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Messor barbarus - enorme Benutzung der Tränke

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
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DavidLie
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#1 Messor barbarus - enorme Benutzung der Tränke

Beitrag von DavidLie » 24. August 2018, 16:53

Moin,
als ich heute morgen aufgewacht bin, und der erste Blick nach meinen Ameisen ging wie gewohnt, konnte ich feststellen, dass sie die Tränke förmlich belagern.

Zu meiner Kolonie: Meine Messor barbarus Kolonie kam am 4. Juni bei mir an mit ca. 16 Arbeiter. Mittlerweile sind es so um die 120. Sie hatten am Anfang eine starke außenaktivität, was aber wohl am Stress lag. Knapp 1.5 Monate, konnte ich kaum eine Arbeiterin in der Arena laufen sehen und auch die Tränke wurde nicht wirklich leerer. Und siehe da, heute morgen teilweise bis zu 10 Arbeiter an der Tränke und weitere 5 Stück im Schlauch, es ist eine richtige "Straße". Das wundert mich irgendwie.

Ich hatte vor knapp, 3 Tagen das Trinkwasser von Leitungswasser auf Stilles aus der Flasche umgestellt, da ich bemerkt habe, dass unser eigenes Brunnenwasser (alles gefiltert) noch einen relativ hohen Kalk Anteil hat.

Könnte dieses verhalten eventuell am anderen Wasser liegen?

Muss ich mir darüber sorgen machen?

Brauchen sie nur so viel mehr, weil sie in Zukunft viel Ameisenbrot produzieren wollen?

Könnte es vielleicht ein Anzeichen sein, dass sie nun Anfangen ihr Nest selbst zu befeuchten? Und ich es einfach zu trocken halte?

Btw: Ich halte sie in einem liegenen Ytong-Nest.

Schreibt hier drunter mal bitte eure Beobachtungen was den Wasserbedarf angeht, gerne auch von anderen Arten!

Danke!

LG David



Quader
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#2 Re: Messor barbarus - Enormer benutzung der Tränke

Beitrag von Quader » 24. August 2018, 20:39

Hallo David,

Da sich deine Ameisen gut entwickelt haben denke ich der hohe Kalkgehalt macht den Ameisen nichts aus. Kalk entsteht meist durch zu hohe Konzentrationen von Calcium- und Magnesiumionen. Oder auch durch zu hohe Carbonat werde im Wasser. Letzteres wäre evtl. bedenklich, jedoch meiner Meinung nach auch noch zu niedrig Konzentriert um direkt Schaden zuzufügen, indirekt jedoch über den pH-Wert. Letzteren könntest du mittels Teststreifen messen um Gewissheit zu bekommen.
Also geht von kalkhaltigem Wasser keine wirkliche Bedrohung aus, zumal Ameisen ja auch in kalksteinhaltigen Gebieten vorkommen.

Was ich mir eher denke, ist dass Wasser, welches zu lange steht nicht besonders gerne angenommen wird. Konnte nach einem Wasserwechsel bei meiner Pheidole sp. auch mehr Aktivität an der Tränke feststellen. Vielleicht gerade also auch bei kleinen Kolonien die Tränken erneuern, selbst wenn diese nicht leer sind.
Drei weitere Punkte die einen erhöhten Wasserverbrauch erklären würden, wäre ein zu trockenes Nest, zernagen des Ytongs und, wie du bereits erwähntest, erhöhte Ameisenbrotproduktion.

Jetzt die Frage wie oft du denn bewässerst? Sowie ob das Nest intern oder extern ist?
Und ob es buddel Versuche gibt? Meine Pheidole nagen mir nämlich in den Gipsboden, das sogar ziemlich gerne, was aber nur bei feuchten Gips gut klappt. Seitdem trinken sie auch mehr.
Befeuchten würde ich das Nest übrigens weiterhin noch selber, vielleicht sogar etwas mehr als früher. Erstmal in kleinen Schritten und dann beobachten ob die Frequentierung abnimmt.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Grüße
Quader
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#3 Re: Messor barbarus - Enormer benutzung der Tränke

Beitrag von DavidLie » 27. August 2018, 21:27

Moin Quader,
habe leider erst jetzt mitbekommen, dass ich eine Antwort bekommen habe.

Der hohe Konsum am Wasser besteht immernoch.

Unser Wasser ist gefiltert und wird jedes Jahr geprüft, wir könnten es von den werten auch trinken, also denke ich mal, dass können die Ameisen dann auch ;)

Das Wasser habe ich alle 3-5 Tage ausgewechselt, daran kanns also auch nicht liegen ^^ Mittlerweile schaffen sie 1 von den 2 Trinkröhren in 3 Tagen komplett zu leeren, denke das sind so 8ml pro Rohr.

Ich habe ein externes Ytongnest welches an ein 30x60 Aquarium mit Gipsboden angeschlossen ist. Als Ausbruchsschutz wird ein Deckel und Talkum verwendet.

Ich befeuchte das Nest so alle 2-3 Tage mit knapp 30 ml. Was ja schon eigentlich recht viel ist würde ich sagen.

Buddelversuche gabs nur einen sehr kleinen in der Arena, der schnell wieder aufgegeben wurde.

Auch im Nest kann ich keine "Ausbruchsversuche" feststellen.

Ich habe das Gefühl, dass die Ameisenbrot produktion etwas zugenommen hat, vielleicht ist dies auch nur Einbildung.

Ich halte euch noch auf dem laufenden, vielleicht habt ihr ja noch andere Ursachen, warum der Wasserverbrauch plötzlich so enorm ist.

LG David


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Serafine

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#4 Re: Messor barbarus - Enormer benutzung der Tränke

Beitrag von Serafine » 27. August 2018, 22:45

Meiner Erfahrung nach gibt es bei Ameisenkolonien "Verhaltensstufen", d.h. ab einer gewissen Größe zeigt eine Kolonie plötzlich (oft dauerhaft) neues Verhalten, dass sie vorher nicht gezeigt hat. Bei mir sitzt seit kurzem nachts auf JEDEM Reagenzglas eine größere Menge Ameisen (vorher war das überhaupt nicht der Fall, wenn überhaupt war vereinzelt mal eine Arbeiterin zu sehen), ich vermute das hat direkt was damit zu tun, dass sie seit kurzem in jedem Reagenzglas Brut lagern (auch in der vierten Arena, die sich effektiv 3-4 Meter vom Nest entfernt am anderen Ende der Anlage befindet).

Möglich, dass deine Kolonie einfach eine Größe überschritten hat ab der starke Nestbefeuchtung, Grabtätigkeit, Ameisenbrotproduktion oder alles zusammen ausgeführt wird.
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#5 Re: Messor barbarus - enorme Benutzung der Tränke

Beitrag von DavidLie » 18. Oktober 2018, 13:58

Wollte nochmal über die Ursache informieren.

Tatsächlich lag es daran, dass das Y-Tong Nest einfach zu trocken war. Ich konnte immer mal wieder Tage beobachten, wo der Andrang extrem war. -> Nest befeuchtet, ne Stunde später keine einzige Ameise mehr am Wasserspender.

Ich nehme es jetzt immer als Anzeichen, wenn viele am Wasserspender sind, muss ich wieder befeuchten.

Meine Kolonie hat mittlerweile eine große von ungefähr 150 Arbeiter, und geht in einem Monat ca. in die Winterruhe.

LG David
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