Futtertiere für Camponotus japonicus
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#1 Futtertiere für Camponotus japonicus
Hallo,
Ich wollte euch mal allgemein fragen, ob es möglich ist, von draußen Insekten, wie Heuschrecken oder Grashüpfer zu fangen und sie in das Formikarium zu setzten (lebendig). Oder können sie dort auch Krankheiten oder Milben an sich haben was die Ameisen töten könnte?
LG Kevin
Ich wollte euch mal allgemein fragen, ob es möglich ist, von draußen Insekten, wie Heuschrecken oder Grashüpfer zu fangen und sie in das Formikarium zu setzten (lebendig). Oder können sie dort auch Krankheiten oder Milben an sich haben was die Ameisen töten könnte?
LG Kevin
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Zitrus
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#2 Futtertiere für Camponotus japonicus
Bei größeren Kolonien ist das möglich, bei kleineren ist es besser, nur tote/außer Gefecht gesetzte Insekten zu verfüttern.
Ein anderer User hat vor Kurzem eine ähnliche Frage gestellt. Ich zitiere mal meine Antwort.
Zitrus hat geschrieben: ↑15. Juni 2021, 12:14Ja, Fliegen können von parasitären Milben befallen sein, welche je nach Art auch für die Ameisen problematisch sein können. Diese Milben sindAmeisen 12345678910 hat geschrieben: ↑15. Juni 2021, 07:17Kann ich sowas machen oder könnten in den Fliegen Parasiten, Milben und co drin sein?
oftmals auffällig gefärbt (rot, orange) und viele von ihnen sind gut mit dem bloßen Auge erkennbar. Wenn ich eine Fliege gefangen habe, schaue
ich mir sie auch erstmal genauer an, bevor sie zu den Ameisen kommt. Insgesamt liest man eher selten davon, dass jemand Probleme mit
parasitären Milben hat und so ziemlich die Mehrheit aller Halter verfüttern Fliegen, ohne sie zuvor in irgendeiner Weise zu "sterilisieren".
Es gibt aber auch Halter, deren Kolonien an einem Befall mit solchen Milben stark in Mitleidenschaft gezogen wurden oder sogar eingingen.
Zwei Faktoren, die in dieser Hinsicht eine Rolle spielen könnten, sind die Größe der Kolonie und die Feuchtigkeit im Nest/in der Arena.
Große, etablierte Kolonien scheinen weniger anfällig gegenüber parasitären Milben zu sein und da die Milben es eher feucht mögen, werden sie
bei Ameisenarten, die vergleichsweise trocken gehalten werden (z.B. Messor, die meisten Camponotus) nicht so leicht zum Problem.
Das ist allerdings eher anekdotisches Wissen und ich kann mich z.B. an ein Video vom Antstore YouTube-Kanal erinnern, in welchem unter anderem
eine große Camponotus-Kolonie gezeigt wurde, welche von Milben befallen war. Dem Antstore-Team fiel es erst auf, als jemand in den Kommentaren
darauf aufmerksam machte und auch ich merkte es gar nicht beim Schauen des Videos.
"Alle" ist sicher etwas übertrieben, da es auch solche Insekten gibt, welche über wirksame Wehrsekrete verfügen und selbst im toten Zustand nichtAmeisen 12345678910 hat geschrieben: ↑15. Juni 2021, 07:17Wenn ja, warum nehmen Ameisen in der Natur alle Insekten an?
besonders schmackhaft sind, aber im Großen und Ganzen wird alles verwertet, was irgendwie verwertbar ist und die Ameisen schauen nicht erst
nach Milben, bevor sie ein Insekt ins Nest bringen. Nahrung ist Nahrung.
Überleg einmal, wie viele Millionen von Insekten eine große Waldameisenkolonie jährlich ins Nest bringt. Sind davon einige oder sogar viele von
Milben befallen? Mit Sicherheit. Geht nun deswegen die Kolonie ein? Nein. Sterben hier und da ein paar schwer befallene Arbeiterinnen? Vermutlich.
Man könnte sich die Milben wie Viren vorstellen und je stärker das "Immunsystem" der Kolonie, desto besser kommen sie mit solchen Viren zurecht.
Unterm Strich glaube ich, dass man sich bei einer vitalen Kolonie, welche die "Anfangsphase" hinter sich hat, keine Gedanken um so etwas machen
muss. Ausschließen, dass Milben zu einem Problem werden könnten, kann man jedoch auch nicht. Es ist also letztendlich deine Entscheidung.
Schau dir die Futtertiere genau an, bevor du sie verfütterst und wenn du wirklich auf Nummer sicher gehen willst, bietet es sich immer an,
die Insekten einzufrieren, was eventuell vorhandene Milben abtöten sollte. Zumindest bei meinen Kolonien werden aufgetaute Schaben genauso
gut angenommen, wie frische Fliegen.
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#3 Futtertiere für Camponotus japonicus
OK,
ähm, also ich werde es mal lebendig versuchen. Sobald aber eine stirbt wegen Krankheiten friere ich sie ein. Oder ich überlege vorher und schaue wie du gesagt hast genau hin und verfüttere dann.
Danke für dein langen und hilfsbereiten Beitrag.
ähm, also ich werde es mal lebendig versuchen. Sobald aber eine stirbt wegen Krankheiten friere ich sie ein. Oder ich überlege vorher und schaue wie du gesagt hast genau hin und verfüttere dann.
Danke für dein langen und hilfsbereiten Beitrag.
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Rapunzula
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#4 Futtertiere für Camponotus japonicus
Nur so ein Gedanke:
Sobald eine stirbt wegen einer Krankheit, könnte es sein, dass die Krankheit bereits in der Kolonie ist.
Gruss