fällt mir dann auch das nächste kleine Problem auf, das öffnen der Box gestaltet sich, dadurch das natürlich auch oben eine Schicht Dammmaterial geschüttet wurde, vermutlich etwas unpraktisch. Falls du damit aber klar kommst, ist das kein Problem.
Ein Kühlakku kann übrigens auch andersherum verwendet werden, wenn deine Box droht zu gefrieren, einfach einen zimmerwarmen Akku reinlegen, um ein bisschen Wärme in die Box zu bringen. Was hast du dir für diesen Fall der Fälle ausgedacht?

Gruß
Sir Joe



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User3165

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#26 Re: Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Beitrag von User3165 » 29. Oktober 2017, 21:52

Danke euch beiden für das Feedback!

Sir Joe hat geschrieben:Was hast du dir für diesen Fall der Fälle ausgedacht?


Um erhlich zu sein, war meine Überlegung, die Ameisen im Zweifelsfall in den Kühlschrank zu packen :D
Aber du hast Recht, das sollte nicht die einzige Alternative sein. Für die Kontrollen habe ich mir einfach eine Dose bereitgestellt, in der das Material zwischengelagert wird.
Ein bisschen Platz wäre da drin schon noch... es wird halt dann kein sehr GROSSER Kühlakku :rolleyes:

Der Schacht ist oben mit einer Holzplatte abgedeckt... möglicherweise würde es ausreichen, bei Minusgraden ein paar Wasserflaschen mit warmen Wasser direkt in den Schacht zu stellen (und umgekehrt).

Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, wie es mit den Temperaturen aussieht ;)

Liebe Grüße,
Gabs



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User3165

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#27 Re: Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Beitrag von User3165 » 7. Juni 2018, 20:01

Hallo

Tja, was soll ich sagen... es sind seit Saisonbeginn nicht weniger, sondern eher mehr Kolonien geworden.
Aktuell tummelt sich auf meinem Schreibtisch also folgendes:

Formica sanguinea - ca. 40 Arbeiterinnen, ein großes Eierpaket, einige Larven und Puppen.
Formica fusca - ca. 20 Arbeiterinnen, ein paar Larven
Lasius emarginatus - ca. 35 Arbeiterinnen, viele Larven viele Eier
Lasius cf. niger - ca. 35 Arbeiterinnen, einige Puppen, Larven und Eier
Lasius brunneus - schwer einsehbar, bestimmt über 35 Arbeiterinnen und viiiiel Brut
Myrmica cf. rubra - ca. 20 Arbeiterinnen, ein paar Nacktpuppen, wenige Larven, Eier
Leptothorax acervorum - 6 Arbeiterinnen, 2 alate Königinnen, 2 dealate, wovon nur eine begattet ist... weird :confused:

Seit Anfang des Jahres kamen noch hinzu:
2 Königinnen, entweder Temnothorax affinis oder Leptothorax
Camponotus herculeanus - 3 seperate Königinnen, zwei haben schon mit Eiablage begonnen
Lasius brunneus - 1 Gyne in Gründungsphase
Formica cf. cunicularia (heute gefangen) - 1 Gyne

Zeitaufwand
Ist eigentlich sehr gering. Wenige Minuten reichen täglich (theoretisch) aus. Die Kolonien sind klein genug, dass ein Tropfen Honig mehrere Tage hält, und Proteine nehmen sie auch nur begrenzt, logischerweise besonders wenig wenn hauptsächlich Puppen vorhanden sind.

Wer die Kolonien auch sehen möchte, kann sich ja mein YouTube Video diesbezüglich anschauen^^



Ich wünsche euch allen jetzt schon ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße,
Gabs
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#28 Re: Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Beitrag von Maddio » 8. Juni 2018, 10:35

Bravo Gabs! Da ist dir ein sehr unterhaltsames Video gelungen, wirklich professionell gestaltet.

Nacktpuppen sind bei Serviformica sehr häufig anzutreffen. Da scheint es auch keinen naheliegenden Grund zu geben, warum manche Larven sich einspinnen und manche nicht. Es wird manchmal vermutet, dass keine Partikel (z.B. Sandpartikel) zur Verfügung stehen, um den Anfangsfaden zu spinnen. Das kann ich aber bei meiner Kolonie so nicht bestätigen. Es scheint rein willkürlich abzulaufen, fast die Hälfte der Puppen sind Nacktpuppen bei mir.

So z.B. bei diesem Foto aus meinem HB:

Brutkammer.jpg


Alles wild durcheinander...die Larven werden schon wissen was sie tun.

