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von Olaf Schwarz » 1. Februar 2019, 18:36
Hallo Tim,
ich hoffe, dass es nun bei dir klappen wird und es auch zur Entwicklung von Arbeiterinnen kommt! Danach sollte es sehr einfach sein.
Positiv ist, dass die Gyne die ganze Zeit über Eier legt, sich auch um diese kümmert und es zur Entwicklung von Larven kommt. Weiterhin nimmt sie die ganze Zeit aktiv Futter an. Du hast ein tapferes Tier bekommen, denn sie möchte gründen.
Bitte nimm mir meine folgenden Aussagen nicht persönlich übel. Diese sind so nicht gemeint. Du hast sehr viel herum probiert, sowohl mit Wärmeeinwirkung, als auch mit Habitat, also dem häufigem Umsetzen. Dein vorletztes Umsetzen war, meiner Meinung nach, vollkommen überflüssig, habe mich aber dazu nicht hier im Forum geäußert. Ich kann dies letztlich auch nicht beurteilen, weil ich ja nie bei dir Zuhause die Situation beobachten konnte, es handelt sich also nur um meine Ferneinschätzung. Mit der larvalen Entwicklung am Anfang ging es dir auch nicht schnell genug und du hast deshalb, meiner Meinung nach, ebenfalls unnötig umgesetzt, aber dies braucht halt Zeit. Auf die Situation mit den Springschwänzen hatte ich dich hingewiesen, das hättest du auch regeln können.
Ich kenne etliche Halter, die regelmäßig Odontomachus Königinnen aus Zentral- und Südamerika gründen lassen. Mir ist dies auch gelungen und es ist aus meiner Sicht recht einfach. Du machst es halt zum ersten Mal und man braucht ein paar Erfahrungen, aber es handelt sich wirklich nicht um eine große Herausforderung, wie z.B. Myrmoteras, Myrmecocystus, Myrmecia oder Paraponera.
Ich finde, dass du die Herausforderungen grundsätzlich gut meisterst und auf jeden Schritt Erfahrungen sammelst und häufig gut reagierst! Dies hatte ich dir ja bereits geschrieben. Schwierige Königinnen wären dir bereits viel früher gestorben: deine lebt noch, frisst noch und legt Eier. Dass Brut auch mal gefressen wird oder anders verloren geht, gehört (manchmal) zum Ablauf dazu. Eine Odontoponera Königin hat bei mir drei Anläufe gebraucht und eine Ectomomyrmex Königin hatte ich bereits aufgegeben und ich war überrascht, dass sie doch noch gründete. Das Ärgernis war, dass nach vier Monaten, kurz vor dem Schlüpfen der ersten Arbeiterinnen, der Tank im RG auslief und die Königin ihre Brut schlicht nicht versuchte zu retten. Deshalb kam ein Neustart. Dann es kam zum Brutverlust, erneuter Brutverlust... und dann endlich eine Kolonie. Tim, dies passiert und gehört dazu!
Kurze Info: Die Larven können nicht direkt bei den Eiern gelagert werden, sie würden ansonsten sich an den Eiern als Futterzusatz bedienen. Im RG ist es aber feucht genug, dies haben die Versuche von Wolfgang hier im Forum ja bestätigt.
Belasse die Königin jetzt in dem RG, gib ihr Zeit und Ruhe. Weiterhin gutes Gelingen!
Gruß, Olaf