Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
Antman_30
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#1 Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Beitrag von Antman_30 » 29. April 2020, 14:36

Hallo Zusammen,

ich würde euch hier gerne um Rat fragen.
Ich bin seit September 2018 im Besitz einer Messor capitatus Kolonie. Anfangs hatte sich die Kolonie prächtig entwickelt und es wurde bis zum folgenden Februar um die 50 Individuen. Bis zum Sommer 2019 wurde diese gute Einwicklung auch fortgesetzt. Als Futter bekamen sie immer eine Vielzahl unterschiedlichster Körner und ab und an auch Insekten, tot und lebendig. Manche Körner und Insekten haben sie sehr gerne und manche weniger gerne angenommen. Soweit war der Verlauf für mich auch ganz normal.

Bevor ich es vergesse, als Nest habe ich das Starter-Set für Messor Arten von Antstore gekauft. Sie haben auch das eine Nest bezogen, das zweite, welches irgendwann als Kornspeicher genutzt werden soll, wird derzeit nur zum durchlaufen zum Nest verwendet. Als Kornspeicher nutzen sie derzeit die Arena. Das ganze steht in meinem Büro damit sie auch ihre Ruhe haben. Über der Arena habe ich eine Wärmelampe befestigt, welche die Temperatur in der Arena ungefähr bei 26°C hält. Im Nest selber herrscht normale Zimmertemperatur von ungefähr 22 °C.

Nun zu meinem Problem, seit Ende Sommer letzten Jahres (ungefähr Ende August), werden kaum mehr Eier gelegt und es sterben in Schüben auch relativ viele Ameisen. Gerade in der letzten Woche sind mir ungefähr 30 Ameisen weggestorben. Am Futter habe nichts geändert. Außerdem befinden sich relativ wenige Ameisen im Nest.

Ich wollte fragen ob ihr mir dabei bitte helfen könnt und eventuell wisst woran das liegen kann oder ob das sogar normal sein kann?

Außerdem könnt ihr mir hier bitte mitteilen, was ihr euren Messor füttert und was sie gerne mögen. Ich weiß natürlich, dass das immer sehr unterschiedlich sein kann.

Vorweg schon mal vielen Dank und ich wünsche euch einen schönen Tag.

Schöne Grüße
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#2 Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Beitrag von Serafine » 29. April 2020, 15:12

Wie stark befeuchtest du die Farm? Das erste was ich versuchen würde wäre die Bewässerung (=Luftfeuchtigkeit) zu erhöhen und schauen was passiert.

Wespen würde ich übrigens nicht verfüttern, die stehen unter Naturschutz und das kann richtig richtig teuer werden (5000€ pro Wespe), Stubenfliegen oder Grillen sind zudem für die Ameisen wesentlich leichter zu verarbeiten und in der Regel auch nicht potentiell mit Pestiziden belastet.
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#3 Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Beitrag von Antman_30 » 29. April 2020, 15:23

Hallo,

vielen Dank für die rasche Antwort. Ich befeuchte es eigentlich relativ häufig. Alle 3-4 Tage, auch nur eine Hälfte des Nestes damit sie die ideale Feuchtigkeit selbst wählen können. Kann es auch an der Nesttemperatur liegen?

Zu den Wespen, ich habe diese im Büro gefunden. Bei uns im Gebäude sind alle Fenster offen aufgrund der Corona Krise und das Personal befindet sich im Home Office. Sie waren bereits tot. Würde sie nie mutwillig töten um sie den Ameisen als Futter anzubieten.
Normalerweise bekommen sie Heimchen, Fliegen und Wachsmottenlarven.

Schöne Grüße
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#4 Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Beitrag von Harry4ANT » 29. April 2020, 15:28

Ich hatte so eine ähnliche Entwicklung mal in einem großen Erdnest - auch für mich unerklärliche Todesfälle, kaum noch Aktivität im Nest nach etwa 2 Jahren Haltung und bis dahin sehr großem Wachstum.

Hatte die Vermutung das sich über die Zeit Kohlendioxid oder ähnliches im Nest angesammelt hat, da dieses nach unten hin über keine Belüftung verfügt hat und in einem dichten Kunststoffbehälter untergebracht war.
Seither bringe ich soweit möglich unten immer ein paar Belüftungen mit Gaze an.

Deine Befeuchtung und Zimmertemperatur bzw. Nesttemperatur sollte passen.


