Ja eine sehr spannende Geschichte, wie sie ausgeht ist noch nicht absehbar.
Nachts ist es immer noch kalt, teilweise frostig, es rührt sich kaum was, noch immer sitzen sie in Knäulen.
Nachdem sie die im Sommer zugesetzte Königin nicht angenommen haben, sieht es jetzt noch gut aus.
Die Königin ist nicht sichtbar, das lässt hoffen dass sie noch lebt.

Das Alter der Gründerkönigin etwa 6 Jahre, genau kann ich das gar nicht mehr reflektieren.
20 – 30 Jahre in der Haltung, wird nicht jedes Mal hinhauen, wo hast die diese Lebenszeiten gelesen?
Jungköniginnen waren beim ersten Versuch im Sommer keine mehr im Nest.
Meiner Ansicht nach werden nicht begattete Jungköniginnen nicht so beachtet wie die Altkönigin, ob es deshalb dazu kommen könnte das eine begattete Königin nicht angenommen wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Camponotus ligniperda sind überwiegend monogyn, ist für mich eher fraglich, das Altvölker ohne Königin wieder eine Königin aufnehmen.

Ameisenhaltung ist und bleibt spannend, gibt noch Verhaltensweisen die nicht geklärt sind.

Grüße Wolfgang

Meiner Ansicht nach werden nicht begattete Jungköniginnen nicht so beachtet wie die Altkönigin, ob es deshalb dazu kommen könnte das eine begattete Königin nicht angenommen wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Meiner selbstredend natürlich auch. Generell, stelle ich mir vor, ist in der freien Wildbahn die Bereitschaft größer eine genetisch näher verwandte begattete Gyne aufzunehmen (bei Bedarf oder wenn das Volk groß genug ist) als eine, die weniger nahe verwandt ist.
Wenn die Biester das überhaupt tun.
Zumindest folgendes wird immerhin angenommen:

Ein Zustandekommen oligogyner Roßameisen‐Kolonien in der Natur wäre durch einen Sonderfall durch Adoption oder durch Nestbegattung denkbar.

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs ... .tb02871.x


Aber in der Bienenhaltung gehen ja auch in puncto Beweiselung Dinge, die normalerweise so in der freien Wildbahn garantiert nicht vorkommen.
Warum also nicht auch bei diesen Eusozialen.
Und dass deine zugesetzte Gyne jetzt noch nicht abseits der Arbeiterinnen-cluster aufzufinden ist, lässt hoffen.


Da heißt es wohl sich weiter in Geduld zu üben.
Um so mehr, wage ich trotz meiner extrem beschränkten Erfahrung als Ameisenhalter zu empfehlen, in diesem Sonderfall:
Die plötzliche Auswinterung mit schlagartigem Temperaturanstieg bringt doch ziemlich viel Aktivität/Nervosität/Aggressivität ins Volk und könnte dann vielleicht im letzten Moment das Projekt noch scheitern lassen.


Ich drücke dir die Daumen!

Sie haben meine Geduld arg strapaziert, bis Heute.
Die letzten Tage waren zwar schon schön warm, allerdings die Nächte bei 1 – 5°C.
Erst jetzt fangen sie an Ihre Ameisenknäule aus der Überwinterung langsam auf zu lösen.
Es sieht gut aus.


Der Königin scheint es gut zu gehen, wohlgenährt und von Arbeiterinnen betreut.
Die verstorbene Königin hatte letzten Sommer keine Eier mehr gelegt, infolge eine Winterruhe fast ohne Larven.
Die wenigen vorhandenen sind mit der jungen Gründerkönigin ins Volk gekommen.

Bin jetzt gespannt wann die Neukönigin mit der Eiablage anfängt.
Ob sie derart viele Eier legt wie die Altköniginnen in den Jahren davor oder nur wenige wie eine Gründerkönigin im 2. Jahr.



Grüße Wolfgang

Toll!

wie eine Gründerkönigin im 2. Jahr.........

Die im Winter zugesetzte Gyne war also eine Gründerkönigin, die mit ersten Pygmäen in den Winter ging, richtig?

Erstaunlich, wie flexibel die Tierchen agieren bzw. deren genetisches Programm...

Hallo Erne,

Bis jetzt funktioniert Dein „Experiment“ nur schon die Idee von Dir, der Kolonie in der Winterruhe eine neue Gyne unterzujubeln ist Top!
Hoffen wir, dass es weiter so läuft und die Gyne akzeptiert wird!
Auf weitere Meldungen von dieser Kolonie bin ich gespannt!

NB: was hast Du denn genau in der Winterruhe dazugegeben, nur die Gyne und/oder Arbeiterinnen/Larven?

Gruss

Die Königin ist vom Schwarmflug 2020, hat 3 Arbeiterinnen aufgezogen.
Königin, 3 Arbeiterinnen und 6 Larven sind in die Winterruhe gegangen.
Später komplett ins königinnenlose Volk gesetzt.

Grüße Wolfgang

Klasse, dass die Adoption geklappt hat! Wäre auch sehr schade gewesen, wenn das Volk nun langsam seinem Ende entgegengehen würde.
Wie du selbst sagst, könnte die "Legeleistung" der Gyne anfangs deutlich geringer sein, als die der vorigen, aber immerhin hat die Kolonie nun
eine Zukunft.

Hi Erne,

freut mich, dass es mit der Adoption anscheinend geklappt hat!

Erne hat geschrieben: ↑

25. Dezember 2020, 13:55

Temperatur momentan +1°C, da rührt sich so gut nichts mehr.

Im Sommer noch eine Königin ein zusetzen, der Erfolg mehr als fragwürdig.
Jetzt wo sie sich kaum bewegen können, sehe ich als bessere Gelegenheit.
Dort wo das Klebebandstück sichtbar ist, habe ich ein Loch gebohrt und die Königin eingesetzt, mitten rein in den Ameisenpulk.


Königin vom diesjährigen Schwarmflug, erfolgreich gegründet, 3 Arbeiterinnen, ein paar Larven.
Meine Hoffnung, dass sie bis zum Frühjahr nicht angegriffen wird, weil die Ameisen sich derzeit kaum bewegen können.
Das die Königin den Geruch des Volkes annehmen kann und angenommen wird.
Schauen wir mal ob das so hinhaut.

Grüße Wolfgang

Ich bin 2008 bei meiner erfolgreichen Adoption bei C. ligniperdus ebenfalls so vorgegangen, dass ich Kälte genutzt hatte. Seinerzeit hatte ich auch darüber hier im Forum berichtet, siehe folgenden Link:

erfolgreiche-adoption-bei-camponotus-li ... 32412.html

Maddio hat geschrieben: Erstmal eines vorweg: Ich bin mir darüber im Klaren, dass bestimmt schon viele Halter eine erfolgreiche Adoption bei Camponotus ligniperda durchgeführt haben. Ich konnte jedoch immer nur vage Berichte darüber finden, etwa sowas wie: "könnte funktionieren". Deshalb möchte ich die ganze Aktion einmal kurz beschreiben, damit andere Halter die ihre Königin verlieren noch eine Chance für ihr nun weiselosses Volk sehen.

Die Königin wurde übrigens dauerhaft akzeptiert, so dass ich voller Hoffnung bin, dass es bei deiner Kolonie auch der Fall sein wird

LG Maddio