Hallo Leute,

ich halte seit Mitte Juli dieses Jahres eine kleine Kolonie Formica Fusca (ca. 6 Arbeiterinnen) in einem Ytong-Nest (selbst gebastelt aus einem Aquarium mit unten Ytongnest und darüber Arena).

Wie so oft haben sie das Nest als Abfallplatz für tote Insekten verwendet, die leider angefangen haben zu schimmeln (der Schimmel ist braun/grün). Eigentlich benutzen sie das angebotene Nest nur als Müllplatz. Das ist leider mein Fehler, weil ich ihnen den unterirdischen Zugang zum Nest zu lange gemacht habe. Jetzt sitzen sie alle in einem 10cm langen dunklen Gang anstatt im geplanten Nestteil und ich habe keinerlei Einsicht

Hier die Fotos (Normal ist es abgedunkelt mit roter Folie und/oder komplett abgedunkelt):
Man liest ja oft, ein bisschen Schimmel macht nichts und die Ameisen können das selbst regeln. Wie beurteilt ihr das, auch aufgrund der Fotos?

Und kann ich sie damit überwintern?

Am liebsten würde ich sie in ein separates Nest umsiedeln, aber ich denke, von alleine bekomme ich sie nicht mehr hinaus

Danke schon für eure Meinungen.

Das tut mir echt leid. Da hast du dir solche Mühe mit dem Formi gegeben und dann gleich in doppelter Hinsicht Pech. Die Scheibe auf dem Nest sollte optimalerweise nur an den Ecken verklebt, oder verschraubt werden, damit ein kleiner Spalt von 0,5 mm zwischen Scheibe und Stein verbleibt, für die Frischluftzufuhr, um Schimmelbildung zu vermeiden. Das nützt dir nur momentan nicht viel, sorry.

Ohne weiteren Input würde ich sie langsam winterfertig machen und direkt vor dem "einpacken" (vermute mal, du stellst das Nest in eine geschlossene Plastik- oder Styroporbox) die Scheibe abhebeln. Im Winter sind sie wahrscheinlich zu träge und bleiben trotzdem zusammen. Und im Frühjahr, wenn du sie wieder raus nimmst und sie noch leicht beduselt sind, den Stein so ungünstüg für sie aufstellen, also schräg, oder senkrecht, dass sie aus ihrem Versteck rauskommen. Du kannst das Nest ja später, wenn die Kolonie größer ist und es keine Rolle spielt ob sich ein paar verstecken, wieder verwenden.

Aber warte noch ein bisschen. Vielleicht hat jemand noch eine bessere Idee.

Ist jetzt nicht so schlimm, würde ich sagen, das Nest aushebeln ist da noch nicht nötig, würde ich meinen. Wenn die Kolonie größer wird und Platz braucht, wird das früher oder später aus dem Nest geholt. Aber dennoch, weiterhin beobachten, sollte das sich stark im Nest ausbreiten, dann wirst du wohl doch dran gehen müssen, so wie es Lacy schon beschrieben hat.
Was du machen könntest, um trotzdem dagegen vorzugehen, wären Springschwänze, die brauchen zwar eine Gewisse feuchte, aber das sollte im YTong gehen oder einfach in Schüben immer wieder nachimpfen. Ich hatte nämlich auch mal ein Schimmelproblem in einem Gipsnest, dort habe ich das versucht und recht gut unter Kontrolle gebracht.

Ich bin auch nicht sicher, ob ich sie vor der Winterruhe noch umsiedeln will. Vielleicht wirklich direkt danach. Es wird sich nicht so einfach gestalten, befürchte ich. Kann ich nur hoffen, dass sie den Winter gut überstehen.

Hat noch jemand Tipps zur Ãœberwinterung?

Im Oktober werde ich sie in einer Box in ein unbeheiztes Nebengebäude stellen, dachte ich mir.
Die Tränke würde ich stehen lassen, Futter eher nicht anbieten.
Und ab und zu das Nest befeuchten und Temperatur und Feuchtigkeit kontrollieren

wird meine erste Ãœberwinterung ...

Wenn du das Nest raus nimmst und in eine kleine, luftdichte Plastikbox z.B. stellst, dann reicht normalerweise die Tränke zum befeuchten der Luft. Das Nest muss man dann nicht noch groß befeuchten. Die Feuchtigkeit kann ja nicht verdunsten. Kommt halt darauf an, wie groß und dicht die Box ist, in der du sie überwintern lässt. Da das bei jedem Halter ein bisschen anders ist, gehört die richtige Luftfeuchtigkeit aber zu den Dingen, für die man erst durch die Praxis ein Gefühl bekommt.
Ansonsten klingt doch alles gut. Das wird schon