Hilfe! Ameisen sterben an Paraffinöl?

Damian the loser · Beitrag von **Damian the loser** » 17. August 2020, 23:47

Rapunzula hat geschrieben: ↑
17. August 2020, 23:08
Mein Schneckenturm hat einen Schlauch 10x2 mm und ist ca 8 Meter lang ohne Belüftung und meine Camponotus nicobarensis nutzen ihn sehr gut und es ist die einzige Verbindung zwischen Arena und Nest!

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Die einzigen Belüftung im ganzen Formicarium sind zwei Löcher 50mm auf dem Arena-Deckel und ein Loch 10mm beim zweiten Nest ganz rechts!

=> es könnte schon das Parafinöl sein!

Denk ich auch, und vielleicht auch noch angeschlagene vom Transport von DE nach CH (hatte leider keine andere Option, hab bisher noch keine einzige myrmica im Freien entdeckt dieses Jahr:/) und da waren schon einige tot im RG. Plus Paraffinöl und Umzugsstress und und und. Hoffe es geht jetzt bergauf. Kann kaum noch zur Schule ohne mich die ganzd zeit zu fragen wie es dem Rest der Kolonie geht.
Gruss

Fennek · Beitrag von **Fennek** » 18. August 2020, 06:11

Hallo Damian!

Von dem, was ich hier so gelesen habe, scheint mir, dass du ein sehr aufmerksamer Ameisenhalter bist. Das ist Spitze,denn dadurch wirst du deine Kolonie schnell gut kennenlernen und aus gemachten Erfahrungen wissen, wie sie so tickt und was sie braucht. Jetzt für die Umzugs-, Eingewöhnungs- und Gründungsphase schlage ich dir vor die Kolonie und das Setup erstmal sich selbst zu überlassen (Ausgenommen Fütterung und Wasserversorgung) und nur zu beobachten. Erst wenn es wirklich der Fall sein sollte, dass weniger als 5-10% Arbeiterinnen leben, solltest du eingreifen. Denn dann weißt du ganz klar, dass irgendwas wirklich nicht stimmt. Solange noch Arbeiterinnen leben - auch wenn es sehr wenige sind - wird sich die Kolonie wieder erholen.

Bei einer meiner Gründerinnenkolonien L. niger im letzten Jahr, war das bei mir auch so der Fall. Ich habe einer kleinen Kolonie von ca 10Arbeiterinnen einen Tropfen Honig ins Reagenzglas gegeben und wieder mit Watte verschlossen. Der Honig hat irgendwie mit Luft und/oder Feuchtigkeit reagiert, ist gegohren und alle lagen bewusstlos oder Tod im RG. Glücklicherweise hat die Gyne und eine einzige Arbeiterin überlebt. Sicherlich ist die Entwicklung der Kolonie dadurch sehr zurückgeworfen worden. Sie haben sich aber wieder gut erholt und zum jetzigen Zeitpunkt ist es eine kleine stattliche Kolonie mit um die 80-100 Arbeiterinnen.

Wenn ich das richtig rausgelesen habe, hast du alles gemacht, was du tun kannst: Für Nahrung sorgen, ausreichende Feuchtigkeit gewährleisten und (und ich empfinde das mit als das wichtigste) eine alternative Nestmöglichkeit anbieten. Denn damit kannst du sichergehen, falls irgendetwas mit dem Gipsnest nicht passten sollte, die Kolonie eigenständig(!) Abhilfe schaffen kann indem sie umzieht. Dann erst weißt du genau, dass das Gipsnest momentan nicht die richtige alternative ist. Zu trocken, zu feucht, zu groß, zu was auch immer.
Hab vertrauen in die kleinen Damen, dass sie am besten wissen, was gut für sie ist und stell sicher, dass du ihnen verschiedene alternativen anbietest aus denen sie wählen können. Dann wird das schon.
Ich wünsch dir unendlich viel Spass mit den Damen und genieß die Zeit des Beobachten!

Beste Grüße
Fennek

Damian the loser · Beitrag von **Damian the loser** » 18. August 2020, 16:49

Fennek hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 06:11
Hallo Damian!

Von dem, was ich hier so gelesen habe, scheint mir, dass du ein sehr aufmerksamer Ameisenhalter bist. Das ist Spitze,denn dadurch wirst du deine Kolonie schnell gut kennenlernen und aus gemachten Erfahrungen wissen, wie sie so tickt und was sie braucht. Jetzt für die Umzugs-, Eingewöhnungs- und Gründungsphase schlage ich dir vor die Kolonie und das Setup erstmal sich selbst zu überlassen (Ausgenommen Fütterung und Wasserversorgung) und nur zu beobachten. Erst wenn es wirklich der Fall sein sollte, dass weniger als 5-10% Arbeiterinnen leben, solltest du eingreifen. Denn dann weißt du ganz klar, dass irgendwas wirklich nicht stimmt. Solange noch Arbeiterinnen leben - auch wenn es sehr wenige sind - wird sich die Kolonie wieder erholen.

