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Probleme mit Heimchen-Zucht

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Donnerwurst
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#1 Probleme mit Heimchen-Zucht

Beitrag von Donnerwurst » 18. Juni 2012, 18:13

Hallo.

Ich hab parallel zu einer Lasius niger Kolonie eine Heimchenzucht gestartet. Inzwischen allerdings schon zum Dritten Mal. Vorgestern musste ich bereits meine zweite Kolonie Heimchen töten (ich hab sie eingefroren, erschien mir weniger qualvoll), da der ZuchtbehĂ€lter mit Milben ĂŒbersĂ€t war.

Nachdem meine erste Kolonie bereits an Milben verendet war, hab ich eigentlich alle Indikatoren fĂŒr einen potenziellen Befall ausgeschlossen. Bespielsweise habe ich, nachdem mir eins entwischt und ich es wieder eingefangen hatte, das Heimchen nicht wieder zurĂŒck zu den anderen gepackt (Milbenbefall durch Hausmilben), oder das Futter nicht zu lange im BehĂ€lter gelassen (FĂ€ule/Schimmel etc), und die Eierkartons die als "Haus" dienten sollten 24h lang tiefgefroren (HĂŒhnermilbenbefall).

Nun ist mir die zweite Kolonie wieder an Milben verreckt. Und das geht mir ziemlich auf den Sack.

Habe ich irgendwas vergessen ? Oder werden Heimchen nach einer Zeit immer von Milben befallen, wenn sie zu lange an einem Ort sind ? Liegts an den Hausstaubmilben ?

Ich bin etwas ratlos.
ErzÀhlt mir mal was. Irgendwas. Wenn's geht.



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AIS
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#2 AW: Probleme mit Heimchen-Zucht

Beitrag von AIS » 18. Juni 2012, 18:26

Hallo Donnerwurst,

jede Milbenart ist gewissermaßen an ihre Lebensweise angepasst; aus einer Hausstaubmilbe wird nicht plötzlich eine parasitĂ€re Milbe, die den Heimchen schadet.

Die ganzen Sicherheitsvorkehrungen nĂŒtzen nichts, wenn du die Milben bereits mit den gekauften Heimchen einschleppst (das wĂ€re nĂ€mlich meine Vermutung).

Ich wĂŒrde dir empfehlen, es mit einem Zuchtansatz aus einer anderen Zucht zu versuchen, evtl. ist die Zucht von der du kaufst befallen.

LG, AIS


Positive Bewertungen sind immer gerne genommen :)
Wer etwas zu kritisieren hat, darf gerne den Mut haben es öffentlich oder per PN zu tun.

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Octicto
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#3 AW: Probleme mit Heimchen-Zucht

Beitrag von Octicto » 19. Juni 2012, 03:15

Ich stĂŒtze die Aussage von AIS.
Solche Massenzuchten wie Heimchen sind oft mit Milben vorbelastet, die sich bei einer guten Haltung dann ordentlich vermehren.

Das gleiche Problem habe ich mit Drosophila Zuchten.

Mir sind bisher schon 3 Zuchten eingegangen. Diese hielten sich meist ĂŒber einige Generationen, aber frĂŒher oder spĂ€ter explodierte die Milbenpopulation.

Solche Tiere sind in 99% der FĂ€lle mit Milben vorbelastet. Einen sterilen Zuchtansatz bekommt man eher selten.

Meine Meinung also: Dagegen kannst du ĂŒberhaupt nichts machen.



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Donnerwurst
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#4 AW: Probleme mit Heimchen-Zucht

Beitrag von Donnerwurst » 19. Juni 2012, 08:11

Hm, sehr ernĂŒchternd, falls das der Tatsache entspricht.

Ist der Milbenbefall denn in der Natur eben so gegeben ? Es kommt mir etwas spanisch vor, wenn ich bei der Futtertierzucht pauschal davon ausgehen muss, dass die Milbenpopulation explodiert, obwohl (oder weil) Idealbedingungen herrschen.
Da fÀllt es mir schwer nicht einen Gedanken daran zu verschwenden, dass das gewollt sein könnte und Milben nicht vermieden werden, damit die Kolonie sozusagen zur Terminator-Kolonie (gemacht) wird und man neue kaufen muss.

Naja, danke nichtsdestotrotz. Falls noch jemand den einen oder anderen nicht destruktiven Ansatz hat, möge er, oder sie ihn hier teilen.



DermitderMeise
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#5 AW: Probleme mit Heimchen-Zucht

Beitrag von DermitderMeise » 19. Juni 2012, 15:50

Donnerwurst hat geschrieben:Hm, sehr ernĂŒchternd, falls das der Tatsache entspricht.

Jep, leider ist es das manchmal.

Ist der Milbenbefall denn in der Natur eben so gegeben ?

Nein, der kommt durch die beengten & optimalen Bedingungen in der (Massentier)Haltung - nichts anderes ist schließlich eine Futtertierzucht. Draußen verteilt sich das alles deutlich besser und es gibt natĂŒrliche Gegenspieler. Allerdings habe ich auch nicht die Erfahrung wie Kollege Octico gemacht, dass 99 % der gekauften Futtertier-Packungen Milben aufweisen.

Es kommt mir etwas spanisch vor, wenn ich bei der Futtertierzucht pauschal davon ausgehen muss, dass die Milbenpopulation explodiert, obwohl (oder weil) Idealbedingungen herrschen.

Erst einmal kannst du versuchen herauszufinden was das fĂŒr Milben sind: Sitzen sie fest an Kopf und Gelenken der Tiere oder wuseln sie ĂŒberwiegend um's Futter herum? Lagen tote Tiere im BehĂ€ltnis?

