HollySue hat geschrieben:Hallo ihr,
Ich habe mich ja für Formica cinerea entschieden.
Die einstige Kolonie kann ja mehrere 10.000 Tiere enthalten. Wie groß muss da die Endgröße der gesamten Anlage sein ? Ein "ach, das bekomme ich schon hin" gibt es bei mir nicht, ich möchte das vorab abschätzen können/wissen um mich danach einzurichten oder es eben auch zu lassen, wenn es meine Kapazitäten übersteigt.
Regulieren die dann die "Anzahl" selbst ? Oder kommt das durch das Versterben der älteren Damen ?
Gibt es eine andere, ethisch vertretbare Möglichkeit, eine solche Kolonie "klein" zu halten ?
Was passiert, wenn man -aus welchen Gründen auch immer- keine Kolonie mehr halten kann/möchte ?
Wie groß die Anlage am Ende sein muss, kann ich dir nicht sagen. Meine nach 5 Jahren Ameisenhaltung bisher größte Kolonie hatte zwar mehrere tausend Arbeiterinnen, aber keine mehreren zehntausend. Dazu kommt, dass ich keine Formica cinerea halte, und der Platzbedarf bei allen Arten unterschiedlich ist. Das fängt schon da an, wo Ameisen unterschiedlich dicht in den Nestern sitzen. Vermutlich ging es vielen anderen ähnlich in ihren Überlegungen.
Meine tausende Messor barbarus hatten eine Arena als Nest und zwei Arenen mit einem 4m langen Schlauch dazwischen.
Der Platzbedarf war also weiter verzweigt, aber insgesamt noch immer geringer als mein 180l Aquarium.
Mehrere 10.000 Arbeiterinnen möglich - das heißt nicht gleichzeitig, dass du das auch erreichst.
Mal eine Frage in die Runde: Wer von euch hat(te) eine Kolonie mit mehreren 10.000 Arbeiterinnen und wie lang hat das gedauert? Insbesondere bei europäischen Arten?
Die Regulation der Größe wird bestimmt durch die Lebensumstände, die Menge an Eiern die die
Königin legen kann und die Lebensdauer der Arbeiterinnen. In der Natur spielen natürliche Feinde noch eine Rolle, das fällt in der Haltung weg.
Ob und inwiefern das Begrenzen der Koloniegröße für dich moralisch vertretbar ist, musst du selbst wissen.
Man kann Ameisen entnehmen und töten um Fressfeinde zu simulieren.
Man kann versuchen sie weniger zu füttern, was aber auch nicht der Renner ist zumal Ameisen bei Unterversorgung wirklich dringend versuchen auszubrechen und neue Futterquellen aufzutun.
Wenn man die Kolonie nicht mehr möchte, kann man sie entweder an andere Halter abgeben, oder töten. Hierzu haben sich je nach Koloniegröße das Einfrieren oder Überbrühen bewährt.
In der Nähe des Fundortes kann eine Kolonie auch ausgesetzt werden, wobei man immer bedenken sollte was das für Folgen für die Kolonie und das hiesige Umfeld hat.
Myrmecia ... ich behaupte mal, dass das eine ganz andere Nummer ist. Das fängt damit an, wie man überhaupt an die Tiere kommt, die gibt es nicht immer zu kaufen. Und dann sind das wohl auch eher keine Anfängerarten.