Bei einer meiner Gründerinnenkolonien L. niger im letzten Jahr, war das bei mir auch so der Fall. Ich habe einer kleinen Kolonie von ca 10Arbeiterinnen einen Tropfen Honig ins Reagenzglas gegeben und wieder mit Watte verschlossen. Der Honig hat irgendwie mit Luft und/oder Feuchtigkeit reagiert, ist gegohren und alle lagen bewusstlos oder Tod im RG. Glücklicherweise hat die Gyne und eine einzige Arbeiterin überlebt. Sicherlich ist die Entwicklung der Kolonie dadurch sehr zurückgeworfen worden. Sie haben sich aber wieder gut erholt und zum jetzigen Zeitpunkt ist es eine kleine stattliche Kolonie mit um die 80-100 Arbeiterinnen.

Wenn ich das richtig rausgelesen habe, hast du alles gemacht, was du tun kannst: Für Nahrung sorgen, ausreichende Feuchtigkeit gewährleisten und (und ich empfinde das mit als das wichtigste) eine alternative Nestmöglichkeit anbieten. Denn damit kannst du sichergehen, falls irgendetwas mit dem Gipsnest nicht passten sollte, die Kolonie eigenständig(!) Abhilfe schaffen kann indem sie umzieht. Dann erst weißt du genau, dass das Gipsnest momentan nicht die richtige alternative ist. Zu trocken, zu feucht, zu groß, zu was auch immer.
Hab vertrauen in die kleinen Damen, dass sie am besten wissen, was gut für sie ist und stell sicher, dass du ihnen verschiedene alternativen anbietest aus denen sie wählen können. Dann wird das schon.
Ich wünsch dir unendlich viel Spass mit den Damen und genieß die Zeit des Beobachten!

Beste Grüße
Fennek

Hallo Fenek!

Vielen Dank für die aufmunternden Worte!
Also wäre es am besten, das Nest erstmal abgedunkelt zu lassen und nicht nachzuschauen, wenn ich das richtig verstanden habe, und jetzt möglichst wenig stören. Ich gehe mal davon aus, dass die Tiere viel stressanfälliger sind als ich bisher dachte. Das mit dem Beobachten in der Arena wird schwierig, denn irgendwie sehe ich von den etwa 25 Ameisen kaum welche, und wenn dann meistens einzeln oder zu 2.,selten zu 3., in der Arena. Ist das normal?

Beitrag von **Zitrus** » 18. August 2020, 17:17

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 16:49
Das mit dem Beobachten in der Arena wird schwierig, denn irgendwie sehe ich von den etwa 25 Ameisen kaum welche, und wenn dann meistens einzeln oder zu 2.,selten zu 3., in der Arena. Ist das normal?

Bei der Koloniegröße und vor allem, wenn sie ganz frisch eingezogen sind, ist das normal. Mit der Zeit wirst du mehr und mehr zu sehen bekommen.

Damian the loser · Beitrag von **Damian the loser** » 18. August 2020, 17:49

Zitrus hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 17:17

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 16:49
Das mit dem Beobachten in der Arena wird schwierig, denn irgendwie sehe ich von den etwa 25 Ameisen kaum welche, und wenn dann meistens einzeln oder zu 2.,selten zu 3., in der Arena. Ist das normal?
Bei der Koloniegröße und vor allem, wenn sie ganz frisch eingezogen sind, ist das normal. Mit der Zeit wirst du mehr und mehr zu sehen bekommen.

Naja sind jetzt doch schon 4 tage;) aber naja ist ja auch viel passiert in dieser zeit und sie müssen sich noch eingewöhnen denke ich. Also Nest stören gar nicht mehr, weil sie besonders in dieser Phase sehr stressanfällig sind und dann auch wegsterben?
Glg

Keeper · Beitrag von **Keeper** » 18. August 2020, 18:02

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 17:49

Zitrus hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 17:17

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 16:49
Das mit dem Beobachten in der Arena wird schwierig, denn irgendwie sehe ich von den etwa 25 Ameisen kaum welche, und wenn dann meistens einzeln oder zu 2.,selten zu 3., in der Arena. Ist das normal?
Bei der Koloniegröße und vor allem, wenn sie ganz frisch eingezogen sind, ist das normal. Mit der Zeit wirst du mehr und mehr zu sehen bekommen.
Naja sind jetzt doch schon 4 tage;) aber naja ist ja auch viel passiert in dieser zeit und sie müssen sich noch eingewöhnen denke ich. Also Nest stören gar nicht mehr, weil sie besonders in dieser Phase sehr stressanfällig sind und dann auch wegsterben?
Glg

4 Tage sind nix in der Ameisenhaltung.
Falls ich deine Frage richtig deute hast du vorher gern aktiv Nest Störung betrieben? Natürlich macht man das nicht. In der Ameisenhaltung dient dazu die Arena um Eingriffe zwecks Futter und Müllentsorgung vorzunehmen. Das Nest ist tabu.

