Hallo,
ich hatte das Glück per Zufall eine Chthonolasius
Gyne, sehr wahrscheinlich Lasius umbratus, zu finden. Am Anfang wusste ich aufgrund ihres kleinen Gasters nur, dass sie entweder eine
semiclaustral oder eine sozialparasitär gründende
Königin war.
Ich habe an dem Abend noch ein kleines Experiment gewagt ich habe eine Lasius-Arbeiterin vor einem Nest in meinem Garten abgefangen und sie zu ihr gesetzt. Sie hat sie gleich gepackt, getötet und zerteilt, danach hat sie sich geputzt und ich vermute, dass sie versucht hat den Nestgeruch auf sich zu übertragen. Da ich dachte, dass sie nach dem töten der ersten Arbeiterin alles hat was sie braucht, habe ich eine weiter Arbeiterin abgefangen und zu ihr gesetzt, die erlitt leider dasselbe Schicksal wie ihre Schwester.
Danach hab ich verstanden, dass es so nicht funktioniert, und mich um eine weisellose Kolonie bemüht.
Ich konnte auch eine auftreiben und am Tag 2 war sie schon auf dem Weg zu mir.
Allerdings trotz der Tatsache, dass die DHL sie er Sendungsverfolgung am Tag 3 bringen sollte, verzögerte sich die Lieferung leider.
Da die
Königin am Morgen von Tag 3 sich kaum noch bewegte, im Gegensatz zu den Vortagen, sie kein Zuckerwasser annahm und ich herausfand, dass sozialparasitäre
Königinnen nur maximal 3 Tage ohne Wirtskolonie leben, habe ich noch einen Versuch gewagt. Ich bin wieder zum Lasius-Nest in meinem Garten und habe drei Arbeiterinnen (von denen eine etwas heller war und eine eine
Puppe mittrug) gefangen. Die Arbeiterinnen habe ich ohne die
Puppe erst einmal kaltgestellt. Ich habe sie für ein paar Minuten (2-3) in den Kühlschrank verfrachtet, um sie etwas ruhiger zu machen. Danach habe ich das Reagenzglas mit der
Königin, welches perfekt passte (was ein Zufall), in das Reagenzglas der Arbeiterinnen gesteckt. Die Arbeiterinnen sind erst umhergelaufen, haben sich aber nicht für die
Königin interessiert und haben sich am Zuckerwassertropfen, der noch von meinem missglückten Fütterungsversuch im Reagenzglas war, zu schaffen gemacht. Die
Königin allerdings erwachte wieder zum Leben und untersuchte die Arbeiterinnen. Beide Seiten blieben aber friedlich. Dann sah ich wie eine Arbeiterin und die
Königin sich mit den Köpfen berührten, da das Reagenzglas an der Stelle verschmiert war, konnte ich nicht erkennen, ob sie versuchten sich gegenseitig umzubringen.
Zur meiner Erleichterung ließen sie voneinander ab und zu meiner Freude wies der jetzt kleinere
Gaster der Arbeiterin (übrigens die hellere) und die Art wie sie sich gehalten haben nun doch mehr auf eine gelungene Fütterung hin.
Ich habe nun noch die
Puppe hinzugefügt und gesehen wie die Helle und die
Königin sich um sie kümmerten. Arbeiterin 2 und 3 interessierten sich nicht für die
Königin und hängen nur an der Ausgangswatte rum.
Tag 4:
Königin und die Helle sind bei der
Puppe und putzmunter. 2 und 3 sind immer noch an der Watte interessiert und nicht an der
Königin oder irgendwas anderem.
Ich halte euch auf dem Laufenden und hoffe auf eine gelingende Gründung