Ofenfischchen

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Sajikii
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#1 Ofenfischchen

Beitrag von Sajikii » 14. Juni 2025, 08:51

Guten Tag!

Ich spiele mit dem Gedanken das Futterinsekt Ofenfischchen fix in der Ameisenversorgung miteinzubeziehen. Viele Onlineanbieter gibt es leider nicht, die auch Ofenfischchen verkaufen, möchte dennoch fragen, wo ihr eure Fischchen bezieht? GrundsÀtzlich finde ich den Shop Insektenliebe super, nur die Versandkosten mit Ofenfischchen sind aktuell nach AT zu teuer (angeblich wird der Onlineshop mal aktualisiert, auch mit mehr Versandoptionen, hoffe das wird dann leistbarer), hier schÀtze ich aber halt die QualitÀt sehr. Wo kann man noch mit guter QualitÀt rechnen, gibts Erfahrungen?

Ein Zuchtversuch kommt derweil nicht in Frage, die dafĂŒr zu benötigten Temperaturen möchte ich mir nicht zusetzlich aufbinden, habe ich ja so schon paar Heizmatten laufen.

Und achja, verhĂ€lt es sich hier auch so wie mit Stubelfliegen, wenn man die Ofenfischchen einfriert, dass sie hinterher an Wertigkeit verlieren und eher eine leere HĂŒlle nur mehr sind, oder bleiben die schön saftig?

Vielen Dank,

Sajikii
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#2 Ofenfischchen

Beitrag von antics » 14. Juni 2025, 11:09

Bzgl. HĂ€ndler kann ich keine Empfehlung geben.

FĂŒr die Zucht reichen Temperaturen von um 30°C bereits aus und mĂŒssen auch nicht dauerhaft gehalten werden (Nachtabsenkung). Statt Heizmatte reichen dafĂŒr schon AbwĂ€rme eines Routers oder ein Heizungskeller.

Einfrieren klappt problemlos und sie bleiben "saftig". FĂŒr mich das beste Futtertier bei GrĂŒndungen/kleinen Kolonien.

Beim Entnehmen gefrorener Tiere muss man etwas aufpassen, wegen der Feuchtigkeit beim wiederholten Öffnen. Hier kann das eingebrachte Wasser zu Klumpen fĂŒhren und die Tiere lassen sich dann nicht mehr an einem StĂŒck trennen, da zu weich. Daher friere ich immer nur sehr wenige Tiere ein oder wĂŒrde sie in kleine Portionen aufteilen.
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#3 Ofenfischchen

Beitrag von Sajikii » 14. Juni 2025, 20:37

Ja besten Dank fĂŒr deine Antwort!

Okay, dann waren das wohl Falschinformationen bzgl. der Zucht und Temperatur, die ich durch Recherche erfuhr.
Lese ich das richtig heraus, dass du sie zĂŒchtest? Wie groß sollte der Zuchtansatz sein, oder wieviel kann man da in welchen AbstĂ€nden Tiere entnehmen?

Mhm, das finde ich schon mal sehr vorteilhaft, dass das Einfrieren kein Problem darstellt. Dass die Kleinen verklumpen können, kenne ich schon von den kleinen Heimchen, aber wenn man das richtig macht, wie du schon meintest, ist das ja machbar.

Lieben Gruß,
Sajikii



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#4 Ofenfischchen

Beitrag von antics » 14. Juni 2025, 22:14

Ja ich zĂŒchte sie seit ĂŒber einem Jahr in einer relativ kleinen Kunststoffbox.

Aussagen zur möglichen Entnahme sind schwierig, da sehr stark abhĂ€ngig von Temperatur und GrĂ¶ĂŸe des Setups.

Um 30°C vermehren sie sich stark genug, damit ich alle paar Wochen Tiere einfrieren kann. Mein Bedarf ist aber auch gering, vielleicht 30-50 Tiere im Monat. Ich nutze sie meist fĂŒr GrĂŒndungskolonien und als Abwechslung fĂŒr grĂ¶ĂŸere. Durch letzteres kann ich den Bestand und Verbrauch regulieren, da kein Hauptfutter.

Im Sommer ist die Vermehrung deutlich schneller. Ich schÀtze um Faktor 2 bei Temperaturen um 34-36°C.

Die Entwicklungszyklen sind relativ lange, bis die Tiere geschlechtsreif sind. Kann also 3-4 Monate dauern, wenn du mit wenigen Tieren startest. Ab da geht es aber schnell.

ZusĂ€tzlich siebe ich die grĂ¶ĂŸeren Tiere raus und verfĂŒttere nur diese. Das hat ebenfalls starken Einfluss auf die mögliche Entnahme.

Starten kannst du schon mit <50 Tieren, wenn du das VerfĂŒttern aufschieben kannst. Ansonsten eher direkt 150 Tiere bestellen.
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#5 Ofenfischchen

Beitrag von Sajikii » 15. Juni 2025, 11:12

Meinen allerbesten Dank!

Da hast du mir sehr weiter geholfen, und wer weiß, vielleicht versuche ich mich doch noch an der Zucht.

Schönen Sonntag noch.
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#6 Ofenfischchen

Beitrag von Kasten5 » 15. Juni 2025, 12:35

Wie lange kann man die Ofenfischen einfrieren sodass man sie noch den Ameisen fĂŒttern kann? Kann man auch Asseln verfĂŒttern?

GrĂŒĂŸe Kasten



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#7 Ofenfischchen

Beitrag von antics » 15. Juni 2025, 17:16

Ich bin nicht vom Fach und orientiere mich an den ĂŒblichen Lagerfristen von Fleisch (6-12 Monate). Wahrscheinlich geht bei Futtermitteln aber noch mehr.

Bei meinen Blaptica dubia arbeite ich zyklisch und friere bei zu großer Population 95% der Tiere ein. Davon nochmal ein Großteil verpackt in Vakuumbeutel. Dadurch reduziere ich den Pflegeaufwand enorm.

Bei Ofenfischchen hĂ€tte ich Ă€hnliche Lagerzeiten angenommen (bis 12 Monate) und selbst bei deutlicher Überschreitung ist fraglich, ob es einen großen Unterschied macht hinsichtlich Sensorik und NĂ€hrstoffen. In der Natur verfĂ€llt alles wesentlich schneller und scheint in der Regel nicht zu stören.

Asseln funktionieren auch, geben aber nicht viel her und es bleibt mehr Unverwertbares zurĂŒck.



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