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Ameisenfarm Belüftung?

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Chrîstoph
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#1 Ameisenfarm Belüftung?

Beitrag von Chrîstoph » 5. August 2023, 22:19

Hallo
Ich habe mir ein Nest selber aus Gips gemacht und oben mit Silikon verschlossen.
Jetzt meine Frage reicht die Luftzufuhr über den Schlauch aus oder brauche ich noch extra Luftschlitze ?

Danke im voraus

Lg.Christoph

Bild vom Nest
IMG_2361.jpeg



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Zitrus

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#2 Ameisenfarm Luft

Beitrag von Zitrus » 5. August 2023, 23:11

Viele Leute meinen, dass CO² sich am Boden sammelt, aber das würde nur gelten, wenn du z.B. reines CO² aus einer Flasche in die Farm pumpen würdest, was du sicher nicht vor hast. Unter natürlichen Umständen verteilt sich das CO² gleichmäßig in der Luft und solange Luftzirkulation stattfinden kann, sollte es kein Problem mit zu hohen CO²-Konzentrationen geben.

Ich würde vielleicht sicherheitshalber vor dem Adapter oben ein Loch in den Schlauch piksen, um ein bisschen Luftzug zu erzeugen.

Zu "luftige" Nester werden oftmals von den Ameisen mit Abfall und Substrat abgedichtet, aber ein kleines bisschen Luftaustausch sollte schon stattfinden.



AfroIV
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#3 Ameisenfarm Luft

Beitrag von AfroIV » 6. August 2023, 11:16

Viele Leute meinen, dass CO² sich am Boden sammelt, aber das würde nur gelten, wenn du z.B. reines CO² aus einer Flasche in die Farm pumpen würdest, was du sicher nicht vor hast. Unter natürlichen Umständen verteilt sich das CO² gleichmäßig in der Luft und solange Luftzirkulation stattfinden kann, sollte es kein Problem mit zu hohen CO²-Konzentrationen geben.
Ich möchte dringend davor warnen, das CO2-Problem mit falschen Behauptungen zu verharmlosen!!!
Jedes Jahr zur Zeit der Weinlese gibt es CO2 -bedingte Unfälle in den Gärkellern, wo ganz bestimmt niemand „Kohlendioxid aus der Flasche“ freisetzt. Ich habe es leider selbst im Bekanntenkreis mitbekommen, wie ein junger Student aus einer Winzerfamilie seine Mutter am unteren Ende der Treppe zum Gärkeller liegen sah, ihr zu Hilfe eilen wollte… Beide erstickt, tot!

Bei Formikarien ist es unbedingt zu empfehlen, in Bodennähe 1-2 kleine Öffnungen anzubringen (mit feiner Metallgaze gegen Ausbruch der Ameisen absichern). Oben hat man ja meistens eine Lüftungsmöglichkeit. In einem hohen Becken mit wenig Bodengrund gibt es i.d.R. Luftströmungen schon dadurch, dass eine Seite etwas mehr Wärme bekommt (Wärmestrahlung aus dem Raum, asymmetrische Lage von Heizkabel etc.), so dass dort warme Luft aufsteigt und das CO2 mitnimmt. Aber je weniger Luftbewegung im Becken herrscht, desto größer ist das Risiko, dass sich das CO2 unten anreichert.

LG Afro
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Zitrus

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#4 Ameisenfarm Luft

Beitrag von Zitrus » 6. August 2023, 11:44

@AfroIV

Wie gesagt - unter natürlichen/normalen Umständen, wenn keine signifikante Menge CO² freigesetzt wird, mischt es sich gleichmäßig mit der Luft. Ansonsten wären wir alle längst erstickt, weil alles CO² in der Atmosphäre sich über der Erdoberfläche sammeln würde. Ein Gärkeller ist hier finde ich kein wirklich passender Vergleich.

