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Sorge um Colobobsis truncatus

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benniUP
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#1 Sorge um Colobobsis truncatus

Beitrag von benniUP » 23. September 2017, 13:40

Hallo

Wie ihr vielleicht sogar in meinem kleinen Haltungsbericht gelesen habt, halte ich noch nicht lange eine Gyne der Art Colobobsis truncatus.

Die Gyne kam in einem Reagenzglas mit zwei kleinen Kork Barrikaden wie auf dem Foto zu sehen:

Bild

Auf diesem Foto habe ich die äußere Barrikade schon entfernt.
Ich habe absolut keine Brut in dem Nest erkennen können, allerdings befand sich im hinteren Teil des Nests eine Arbeiterin.
Da ich gelesen habe dass diese Art ausschließlich in Totholz brütet, habe ich mir vorgenommen, das Nest etwas umzugestallten.
Ich habe einen Streifen Kork zugeschnitten und zwischen den beiden Korkbarrikaden ins Nest getan. Außerdem habe ich die hintere Barrikade etwas nach hinten gedrückt. Dabei war ich natürlich sehr vorsichtig. Die Königin verlässt ohnehin den hinteren Teil des Nests mit der Watte zum Wassertank nicht und hockt meist auf dem Kork. Auch darum habe ich mir gedacht das ich vielleicht mehr Korkfläche im Nest anbieten sollte. Das ganze schaut nun so aus:

Bild

Bild

Leider nicht ganz so gut zu erkennen, auch weil das Glas ziemlich zerkratzt bei mir ankam. Die hintere Kammer ist nun ziemlich klein aber die Königin hat noch mehr als genug Platz um sich bequem in alle Richtungen zu bewegen. Auch im Nest ist überall um noch Platz um das Nest bequem verlassen zu können, aber der Kork verrutscht nicht leicht Ich habe gelesen das Colobobsis truncatus Königinen für die Gründung die Tunnel von anderen Holzbewohnern nutzt und sie dann weiter zu Gallerien ausbaut. Demnach brauchen sie am Anfang wohl nicht viel Raum. Trotzdem ist nach wie vor keine Brut zu erkennen und die Königin ist sehr inaktiv, was mir Sorgen bereitet.

Laut dem Verkäufer hält diese Art zwei Monate Winterruhe von Ende Dezember bis Februar. Bis dahin sind es noch drei Monate, sollte eine gesunde Gyne also noch Brut aufziehen?

Was haltet ihr von dem Nestumbau? Habe ich die Bedingungen für die Königin vielleicht verschlimmbessert?

Im Nachhinein mache ich mir auch Sorgen ob ich vielleicht (trotz genauem Hinsehen) durch den Umbau Eier zerstört habe. Was geschiet denn wenn die erste Ladung Brut zerstört wird? Wird die Gyne trotzdem weiter Eier legen?

Vielleicht sehe ich die Situation kritischer als sie ist, aber ich halte Ameisen noch nicht so lange und will nichts falsch machen.
Ich würde mich sehr freuen zu hören, wie ihr das seht.

Danke und LG
Benni



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Reber
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#2 Re: Sorge um Colobobsis truncatus

Beitrag von Reber » 23. September 2017, 14:16

Hallo Benni,
woher kommten die Ameisen? Die Tiere schwärmen bei uns im Juni bis Anfang August. Das heisst, das Tier müsste schon Eier oder kleine Larven (gehabt) haben, die du mit der Lupe erkennen müsstest...

Ich würde die Gyne jetzt keines Falls mehr stören und das RG ins Dunkle legen. Die Verkleinerung der Nistkammer hat das Tier bestimmt gestört, aber die Situation ist jetzt besser als vorher. Die Art mag es eng (siehe Foto, obwohl es Kammern gibt, hält sich die Kolonie in den Gängen auf). Ich würde jetzt noch bis ende Oktober abwarten und schauen, ob sich Larven entwickeln. Wenn es Brut gibt, warte bis es Larven sind (nur die überwintern). Wenn sie nicht mehr legt, kannst du normal einwintern. Du kannst der Gyne für diesmal eine verkürzte Winterruhe im Kühlschrank gönnen z.B.. bis Februar. Ich würde sie aber mindestens drei Monate ruhen lassen.
Die Art macht bei uns eine normale, Winterruhe von Oktober bis März.
truncatus.JPG


Edit: Habe gerade gelesen, es gibt eine Arbeiterin?! Dann stammt die Königin kaum von einem Schwarmflug, sondern von einer Kolonie. Sie wird auch nicht (mehr) alleine gründen. Die Arbeiterin braucht Zugang zu Honig- oder Zuckerwasser (schau, dass sie nicht ertrinken kann) und zu kleinen, toten Insekten (Fruchtfliege). Das RG würde ich nur mit einem kleinen Röhrchen öffnen. Die Tiere sind sehr inaktiv, vorallem kleine Kolonien. Musst dir also deswegen keine Sorgen machen.
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#3 Re: Sorge um Colobobsis truncatus

