Folgende Situation: Meine Camponotus cruentatus Königin mit 3 Arbeiterinnen haben das Reagenzglas komplett zugebaut mit Lehm-Sand-Mischung. Sie nehmen nichts an, weil sie nur im Reagenzglas eingesperrt sind. Der Wassertank ist auch leer. Wie lange machen die das? Ab welcher Größe der Kolonie werden die draußen aktiver und nehmen auch Futter und Wasser an? Ich befeuchte jetzt regelmäßig den Sand, damit Sie nicht verdursten. Von meinen anderen Ameisen kenne ich solch ein Verhalten nicht.

Du kannst ihnen ja ein zweites, abgedunkteltes Reagenzglasnest anbieten und/oder eine Wassertränke. Das ist besser als feuchter Sand. Bevor sie verdursten, werden sie sich schon eine Quelle suchen. Evtl. ziehen sie sogar in das neue Reagenzglas um. Ansonsten immer regelmäßig Proteine und Kohlenhydrate anbieten. Evtl. öffnen die Ameisen nachts das Reagenzglas und holen sich was. Am besten du bietest Drosofliegen oder ähnlich kleine Futterinstekten an. Dann kannst du sehen, ob etwas weggetragen wurde. Bei so einer kleinen Kolonie sieht man sonst kaum Spuren an den Futtertieren.

Für Außenaktivität braucht es noch ein paar Arbeiterinnen mehr. Da gibt es jetzt keine feste Zahl. Du wirst sehen, dass es bald mehr und mehr Arbeiterinnen an die Futterstelle gehen.

Was für Ameisen hälst du denn noch?

Tränke und Futter bietet ich natürlich an aber umsonst weil Sie nie rauskommen. Das würde ich bemerken weil ich in Letzter Zeit sehr viel auch Nachts das Geschehen beobachte. Sie müssten erst eine sehr Dicke wand durchgraben, das würde ich sofort Bemerken.

So eine kleine Kolonie benötigt ja nicht viel Kohlenhydrate. Und bei wenig oder gar keinen Larven benötigen sie auch nur sehr wenig Proteine. Vielleicht haben sie sich den Sozialmagen vollgemacht und decken darüber erstmal ihren Futterbedarf ab und wollen jetzt in Ruhe ihrem Brutgeschäft nachgehen.

Wie lange ist denn der Wassertank schon leer? Die Watte kann noch ein paar Tage lange feucht genug sein, damit die kleine Kolonie davon trinken kann und das Klima erstmal noch aufrecht gehalten wird.

So 2 Wochen aber Kondenswasser ist noch dort drinnen.

Ist völlig normal, das der Nesteingang verschlossen wird bei kleinen Kolonien. Wie schon angesprochen ist der Nahrungsbedarf sehr gering, ich würde auch einfach weiterhin alles anbieten, am besten Nachts vor dem schlafen gehen auffrischen und ein 2. RG mit Wassertank abgedunkelt zur Verfügung stellen. Wenn Bedarf ist, wird dann umgezogen, die Wissen schon was gut für die ist und werden sich nicht mit Absicht einbunkern und verkümmern

Ja, so werde ich es jetzt machen. Mal schauen, wie es weitergeht.

Was Futter betrifft sind Camponotus cruentatus (vor allem die kleinen Kolonien) sehr wählerisch, wie viele andere Arten auch. Bei mir mochten sie am liebsten Stubenfliegen, Hausspinnen oder Schokoschaben. Ansonsten wie die anderen schon sagten, einfach trotzdem anbieten und evtl. möglichst nahe ans Reagenzglas stellen. Hatte in dieser Phase einfach ein kleines Stück Backpapier mit einem Tropfen Zuckerwasser und etwas zu futtern. Das zweite Reagenzglas mit dem vollen Wassertank wie erwähnt einfach abgedunkelt daneben stellen.

Wenn du den Umzug beschleunigen willst, kannst du evtl. die Stelle mit dem neuen Reagenzglas etwas beheizen. Das mögen die Ladys sowieso ganz gern Vermutlich kommen sie nur nachts raus und versperren den Eingang danach gleich wieder, oder sie haben einfach noch genug Reserven.