Messor cephalotes Ameisenhaltungsbericht

sealem · Beitrag von **sealem** » 2. Oktober 2023, 13:54

Ameisenhaltungsbericht Messor cephalotes

Hallo zusammen,☺️

in den letzten Tagen habe ich darüber nachgedacht, ob ich einen Haltungsbericht starten sollte oder lieber warten sollte. Ich habe gehört, dass diese Ameisenart etwas kompliziert zu halten ist. Die meisten Haltungsberichte, die ich gelesen habe, enden mit dem Tod der Königin. Nur wenige haben es geschafft, diese Kolonie erfolgreich aufzuziehen.

Ich habe im Jahr 2011 mit der Haltung von Ameisen begonnen und angefangen mit Lasius niger. In diesem Fall konnte ich viel Erfahrung sammeln. Da ich viel um die Welt gereist bin und weiterhin reisen werde, habe ich mein Hobby im Jahr 2017 aufgegeben.

Nun versuche ich es erneut und habe mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Ich wollte schon immer Messor cephalotes halten, aber der Preis dieser Kolonie hat mich bisher abgeschreckt. Da ich über den Winter wieder verreise, habe ich bereits meine Mutter damit beauftragt, sich um meine Ameisen zu kümmern

Am 22.09.2023 habe ich die Kolonie erhalten. Es war eine Königin dabei, zusammen mit etwa 5 Arbeiterinnen, 3 Larven und einem Eipaket.

Die Königin ist riesig, im Vergleich zur Königin von Messor barbarus. In etwa 2-2,5 cm groß. Die Arbeiterinnen hatte ich mir etwas größer vorgestellt, aber da es sich um die ersten Pygmäen handelt, ist das in Ordnung. 😎 Derzeit leben sie noch in einem Reagenzglas, das Formicarium hat die Größe von 20x30 cm und wird entsprechend dem Wachstum der Kolonie angepasst.

Liebe Grüße
Antonino

Beitrag von **Erne** » 2. Oktober 2023, 15:40

Prima das Du einen Haltungsbericht schreibst.

Eine Königin und 5 Arbeiterinnen mit etwas Brut, das wird werden.
Das bei einigen Haltern die Gründung daneben ging, bzw. eine kleine erworbene Kolonie nicht überlebt hat, davon habe ich mehrfach Infos erhalten.
An für sich liegt es selten an den Ameisen, die Haltungsbedingungen müssen passen.
Auch später, bei einem größeren Volk sind Todesfälle durch falsche Haltungsbedingungen auch nicht auszuschließen.
Diese fallen halt nur nicht gleich so ins Gewicht wie bei nur wenigen Ameisen.

Wünsche gutes Gelingen mit Deiner Messor cephalotes Haltung.

Grüße Wolfgang

sealem · Beitrag von **sealem** » 3. Oktober 2023, 11:24

Info zur Fütterung:

Es werden verschiedene Arten von Körnern angeboten, wobei Grassamen und Mohn bevorzugt werden - diese werden sofort eingesammelt. Auch Microheimchen werden von ihnen gut angenommen. Aufgrund früherer Probleme mit Milben werden die Futtertiere abgebrüht und anschließend eingefroren.

Im Gegensatz zu Messor barbarus reagieren die cephalotes überhaupt nicht auf Erschütterungen, es scheint ihnen egal zu sein. Dennoch versuche ich, so wenig wie möglich zu stören.

sealem · Beitrag von **sealem** » 5. Oktober 2023, 18:27

Hallo

Aktuell ist nicht sehr viel los, außer dass die Anzahl der Larven auf etwa 5 gestiegen ist. Eine Puppe konnte ich auch erkennen.

Das Eierpaket konnte ich nicht sehen, aber die Königin ist so bullig, dass sie manchmal die Brut verdeckt.

Hier noch etwas über Messor cephalotes: Diese Art ist die Größe Messor-Art überhaupt, stammt aus Zentral- und Ostafrika und lebt dort in den Steppengebieten. Es handelt sich um eine körnersammelnde Art, ähnlich wie Messor barbarus. In vielen Berichten habe ich gelesen, dass der Proteinbedarf, in Form von Insekten ,höher ist als bei Messor barbarus.
Ich habe übrigens nie eine Arbeiterin beim Furagieren gesehen. In dieser Hinsicht finde ich Messor barbarus viel neugieriger. 😂

Messor cephalotes hält keine Winterruhe und wird bei mir bei etwa 24-28 Grad Celsius gehalten.