Ich persönlich bevorzuge es aber auch, die Scheibe der Nester nicht draufzukleben, sondern mit Schrauben zu fixieren. Nicht nur der Optik wegen, sondern auch, um sicherzustellen, dass garantiert genug Luftzirkulation vorhanden ist.
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#5 Ameisenfarm Luft

Beitrag von AfroIV » 7. August 2023, 11:07

Hallo Zitrus,
Ich weiß nicht, wo es am Verständnis hakt. :?:
An der Erdoberfläche bis in die Stratosphäre werden die Luftmassen ständig durch Wind verwirbelt und durchmischt. Über von der Sonne erwärmten Bereichen steigt die leichtere Warmluft auf (Thermik), was sich große Vögel und Segelflieger zunutze machen; aus kühleren Bereichen wird Luft nachgezogen, usw..
Ein weitgehend abgeschlossener Keller ohne Luftbewegung hingegen ist durchaus vergleichbar mit einem als Formikarium genutzten „Aquarium“, das bis auf kleine Lüftungsöffnungen (oben) geschlossen ist. In beiden Räumen kann sich dort entstehendes / erzeugtes Kohlendioxid allmählich absetzen und im unteren Bereich ansammeln. Im Gärkeller erzeugt die Hefe-Gärung des Traubensaftes das CO2, im Formikarium wird CO2 von den Ameisen und ihrer Brut ausgeatmet und kann auch durch Bakterien bzw. Schimmelpilze auf Futterresten erzeugt werden.
Dem kann man entgegen steuern, wenn im unteren Bereich des Formikariums ameisendicht vergitterte Öffnungen den Abfluss des CO2 ermöglichen. Oder der Behälter muss mit einem Ventilator aktiv durchlüftet werden.

LG Afro
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#6 Ameisenfarm Luft

Beitrag von PincoPallino » 7. August 2023, 12:15

Hallo Afro,

jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Die Problematik der Weinkeller lasse ich dabei außen vor.

Ich habe auch schon vor Jahren von den Gefahren durch CO2 in Ameisennestern gehört. Aber besteht die Gefahr wirklich? Hat schon mal irgendjemand erlebt, dass seine Kolonie erstsickt ist? Ich habe davon noch nichts gehört.

Viele Nester, die man kaufen kann, haben auch keine Luftöffnungen im unteren Bereich. Ich habe so ein senkrecht stehendes vom Antstore. Das ist unten bestimmt dicht.

Meine Theorie ist, dass die Ameisen einfach durch ihr Herumgewusel selbst dafür sorgen, dass genügend Durchlüftung vorherrscht. Ansonsten sorgen auch leichte Temperaturunterschiede (innerhalb des Nests und im Vergleich zu außen) für einen Luftaustausch.

Grüße vom Pinco
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#7 Ameisenfarm Luft

Beitrag von Zitrus » 7. August 2023, 12:51

@AfroIV

Es stellt sich dann die Frage, wie Ameisen in der Natur in teils metertiefen Bauten ohne CO²-Abzug überleben. Zumindest Blattschneider, in deren Nestern aufgrund der Pilzpflege besonders viel CO² anfällt, haben Ventilationstunnel, welche ein gewisses Maß an Luftaustausch gewährleisten, aber wie sieht es aus mit z.B. Messor, die in ariden Gegenden in steinhartem Boden nisten? Meinst du die Luftbewegung außerhalb vom Nest und der Temperaturunterschied zwischen dem oberflächennahen Bereich, welcher durch die Sonne erwärmt wird und den tiefsten, kühleren Kammern ist genug, um die Luft im Nest durchzumischen?



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#8 Ameisenfarm Luft

Beitrag von di4per » 7. August 2023, 13:22

Und wieder so eine sinnlose Diskussion - Forenuser vs. elementare physikalische Prinzipien. Was will man denn hier sagen? Dass Kohlendioxid für Ameisen nicht toxisch ist?

Ein Großteil der Faktoren, die an natürlichen Nestern gegeben sind (artgemäße "Konstruktion", Mikroklima, Porenvolumen z.B. unterhalb des Nestes, weitere Organismen etc.), sind bei künstlichen Nestern schlichtweg nicht vorhanden. Es liegt doch auf der Hand, dass eine hinsichtliche des Luftaustauschs ungünstige Bauweise negative Folgen haben kann. Zumal die Ameisen nur eingeschränkte Möglichkeiten haben, auszuweichen.



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