Damian the loser · Beitrag von **Damian the loser** » 18. August 2020, 18:19

Keeper hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 18:02

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 17:49

Zitrus hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 17:17

Bei der Koloniegröße und vor allem, wenn sie ganz frisch eingezogen sind, ist das normal. Mit der Zeit wirst du mehr und mehr zu sehen bekommen.
Naja sind jetzt doch schon 4 tage;) aber naja ist ja auch viel passiert in dieser zeit und sie müssen sich noch eingewöhnen denke ich. Also Nest stören gar nicht mehr, weil sie besonders in dieser Phase sehr stressanfällig sind und dann auch wegsterben?
Glg
4 Tage sind nix in der Ameisenhaltung.
Falls ich deine Frage richtig deute hast du vorher gern aktiv Nest Störung betrieben? Natürlich macht man das nicht. In der Ameisenhaltung dient dazu die Arena um Eingriffe zwecks Futter und Müllentsorgung vorzunehmen. Das Nest ist tabu.

Naja gern tat ich es nicht, aber hab immer mal nachgeschaut ob die im Nest noch leben, in Sachen Feuchtigkeit alles ok ist und der Typ von myAnts hat gesagt ich soll noch etwas Erde reinpacken damit sie sich wohler fühlen und dies vielleicht auch ein Grund sein könnte wieso ein Paar noch wegsterben.
Also hab ich die Plexiglasscheibe kurz angehoben und etwas Erde in ne leere Kammer (natürlich vorsichtig) reingetan weil sich die meisten sowieso im Schlauch befanden zu dieser Zeit. Und mit der Erde fangen sie auch etwas an und ich denke sie hält Feuchtigkeit im Nest relativ gut. Aber in Zukunft lass ich es auf jeden Fall komplett abgedunkelt. Ich wollte sie eig. Auch nicht immer stören aber das Gewissen plagte mich halt und ich wollte sichergehen dass nicht noch mehr sterben, da ich es ja sonst nicht wirklich im Blick habe.

Beitrag von **Zitrus** » 18. August 2020, 22:29

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 18:19
Naja gern tat ich es nicht, aber hab immer mal nachgeschaut ob die im Nest noch leben

Hin und wieder mal mit einer Lampe durchs Plexiglas reinzuleuchten, um nachzuschauen, wie es ihnen geht, ist kein Problem aber während
der ersten Tage und Wochen ist es ratsam, sie einfach mal komplett in Ruhe zu lassen. Der Versand ist stressig für die Tiere und es braucht
Zeit, bis sie sich in der neuen Umgebung sicher fühlen. Ameisenhaltung fordert oftmals eine Menge Geduld aber es lohnt sich!

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 18:19
der Typ von myAnts hat gesagt ich soll noch etwas Erde reinpacken damit sie sich wohler fühlen und dies vielleicht auch ein Grund sein könnte wieso ein Paar noch wegsterben.

Halte ich persönlich für unwahrscheinlich, dass ein Mangel an Erde zum Tod von Arbeiterinnen führt aber naja, bei MyAnts wird auch Erde
ins RG gepackt.

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 18:19
Also hab ich die Plexiglasscheibe kurz angehoben

Um nochmal auf die Sache mit der Luftversorgung im Nest zurückzukommen; wenn du die Scheibe nicht draufgeklebt hast, ist das ganze
wahrscheinlich sowieso nicht Luftdicht und es findet genug Luftaustausch statt. Solltest du nochmal ein ähnliches Nest konstruieren, wäre
ein etwas größeres Schlauchmaß aber nicht verkehrt.

Damian the loser hat geschrieben: ↑
18. August 2020, 18:19
Ich wollte sie eig. Auch nicht immer stören aber das Gewissen plagte mich halt und ich wollte sichergehen dass nicht noch mehr sterben, da ich es ja sonst nicht wirklich im Blick habe.

Das kann ich gut nachvollziehen. Natürlich macht man sich Sorgen und möchte irgendwie helfen aber bei Ameisen ist es nicht wie mit z.B.
einem Hund, den man zum Tierarzt bringen kann, wenn es ihm nicht gut zu gehen scheint. Ameisen sind sehr selbstständige Tiere und können
sich selbst von schwierigen Krisen erholen, wenn man ihnen genug Ruhe gönnt und alles nötige zur Verfügung stellt.

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