Donnerwurst hat geschrieben:Nachdem meine erste Kolonie bereits an Milben verendet war, hab ich eigentlich alle Indikatoren fĂŒr einen potenziellen Befall ausgeschlossen.

Welche weiteren Indikatoren kamen noch dazu?

Generell: Wie ist deine Zucht aufgebaut (gewesen)?; standen die Tiere im Futter oder gab es dafĂŒr NĂ€pfe, welches Futter gab es , welches Substrat, welche Temperatur...?

Wie AIS schrieb ist auch die Milbe an sich kein Alleskönner - obwohl die Ordnung der Milben so divers ist, dass es einem gerne einen Zacken aus der Krone haut. Nunja - aus einer Hausstaub- oder HĂŒhnermilbe wird trotzdem keine Heimchenmilbe.

Oder werden Heimchen nach einer Zeit immer von Milben befallen, wenn sie zu lange an einem Ort sind ?

Kann ich nicht mitreden, aber bei Steppengrillen (die ich gezĂŒchtet habe und die m. E. deutlich "dankbarer" sind, wenn auch weniger ertragreich) gehörten Milben nicht zum Standardrepertoire.

Erster Weg zur Lösung: Den Heimchenanbieter wechseln - und auf Steppengrillen umsteigen. :D



Ameisenfanatiker
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#6 AW: Probleme mit Heimchen-Zucht

Beitrag von Ameisenfanatiker » 2. August 2012, 00:29

Hallo zusammen,

Ich halte mir auch Heimchen und hatte bis her NOCH NICHT Probleme damit.
Hoffe es bleibt so. Was ich schon öfters gehört habe ist das Milbeneier per Futter ihn die Zucht kommen. Aber natĂŒrlich auch direkt schon dabei sind.



putschii
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#7 AW: Probleme mit Heimchen-Zucht

Beitrag von putschii » 2. August 2012, 01:07

Huhu,

kann den anderen nur zustimmen, dass die Milben wahrscheinlich schon vorher an den Heimchen waren.
Du kannst dir auch einen Zuchtansatz fĂŒr Heimchen kaufen oder einfach den VerkĂ€ufer wechseln und oft kann man Blicke in die Boxen werfen und somit vielleicht schon Milben zu entdecken.

MfG,

Putschii



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Tamara-Jasmin
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#8 AW: Probleme mit Heimchen-Zucht

Beitrag von Tamara-Jasmin » 2. August 2012, 11:05

Da ich fĂŒr meine Spinnenzucht damals auch Heimchen gezĂŒchtet hatte, kam das Problem der Milben mit einer parallel laufenden MĂ€usezucht. Die Milben waren im Stroh und verteilten sich rasch im gesamten Zuchtraum. Eine komplette Sterilisation war fast schon ĂŒber Jahre nicht möglich - selbst sogar nach einem Umzug schleppte man die Milben durch Topfblumen wieder mit. Aber ich konnte es eindĂ€mmen. Hygiene ist das Zauberwort - also wirklich regelmĂ€ssig das Glas der Terrarien putzen - und die Hauptquelle (MĂ€usezucht in diesem Fall) entsorgen (Schlangen haben im Sommer immer grossen Hunger ;)). Man kann es wirklich auf ein minimum einschrĂ€nken - aber von einem Befall sind auch fast die besten ZĂŒchter nicht ausgenommen.

Da Du wahrscheinlich nicht die ganze Wohnung voll hast mit Terrarien, oder sogar ganze RĂ€ume mit Zuchtanlagen kann ich Dir in Deinem Falle nur raten, alles was Du hast zu entsorgen, brauchbare Dekoartikel und das Terrarium/Formicarium - falls nicht zu gross - in die SpĂŒlmaschine bei höchster Temperatur. Die gesamte Umgebung SĂ€ubern, Topfpflanzen entsorgen oder ins Freie stellen (und nicht mehr zurĂŒck). Zimmer aussrĂ€umen, ausweisseln (mag sich jetzt echt ĂŒbertrieben anhören), alles reinigen was geht - und schlussendlich bei den Fussleisten und umgebung der Terrarien/Formicarien Milbenspray sprĂŒhen. Danach nochmal alles gut reinigen.

Terrarium fĂŒr die Heimchen wieder einrichten - Bodengrund wirklich nochmal abbacken im Ofen - habe ich selbst sogar bei gekaufter - angeblich steriler Terrarienerde - getan.
Und nun lasse im Bad das Becken voll lauwarmes Wasser laufen - Du wirst zwar einigen Verlust haben - aber ich habe die (neu gekauften) Heimchen wie einen Salat dort 2x richtig durchgewaschen. Nach dem ersten mal die Tierchen wieder Luft holen lassen, Wasserwechsel - und nochmal. Auf ein Zewa - und ins Terrarium.

Info: Das bringt natĂŒrlich nichts bei parasitĂ€ren Parasiten, die sich an den Heimchen festgesetzt haben! Viele Milben ernĂ€hren sich aber vom Kot oder den Futterresten und sind einfach nur lĂ€stig.
Wer einmal eine Explosion erlebt hat, weiss wovon ich rede!

Hier eine Anleitung zur Zucht: http://www.terraristik.org/terraristik/heimchenzucht-%E2%80%93-heimchen-acheta-domesticus.html

Liebe GrĂŒsse:
Tammy


(Psalm 145:10) All deine Werke werden dich lobpreisen, o Jehova, Und deine Loyalgesinnten werden dich segnen.

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