Schlottermichel hat geschrieben: ↑21. Juli 2023, 15:17
Kann es sein, dass das Nest außerhalb ist und die Ameisen die Eier kurz vor dem schlüpfen ins Haus bringen ?
Zumindest von
Lasius brunneus ist bekannt, dass größere Kolonien häufig polydom sind, also über mehrere Nester verfügen. Es kommen bei der Art auch temporäre Sommernester vor. Ob Letztere auch der Aufzucht von Geschlechtstieren dienen, welche dann von diesen schwärmen, weiß ich leider nicht.
Schlottermichel hat geschrieben: ↑21. Juli 2023, 15:17
Was passiert den genau , wenn ich alles abdichte ?
Wenn du die Ameisen tatsächlich einschließen würdest, sodass sie keinen Weg mehr aus ihrem Nest haben, würden sie alles daran setzen, den bisherigen Nesteingang wieder zu öffnen oder einen neuen herzustellen. Die Arbeiterinnen der beiden verdächtigten Arten sind ziemlich klein und passen durch kleinste Ritzen.
Sollten sie tatsächlich keinen Weg raus finden und keine Wasserquelle haben, würden sie nach einer Zeit verdursten oder, wenn sie genug Feuchtigkeit haben, nach längerer Zeit verhungern.
Es braucht, je nach Art und Umständen, eine ganze Weile, mitunter Jahre, bis eine Kolonie Geschlechtstiere hervorbringt und bis dahin kann die Kolonie schon eine beachtliche Größe erreicht haben.
Schlottermichel hat geschrieben: ↑21. Juli 2023, 15:17
Dann sollte doch mehr Ameisen mit Flügel kommen oder wieviel kommen als nach dem schlüpfen ?
Das kann man so pauschal nicht beantworten, aber größere Kolonien bringen mehr Geschlechtstiere hervor und sollte es sich um ein Zweignest handeln, wäre dort wohl mit weniger Geschlechtstieren zu rechnen.
Die Hauptschwärmzeit von
Lasius brunneus ist Anfang bis Ende Juni, spätestens bis Anfang August. Sollte es sich um die handeln, wären sie mit dem Schwärmen schon so gut wie durch.
Lasius emarginatus schwärmt Mitte Juli bis Ende August; bei Nestern in beheizten Gebäuden aber auch schon ab Mitte Juni.
Ein Schwarmflug muss auch nicht immer bedeuten, dass hunderte Geschlechtstiere auf einmal aus dem Nest stürmen. Es müssen mehrere Faktoren (z.B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Tageszeit) zusammenkommen und wenn die Verhältnisse nicht ganz optimal sind, schwärmen vielleicht nur einige Dutzend.
Zeitversetztes Schwärmen von Männchen und
Königinnen ist auch üblich.