LG Maddio

P.S.: Du scheinst ja sehr gerne Rocher zu essen :D



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Serafine

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#29 Re: Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Beitrag von Serafine » 8. Juni 2018, 10:43

Könnte durchaus sein, dass einige Serviformica-Arten sich in einer evolutionären Übergangsphase befinden und gerade dabei sind ihre Kokons zu verlieren (d.h. irgendwann in ein paar hundert oder tausend Jahren haben sie dann nur noch Nacktpuppen). Kam bei Ameisen ja schon öfters vor, dass die Fähigkeit Kokons zu spinnen verloren ging (alle myrmicinen Arten haben nur Nacktpuppen und bei Oecephylla wird die gesamte Seide zum Nestbau verwendet, die haben folglich auch Nacktpuppen).
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User3165

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#30 Re: Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Beitrag von User3165 » 10. Juni 2018, 20:49

Hey Maddio!

Maddio hat geschrieben:Bravo Gabs! Da ist dir ein sehr unterhaltsames Video gelungen, wirklich professionell gestaltet.


Dankesehr^^ wenngleich ich gerne mehr Zeit und Arbeit in den Schnitt gesteckt hätte, aber es war wirklich Zeit für so ein Video, und langsam kommt wieder die Prüfungsphase... :irre:

Maddio hat geschrieben:Nacktpuppen sind bei Serviformica sehr häufig anzutreffen.


Hmm... das wusste ich gar nicht. Konnte das auch in der Natur noch nicht wirklich beobachten. Aber gut zu wissen^^
Auf dem Foto sind das ja wirklich viele :eek: Sind dann auch Geschlechtstierpuppen manchmal nackt?

Maddio hat geschrieben:P.S.: Du scheinst ja sehr gerne Rocher zu essen :D


Ich esse generell viel Schokolade, die Dosen habe ich jedoch von meinen Eltern stibitzt, die haben eine Zeit lang wirklich viele genascht (waren aber auch reduziert :D )

Serafine hat geschrieben: Kam bei Ameisen ja schon öfters vor, dass die Fähigkeit Kokons zu spinnen verloren ging (alle myrmicinen Arten haben nur Nacktpuppen und bei Oecephylla wird die gesamte Seide zum Nestbau verwendet, die haben folglich auch Nacktpuppen).


Was die Evolution der Ameisen angeht habe ich keinen blanken Schimmer, sind denn wirklich alle Arten auf eine Gruppe Kokonbildender Vorfahren zurückzuführen?
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#31 Re: Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Beitrag von Maddio » 10. Juni 2018, 20:58

User3165 hat geschrieben:Auf dem Foto sind das ja wirklich viele :eek: Sind dann auch Geschlechtstierpuppen manchmal nackt?


Meiner Erfahrung nach, ja. Da scheint es keine Unterschiede zwischen Arbeiterinnen und Geschlechtstieren zu geben.

User3165 hat geschrieben:Was die Evolution der Ameisen angeht habe ich keinen blanken Schimmer, sind denn wirklich alle Arten auf eine Gruppe Kokonbildender Vorfahren zurückzuführen?


Was mir dazu einfällt, ich finde den Ansatz mit der Evolution grundsätzlich gut als Erklärung. Meine Theorie geht noch ein klein wenig anders. Da Formica fusca ziemlich anpassungsfähig ist, was die Nestwahl angeht, könnte es sein, das absichtlich Nacktpuppen und Kokonpuppen gebildet werden. So ist sichergestellt, das zumindest ein Teil der Brut mit sehr feuchten oder sehr trockenen Bedingungen zurecht kommt. just my 2 cents

User3165 hat geschrieben:Ich esse generell viel Schokolade, die Dosen habe ich jedoch von meinen Eltern stibitzt, die haben eine Zeit lang wirklich viele genascht (waren aber auch reduziert :D )


Was tut man nicht alles für die Ameisenhaltung :D Meine Familie sammelt traditionell Kronkorken als Futterschalen ;) (wobei ich langsam auf die Antstore-Schalen umsteige).

LG Maddio
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#32 Re: Erfahrungsbericht - Mehrere Kolonien halten

Beitrag von Unkerich » 10. Juni 2018, 21:07

Hi,
Mir gefällt Dein Update und Video auch super, danke!

Dein Schreibtisch sieht recht ähnlich aus wie meiner, überall Jungkolonien :D

Kurz zu Nacktpuppen und Serviformica:
War grad heute unterwegs und habe zwei Serviformica-Kolonien besucht. Das Erstaunliche dabei, die eine Kolonie besitzt ausschließlich Kokonpuppen, während die andere fast nur Nacktpuppen hat. Dabei handelt es sich ziemlich sicher um die selbe Art, und auch die Nestlage war quasi identisch :rolleyes:

Hatte leider nur mein Handy griffbereit, daher leider die schlechte Bildqualität. Denke man erkennt es trotzdem.
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