HollySue hat geschrieben:1. Ist das Ding ausbruchsicher zu bekommen?
Ich denke das wäre möglich, mit einigem Aufwand.
Das Hauptproblem bei solchen Terrarien sind zum einen die Lüftungsgitter (die Löcher sind so groß dass Ameisen sich durchdrücken können, man müsste das alles mit 0,2mm-Gitter überkleben, das ist machbar) und zum anderen die Schiebetüren - die sind ein viel größeres Problem, weil zwischen den Schiebetüren oft mehrere Millimeter Raum sind, durch den die Ameisen einfach durchmarschieren können. Möglicherweise könnte man ein Metallblech so anbringen, dass es dort bündig abschließt, aber spätestens wenn die Kolonie größer wird wäre das eine wirklich riskante Schwachstelle in der Anlage. Natürlich müsste man die Schiebetür auch aus allen Richtungen absichern, damit die AMeisen nicht direkt rausrennen, sobald man die Tür aufschiebt (sprich Fluon-Beschichtung unter, über und auf beiden Seiten der Tür und natürlich auf der Tür selbst.
HollySue hat geschrieben:2. Ist es überhaupt geeignet (Thema Handling) ?
Möglich, aber aufwendig (siehe oben). Man brüchte auch eine Möglichkeit etwas anzuschließen, d.h. ein Glaser müsste ein Loch reinschneiden, Kolonien von Formica cinerea bleiben ja nicht wirklich klein.
HollySue hat geschrieben:3. Verbaue ich ein Nest fest ( wieder im Bezug auf Handling, Winterruhe etc ) oder stelle ich zb einfach nur ein Nest hinein ?
Für die ersten Monate kann die Kolonie problemlos in einem (oder auch zwei, drei, vier) Regenzgläsern leben. Das ist für eine kleine Kolonie ohnehin besser, erst größere Kolonien können ihre Nestbedingungen halbwegs gut selbst regulieren.
Erst danach muss man sich Gedanken um ein richtiges Nest machen.
HollySue hat geschrieben:4. Ist es für die sehr kleine Startkolonie nicht zu groß?
Es gibt kein zu groß was Arenen angeht, im Zweifelsfall nutzen die Ameisen den verfügbaren Platz einfach erstmal nicht, wobei Formica cinerea in der Natur bis zu 100 Meter vom Nest entfernt nach Nahrung sucht.
Insgesamt würde ich sagen, dass so eine Anlage mit einigem Aufwand einigermaßen ameisensicher zu bekommen wäre, die Frage ist eher ob sich der Aufwand lohnt. Die Schiebetüren sind halt ein echtes Problem, zu verhindern dass da bei einer großen Kolonie beim öffnen was entwischt wird echt schwer.
Ich würde ja empfehlen das Terrarium für eine Schabenzucht zu nutzen, das ist einfach und man hat mehr davon. Bei mir funktioniert das super mit einer Anlage für Kleinnager (auch mit Schiebetüren, hab die für 10€ bekommen als unser Fressnapf zugemacht hat) - einfach Tropenbodengrund rein, ein paar Verstecke (Stück Holz, Eierkarton, etc.) und mit der Rückseite gegen die Heizung stellen. Füttern kann man die mit Obst, Gemüse, Kaninchenfutter, Katzenfutter, Küchenabfällen, übrig gebliebenem Essen, etc.).
Verglichen mit den Schaben die man im Handel kaufen kann sind meine ungefähr viermal so dick.
Dubias (Waldschaben) in der Hinsicht auch recht pflegeleicht, da sie absolut nicht an Glas hochklettern können. Allerdings brauchen sie 4-6 Monate zur Geschlechtsreife, daher lohnt es sich früh anzufangen (die erwachsenen Tiere gebären alle 4-6 Wochen 20-30 lebende Jungtiere). Kleinere Exemplare kann man auch an andere Tiere verfüttern oder (wenn es doch mal zuviele werden sollten) einfieren oder an Freunde mit insektenfressenden Haustieren abgeben.
Blat1.jpg
Blat2.jpg
Blat3.JPG