Meinen Messoren habe ich, neben den üblichen Körnern und Samen, oft Leinsamen, Chia, Haferflocken, Nüsse ect. angeboten und so oft wie möglich div. Insekten, auch mal ein Stück Saftschinken, Katzennassfutter, Hähnchenbrust, Fisch ...
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#5 Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Beitrag von Erne » 29. April 2020, 18:49

“Harry4Ant“ hat geschrieben: Hatte die Vermutung das sich über die Zeit Kohlendioxid oder ähnliches im Nest angesammelt hat, da dieses nach unten hin über keine Belüftung verfügt hat und in einem dichten Kunststoffbehälter untergebracht war.
Eine Möglichkeit die ich ebenfalls in Betracht ziehe.

Eine weitere Möglichkeit, hatten sie eine Winterruhe?
Messor barbarus Völker, die ich ohne Winterruhe versucht habe durch zu halten, zeigten Symptome wie die von Dir beschriebenen.
Nach etwa 2 Jahren guter Entwicklung ging die Brut überdeutlich zurück.
Auch beobachtet, dass die Eiablage eingestellt wurde und keine Brut mehr nachkam.
Einher ging eine deutlich erhöhte Sterberate.

Soweit ich informiert bin, leben Messor capitatus und Messor barbarus in gleichen Lebensräumen.

Kannst Du die Königin noch sehen?
Welche Nesttemperatur haben sie?

@Serafine könntest recherchieren ob das für alle Wespenarten zutrifft.
Soweit mir bekannt sind die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe nicht besonders geschützt.


Grüße Wolfgang
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#6 Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Beitrag von Antman_30 » 29. April 2020, 20:55

Hallo Zusammen,

vielen Dank für eure Unterstützung.

@Harry4ANT falls es der Fall sein sollte, dass sich Kohlendioxid im Nest befindet, habe ich mit Hilfe eines kleinen Blasebalkens versucht die Luft im Nest auszutauschen. werde dies in Zukunft öfters in der Woche wiederholen.

Zu den Temperaturen: Ich hatte Zimmertemperatur im Nest. Ich habe heute eine Heizmatte über das halbe Nest angebracht, dann können sie entscheideiden ob sie es lieber wärmer oder kühler haben. Konnte ungefähr eine Stunde nach der Montage feststellen, dass sie doch noch ein paar Eier in der beheitzten Arena versteckt hielten. Diese haben sie jetzt in das Nest getragen.

@Erne ich kann die Königin im Nest sehen, ja.
Zu dem Thema mit der Winterruhe. Hier hast du leider recht, mir war es seit ich die Kolonie habe nicht möglich sie in Winterruhe zu schicken. Dies wird sich ab diesem Jahr ändern, weil ich nun in einer eigenen Wohnung lebe und sie im Kellerabteil sehr gut unterbringen kann.

Ich hoffe es kommt trotz missachteter Winterruhe durch die nun getroffenen Maßnahmen zu einer kleinen Verbesserung.

Schöne Grüße



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#7 Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Beitrag von Antman_30 » 30. April 2020, 07:31

Hallo,

eine Frage hätte ich da noch. Hat jetzt nichts mit meinem Problem zu tun und ich bin auch längst nicht bei diesem Punkt angelangt, aber wie handhabt ihr das mit der Winterruhe bei sehr großen Kolonien?

Da hat man doch oftmals mehrere Nester und Arenen. Kapselt ihr die einzelnen Elemente voneinander ab und setzt sie anschließend im Keller oder sonst wo wieder zusammen?

Das hat mich jetzt gerade brennend interessiert, aber ich wollte für eine wahrscheinlich sehr schnell beantwortete Frage keinen eigenen Post erstellen.



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Harry4ANT

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#8 Messor capitatus - hohe Sterberate und kaum Larven vorhanden

Beitrag von Harry4ANT » 30. April 2020, 10:21

Bei den Messoren habe ich im Laufe des Novembers die ggfs. vorhandene Beheizung (meist eine einstellbare Heizmatte im Nestbereich) ausgeschaltet und sie ansonsten in dem unbeheizten Büro belassen.
Dort sind dann über die Wintermonate, je nach Außentemperatur, zwischen 13 u. 18 Grad gewesen, was für die abgeschwächte Winterruhe von Messor ausreicht.

Bei dir im Keller könnte es eventuell zu kalt sein - hängt natürlich vom Gebäude bzw. Keller und der Außentemperaturen ab.
Es sollte eher im 2-stelligen C° Bereich bleiben.

Bei einheimische Arten ist es im Prinzip so wie von dir beschrieben:
Alle Teilbereiche mit Nestern werden abgeklemmt, die Zugänge mit luftdurchlässigen Deckeln verschlossen und dann geht es in den Kühlschrank, Keller, Garage oder Box im Garten.
Nach Bedarf Befeuchten!

Wenn du deine Messor Anlage für die Winterruhe umziehen musst, solltest du tatsächlich alles umziehen, da die Tiere ja über die Winterruhe durchaus aktiv bleiben im Gegensatz zu Arten mit voller Winterruhe.
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