Pheidole pallidula
Pheidole pallidula kommt im gesamten Mittelmeergebiet vor. Diese Art verbreitet sich sehr schnell und kann in Hotelanlagen zur Plage werden. Sie besitzen dickköpfige Soldaten. Durch die vielen Muskeln am Kopf der Soldaten ist der Kopf fast genauso groß wie der restliche Körper. Deshalb auch Großkopfameise! Durch die schnelle Brutentwicklung vermehrt sich eine Kolonie schon in den ersten Jahren verdammt schnell. Überwintern muss sie mindestens 3-4 Monate. Diese Art liebt es sehr warm und feucht. Pheidole ist generell nichts für Anfänger. Über die Gefahren werde ich auch noch was berichten. Ich habe schon so einiges mit dieser Ameise miterlebt.
Unterfamilie:
(Art)Epitheton: pallidula
Vorkommen: Südeuropa/entlang des Mittelmeergebietes
Kasten: einzigste europäische (Pheidole)
Arbeiterinnen: Farbe: gelb, braun, rotbraun
Soldaten: Farbe: gelb, braun, rotbraun, sehr großen Kopf, deshalb auch Großkopfameise
Nahrung: Insekten, Honig/Zucker – Wasser, Körner
Eigene Erfahrung: Riesenheuschrecken, Ei, Äpfel, Pflaumen, Samen de Nachtkerze und vieles mehr.
Temperatur: sehr warm, (25 - 30°C im Sommer)
Luftfeuchtigkeit: feucht, Nest sollte immer feucht sein
Nest: sehr gut geeignet sind Ytong Nester und Gips Nester
Boden: Sand/Lehm, Kies oder Erde
Haltungsklasse: Fortgeschrittene
Eigene Erfahrungen
Ich halte die Kolonie ca. 2 Jahre lang. Ihr richtiges Alter schätze ich auf 3 Jahre. Ich habe sie als kleine Kolonie bekommen. Mittlerweile sind es über 5.000 Arbeiterinnen und Soldaten! Woran liegt das wohl Es liegt definitiv an der Brutentwicklung!! Damals ging das Koloniewachstum nur langsam voran. Doch letztes Jahr platzte die Kolonie aus allen Nähten. Die
Futter:
Honigwasser bekommen sie jeden 2. Tag. Wenn ich die Muschel mit Honig gefüllt in das Formikarium stelle kommen gleich die ersten kleinen niedlichen Arbeiterinnen herbei. Aber beobachtet man es 10 min lang wird man mit Erstaunen feststellen müssen, dass der Honig nun von einer Traube von Ameisen umkreist ist. Aber nun zum interessantesten Verhalten dieser Ameise, und zwar zu ihrer großen, aggressiven, gut organisierten Beutejagd. Ja, es ist immer wieder beeindruckend, wie diese Art solch große Beute jagen und zerlegen kann. Von kleinen Obstfliegen bis hin zu Riesenheuschrecken und habe ich schon alles verfüttert. Im FF könnt ihr euch auch allerlei Fotos zur Beutejagd ansehen. Die meisten von euch finden ja die „Aggressivität“ und die „Raubzüge“ (richitge Raubzüge sind es leider nicht) so interessant an dieser Art. Deshalb will ich nun euch nun einmal genauer erklären, wie so eine Jagd auf Beutetiere genauer abläuft. Nehmen wir einmal das Beispiel, als ich die große Heuschrecke verfüttert habe. Natürlich habe ich sie vorher ein bisschen geschwächt, sonst wäre sie ja davon gehüpft. Ich setzte sie also ins Formikarium. Ich hatte ihr ihre Beine entnommen (bin kein Tierquäler, aber dazu fällt mir nur folgendes ein: gefressen und gefressen werden). Kaum lag sie drin, fand sie eine Arbeiterin. Gleich darauf kamen ca. 10 weitere Arbeiterinnen an. Vorsichtig betasteten sie das Tier. Man merkte wie die Arbeiterinnen von jedem Fühlerschlag auf das Tier „nervöser“ und aggressiver wurden. Bis plötzlich eine Arbeiterin zum Nest lief. Unterwegs setzte sie eine Pheromon Spur bis in den Bau hinein. Im Bau angekommen, befühlerte die Arbeiterin eine Nestgenossin. Ob diese Nestgenossin die Gefahr durch die Pheromon Spur oder durch das betasten der Fühler merkt weiß ich leider nicht. Vielleicht kann mir da ein anderer weiterhelfen. Ich denke jedoch eher durch die Pheromon Spur. Nun war ein reines Gewimmel im Nest. Wie eine große Flutwelle, die sich im Nest immer weiter ausbreitet. Wenige Sekunden später strömten Hunderte von Arbeiterinnen raus. Es kamen immer mehr herbei. Zählen konnte ich sie nicht, aber man kann sich auf den Fotos ein Bild machen wie viel es ca. waren. Darunter waren bestimmt 50 Soldaten. Langsam bildete sich eine lange Dauerstraße zu der Nahrungsquelle, die noch mehrere Tage verblieb. Als ich dann schlussendlich die Heuschrecke herausnahm, war sie hohl und nur noch der Chitinpanzer vorhanden. Ja so ist das.