Beitrag von benniUP » 23. September 2017, 14:39

Hallo Reber,

die Königin ist gekauft aus dem Antstore. Da die Art bei uns auf der roten Liste steht, stammt sie wohl aus dem Ausland, weshalb sie sich nicht zwingend an unseren Jahreskreislauf angepasst hat. Im Antstore wird sie auch unter Arten aus Südeuropa geführt und dort ist auch diese Zeit (Dezember bis Februar) für die Winterruhe aufgeführt. Man konnte mir aber auch nicht sagen woher genau meine Serviformica fuska Königin stammt, darum habe ich wegen der Colobobsis gar nicht erst gefragt. Ich habe aber keine Probleme damit, sie demnächst in die Winterruhe zu entlassen, sollte es wirklich keine Brut mehr geben.

Danke dass du mir die Sorge nimmst, mit dem Umbau mehr geschadet als geholfen zu haben. Ein Nest aus Glas war mir nicht Artgerrecht genug und ich habe schon überlegt sie in eine echtes Korknest umzusiedeln. Aber dann hätte ich wohl erst recht zuviel gestört. Ist schon schwierig, ich möchte die Lebensumstände verbessern, stresse damit aber die Tiere. Eigentlich halte ich es generell für eine gute Idee auszuprobieren, in der Gründungsphase ist das aber wohl zu heikel. Nur habe ich eben keine Brut gefunden und gehofft die Gyne mit dem Kork zum legen zu motivieren. Naja, wird sich zeigen ob es geholfen hat.

Meine Ameisen, sowohl die Serviformica fuska als auch die Colobobsis truncatus stehen nun in einer Vitrine und die Nester sind abgedunkelt. Ich kann wirklich keine Eier erkennen aber das Glas ist wie erwähnt ziemlich zerkratzt und Korkspäne liegen überall verteilt.

Meine einzige Sorge ist nun noch das ich vielleicht wirklich die Brut gestört oder sogar zerstört habe als den Kork in das Nest getan habe. Ich habe schon aufgepasst aber Arbeiterin ist ja schon da. Vielleicht wurde auch gepusht. Was passiert denn mit Königinen deren erste Brut zerstört wird? Ist sicherlich nicht förderlich für die Entwicklung.



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#4 Re: Sorge um Colobobsis truncatus

Beitrag von benniUP » 23. September 2017, 14:55

Hab deinen Edit gelesen. Ich biete Zuckerwasser an aber es wird sehr schnell dick. Habe gelesen dass man es 1:1 mischen soll. Honigwasser dickt auch schnell an. Darum ist meine Sorge das die Arbeiterinen aus beiden Kolonien es gar nicht schnell genug finden. Sollte man dann lieber was ins Nest tropfen statt es in einem Napf anzubieten?
Ferner habe ich gelesen das Ameisen nur Proteine für ihre Brut benötigen. Wenn also nur Arbeiterinen da sind reicht Zuckerwasser doch aus oder nicht?
Ich werde dann mal auf dem Balkon schauen was sich zu Futter machen lässt. Aber auch da ist meine Sorge das die Arbeiterinen es ohnehin nicht nehmen weil sie kaum Aktivität außerhalb des Nests zeigen.



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Reber
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#5 Re: Sorge um Colobobsis truncatus

Beitrag von Reber » 23. September 2017, 15:15

Nun, natürlich kann ich nicht sagen, ob gepusht wurde. Aber mit nur einer Puppe? Das halte ich eher für unwahrscheinlich.

Ob Brut vorhanden war, ob sie zerstört oder wegen Störung gefressen wurde, kann man nicht mehr herausfinden. Da hilft nur abwarten, ob wieder welche auftaucht.

Wenn eine Arbeiterin vorhanden ist, ist die Gyne m.E. aus dem Gründungsmodus raus. Die Arbeiterin muss die Kolonie (Gyne) versorgen können. Wenn das gelingt, legt die Gyne sicher wieder Eier.
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#6 Re: Sorge um Colobobsis truncatus

Beitrag von benniUP » 23. September 2017, 15:20

Na da freue ich mich aber. Wenn der Schaden ohnehin leider schon angerichtet ist und ich darauf hoffen kann das trotzdem neue Brut dazu kommt bin ich halbwegs beruhigt. Ich stelle also weiter Futter zur Verfügung und hoffe das Beste.
Danke schön, hast mir sehr geholfen.



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