das Ameisen binnen Minuten oder Stunden lernen, eine bestimmte Beute auf bestimmte Art zu töten bezweifle ich. Alleine wäre es ungewöhnlich, dass immer die gleichen Arbeiterinnen zu Tage kriechen und diese Aktion oft genug durchführen, um einen Lerneffekt nach Versuch:Fehler zu haben.
Hier kommen eher instinktive oder lange erlernte Verhalten wieder zu Tage.
Pheromonspuren würde ich nicht als Lernen bezeichnen, hier handelt es sich eher um ein kollektives Gedächtnis, in dem Wege aufgezeichnet werden.
Ameisen sind aber lernfähig, sowohl kurzzeitig als auch langfristig!
Als Beispiele Telotaxis-Menotaxis:
Ameisen haben instinktive Orientierung nach Licht = die positive und negative Phototaxis = Telotaxis.
Das heißt sie können sofort nach Schlupf direkt auf die Sonne zu rennen (positiv), und direkt von der Sonne weg ins Dunkel (negativ).
Angefangen mit nur kurzen Ausflügen lernt die Ameise dann die Menotaxis, dass heißt jeden beliebigen Winkel zur Sonne einzunehmen, und diesen für den Rückweg umzukehren (die Fixierstelle um 180° zu drehen). Zusätzlich erlernt sie, die Bewegung der Sonne zu kompensieren und die Fixierstelle im Auge langsam wandern zu lassen, auch wenn sie die Sonne nicht sieht.
Nach gleichem Prinzip funktioniert auch die Gravitaxis. Angeboren ist die positive und negative Gravitaxis, dh die Ameisen können sich nach oben und unten orientieren. Dann folgt die erlernte Menotaxis mit jedem beliebigen Winkel zur Schwerkraft.
Als anderes Beispiel:
frisch geschlüpfte Ameisen sind strunzdoof und wissen weder, wer sie sind noch was sie sind!
Es folgt eine etwa 14-tägige, unumkehrbare Prägephase, in der die Arbeiterinnen lernen, zu welchem Volk (Duft) sie gehören und welche
Gibt man Art A nur
Diesen Effekt nutzen ja auch Sklavenhalter aus, und unterliegen ihm ebenso!
Kurzfristige Lerneffekte lassen sich zB in der Orientierung zeigen:
findet eine Arbeiterin unter Blauem Licht ein Ziel, wird sie nach kurzer Lernphase automatisch das Blaue Licht ansteuern, selbst wenn dieses die Position ändert... hier wurde sogar gezeigt, dass ziemlich gut nach Farben unterschieden werden kann (Cataglyphis) und eben Rot nicht angesteuert wird!
Auf gleichem Wege, nach Sonnenstand, Nestausgang und Landmarken (und Farben?) können sich die Arbeiterinnen Wege zu Lauskolonien und bestimmten Futterquellen einprägen.
Aber dem Lerneffekt sind enge Grenzen gesetzt!!
So kann eine Ameise nur unmittelbare Vorgänge erkennen und lernen. Wege werde direkt und linear eingeprägt, so wie auch bei Bienen, nicht "an der dritten Schnecke links, dann die zweite Milbe wieder rechts".
Auch ist das Ameisengehirn nur dort flexibel, wo es Sinn macht und ein Lerneffekt wirklich gebraucht wird.
Können Ameisen das denn allgemein überhaupt erkennen?Nahrungsquellen, Feinde sind in ihrem Instinkt gespeichert. Kann eine Ameise sich umgewöhnen, also lernen wer an einem neuen Ort der Feind ist?
Es ist auch immer die Frage:
- erlernen sie wirklich Neues?
- oder passt die neue Nahrung einfach in die bestehende Nahrungsschablone?
- oder ist in den Instinkten noch eine alte Schablone verankert, die normalerweise nicht mehr gebraucht wird?