Formikarium:
Ich halte sie im Moment in einem 60x30x30 Glasbecken. Bis zur Hälfte habe ich das Glasbecken mit Gips ausgegossen. In den Gips habe ich viele Kammern gemacht. Am Rand habe ich einen kleinen Graben geformt, um immer, wenn der Gips trocken ist, Wasser hinein zufüllen. Auch wird das Gipsnest an den Rändern immer mit Sand dicht gemacht. Anscheinend ist ihnen mein Gipsnest nicht gut genug. Nenene diese kleinen... . Leider sind sie schon unter das Gipsnest vorgedrungen und lagern da ihre
Geschlechtstiere:
Tja ich denke dieses Jahr werde ich endlich welche bekommen. Ich hoffe hier im Forum hat noch einer bald welche. So könnten wir mal versuchen die Geschlechtstiere zu paaren. Aber dazu muss ich mich noch näher informieren, deshalb schreibe ich unter Geschlechtstiere erst mal nichts mehr
Besonderheiten:
Wie ich schon oben erwähnte, vermehrt sich diese Art rasend schnell. Die Brutentwicklung ist der „reine Wahnsinn“. Interessant ist auch das Verhalten bei der Jagd auf Insekten. Entdeckt eine Ameise ein Feind (Futter), betastet sie das Insekt um den Geruch des Feindes an ihrem Körper zu haben. Sofort läuft sie mit ihrem Hinterleib auf den Boden gepresst zum Nest zurück. Damit will sie eine Duftspur setzen. Wenn sie im Nest angekommen ist herrscht äußerste Unruhe. Die ganze Kolonie kommt in ein reges Treiben. Im „Zick Zack“ Lauf stürmen weitere Arbeiterinnen und Soldaten aus dem Nest zum Insekt. Es dauert keine 5 min und das Tier ist durch diese geniale Taktik tot. Diese
Probleme und Gefahren:
Ich habe wenig Probleme mit dieser Art. Schon von Anfang an konnte ich sie gut pflegen. Mann muss auf die Luftfeuchtigkeit achten! Sie ist sehr wichtig (60-70%). Allerdings muss man auch gut auf die Ausbruchssicherung achten und das alles vorher gut durchdenken. Wenn die Kolonie unter Nahrungsmangel leidet unternimmt sie oft Ausbruchsversuche – also immer schön füttern! Ich musste schon einen Ausbruchsversuch miterleben. An einer Stelle hatte sich die Vaseline irgendwie von der Scheibe gelöst und das Parafinöl war auch nicht mehr dran. Fragt mich nicht warum - k.a.. Als ich das sah ging eine kleine Straße über den Schrank. Etwa 100 Tiere waren ausgebrochen. Vorsichtig sammelte ich sie alle wieder ein und schmierte eine neue, dickere Schicht auf die Scheibe. Das ist mir bisher erst einmal passiert, in meinen ganzen Ameisenjahren. Also, besonders auf die Ausbruchssicherung achten. Mein Fehler lag darin, dass ich vergaß, ihnen Futter zu geben.
Dieses Thema wird regelmäßig von mir aktualisiert !!