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von Boro » 25. Oktober 2007, 19:26
Hallo katzenhai2!
Da gibts eben doch ein Problem, das du richtig erkannt hast: Hält man die Tiere etwas zu warm, besteht die Gefahr, dass sich aus Eiern Larven und aus Larven noch Puppen entwickeln. Stellt man sie kühler, besteht die Gefahr, dass die Puppen absterben.
Inwieweit Puppen absterben, wenn die Überwinterung deutlich über dem Gefrierpunkt (bei 5-10°) stattfindet, ist mir nicht ganz klar.
In der Natur gibt es jedenfalls Ausnahmen von der Regel, wie ich zum selben Thema gerade erst berichtet habe: Vor einigen Jahren habe ich im Jänner in 900m Seehöhe (!) auf einem schneelosen Südhang unter einem von der Wintersonne erwärmten Stein eine gelbe Lasius-Art mit etlichen Puppen entdeckt, die ganz offensichtlich zur weiteren Entwicklung von den Tieren dorthin getragen wurden. Wie ist das möglich, wenn sie angeblich den Winter prinzipiell nicht überstehen können?
Ein Jahr später hab ich bei einem von Tieren aufgewühlten Hügel von Formica s. str. Anfang März viele Hundert Geschlechtstier-Puppen gefunden.
Selbstverständlich gibt es in der Natur eben auch Ausfälle. Die von mir genannten Beispiele wären in einem sehr strengen Winter wahrscheinlich nicht möglich gewesen.
Aber eines ist auch sicher: In der Natur spüren die Tiere die nahende kalte Jahreszeit viel besser und können sich entsprechend darauf einstellen. Denken wir nur an die Tagesschwankung der Temperatur, die geringer werdende Tageslichtmenge oder die fortschreitende Abkühlung des Bodens.
Gruß Boro