Die Königin ist über 20 mm groß, und die Arbeiterinnen erreichen Größen zwischen 5 und 18 mm. Die Köpfe der Majorarbeiter werden anscheinend größer als die der Königin. Ich bin gespannt.

sealem · Beitrag von **sealem** » 17. Oktober 2023, 14:49

Tag 25

Hallo,

kurzer Zwischenstand: Den Ameisen geht es gut, ich bin diese Woche nicht zuhause, meine Mutter wird sich um die Ameisen kümmern. Sie hat ja Erfahrung damit! 😂

Die Kolonie befindet sich noch im Reagenzglas, besitzt mehrere Larven, von denen 3 ganz schön fett sind.

Zudem gibt es 2 Puppen und mehrere Eier, die ich ebenfalls entdecken konnte. Es scheint nach Plan zu laufen.

Was mir von Anfang an aufgefallen ist, ist, dass die Queen sich an der Entsorgung des Mülls beteiligt, die Körner zerkleinert und sogar den Müll nach draußen trägt. Das fand ich etwas ungewöhnlich, da ich so etwas zum ersten Mal beobachte. Möglicherweise ändert sich das mit dem Wachstum der Kolonie.

Fotos zu machen ist aktuell schwer, da ich versuche, die Ameisen so wenig wie möglich zu stören.

Liebe Grüße und bis bald 👋

Beitrag von **Erne** » 19. Oktober 2023, 10:28

Wenige Eier, Larven oder Puppen, sieht nach einer prima Entwicklung aus.
Mehr ist anfangs nicht zu erwarten.
Das die Königin in der Gründungszeit mit schon vorhandenen Arbeiterinnen, das Nest (Reagenzglas) verlässt, konnte ich ebenfalls beobachten.
Das sie Müll entsorgt und Körner zerkleinert, interessante Beobachtung.
Ein solches Verhalten konnte ich nicht beobachten.
Nah ja wer kann schon 24 Stunden am Tag seine Ameisen beobachten.

Grüße Wolfgang

sealem · Beitrag von **sealem** » 23. Oktober 2023, 18:37

Erne hat geschrieben: ↑
19. Oktober 2023, 10:28
Wenige Eier, Larven oder Puppen, sieht nach einer prima Entwicklung aus.
Mehr ist anfangs nicht zu erwarten.
Das die Königin in der Gründungszeit mit schon vorhandenen Arbeiterinnen, das Nest (Reagenzglas) verlässt, konnte ich ebenfalls beobachten.
Das sie Müll entsorgt und Körner zerkleinert, interessante Beobachtung.
Ein solches Verhalten konnte ich nicht beobachten.
Nah ja wer kann schon 24 Stunden am Tag seine Ameisen beobachten.

Grüße Wolfgang

Tag 31
ich konnte heute beobachten, wie die Ameisen und die Königin selbst die Brut vom Reagenzglas ins neue Nest gebracht haben und wieder zurück. Das ging irgendwie ewig hin und her. Möglicherweise passt noch nicht alles so wirklich. Die dicken Larven haben sich verpuppt, und sie sind wesentlich größer als die aktuellen Arbeiterinnen.

Ich habe das Hin und Her auf Fotos festhalten können. Zwischen den Mandibeln der Königin kann man eine große Puppe erkennen.

sealem · Beitrag von **sealem** » 7. Dezember 2023, 09:47

Tag 70

Hallo zusammen ein kurzes Update von mir:

Ich war die letzten 3 Wochen nicht da, das heißt, meine Mutter hat sich um die Ameisen gekümmert. Die Temperatur in der Wohnung ist stark abgesunken, hat den Ameisen aber Gott sei Dank nicht geschadet. Die große Puppe ist endlich geschlüpft, der Größenunterschied von der Arbeiterin zur Pygmäe ist echt groß. Sie hat eine sehr schöne rote Färbung. Da sie die meiste Zeit im Nest verbringen, ist es schwierig für mich, gute Fotos zu machen. Ich konnte mehr Brut in allen Stadien finden. Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung.

Liebe Grüße
Antonino

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