Suche Anregungen zur Planung eines tropischen Gemeinschaftsbeckens

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Neues Thema Antworten
MyrmeciinaER
Offline
Beiträge: 2
Registriert: 26. Februar 2011, 18:56
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Suche Anregungen zur Planung eines tropischen Gemeinschaftsbeckens

Beitrag von MyrmeciinaER » 27. Februar 2011, 12:55

Hallo liebe Forengemeinde,

zunächst erstmal kurz was zu meiner Person,
mein Name ist Tony, ich bin 25 jahre , wohne in Berlin und Palermo und pflege seit mehr als 10 jahren Ameisen und Pygocentrus nattereri ( = Roter Piranha).

Ich fing als Neuling an mit der schwarzen Wegameise und hatte innerhalb von 2 Jahren eine durchaus beträchtliche Lasius niger kolonie vorzuweisen.

Da ich, zugegebenerweise eher der Exoten-Freund bin, habe ich diese Kolonie schweren Herzens an einen guten Freund vermittelt, die heute noch in neuen Generationen prächtig wächst und gedeiht, ich freue mich jedesmal wenn ich ihn besuche.

Meine neue Kolonie bestand aus Atta sexdens Tieren, genauer gesagt 1 Königin und ca 30 "Damen". Ich gebe zu, trotz immenser Vorbereitungen die Größe der Kolonie unterschätzt zu haben, selbst mit 5 Becken + Arena war meiner Meinung nach keine prof. und artgerechte Haltung möglich.
Auch hier hatte ich das Glück, das mir eine erfahrener Ameisenzüchter diese Kolonie abnahm, leider habe ich da so gut wie keinen Kontakt mehr dahin.

Derzeit plane ich ein Gemeinschaftsbecken, genauer gesagt ein Tropenbecken mit "unterirdischem verglasten See" mit den Piranhas und einem Ameisenvolk was sich in tropischen Klima wohlfühlen würde,
für ein paar Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Der Kostenfaktor würde dabei keine wirkliche Rolle spielen.
Auch die Größe wäre mehr als artgerecht, eine befreundeter Glaser will mir meine alte Tischtennisplatte so umbauen das daraus ein ausbruchssicheres- und versiegeltes Biotop entsteht.

Die Idee klingt vielleicht verrückt, aber ich liebe die Herausvorderung.

Beste Grüße



Alpha Chuby
Halter
Offline
Beiträge: 233
Registriert: 6. August 2010, 11:41
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Der Neue:-)

Beitrag von Alpha Chuby » 27. Februar 2011, 13:17

Hallo und Willkommen im Forum!

Eine gewagte Konstruktionsidee aber OK.

Zunächst mal wäre eine Art geeignet die nicht so leicht ins Wasser fällt, evtl eine baumbewohnende.
Wie hoch soll das Paludarium denn werden?

Wenn Kosten keine Rolle spielen könnte man Dir natürlich alles empfehlen, ich werde aber nur geeignete Arten nennen mit denen ich selbst Erfahung gemacht habe.

Oecophylla smaragdina ist eine Weberameise die neben ihrem optischen Empfindungsvermögen auch farblich eine Besonderheit wäre (neben den Piranhas). Problem: die Werberameisen brauche eben eine geeignete Pflanze für ihr Nest und Temperaturen zwischen 25 und 30°C -also evtl einen Strahler.

Wie gesagt, sag doch mal wie hoch das ganze werden soll.

Grüße



Benutzeravatar
Moya
Halter
Offline
Beiträge: 246
Registriert: 7. Januar 2010, 01:11
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#3 AW: Der Neue:-)

Beitrag von Moya » 27. Februar 2011, 13:27

Außerdem brauchen Oecos eine Menge Platz, was wiederum dagegen spricht, da er bereits mit 5 Becken für die Atta zu kämpfen hatte. Die Vermehrungsrate ist eben zu explosionshaftig.

Wie Alpha aber bereits sagte würde ich mal nach Paludarium googlen. Da gibt es jede Menge nachzuforschen. Wirst zwar mehr Pfeilgiftfroschhalter finden, aber die Idee ist die gleiche.

Viel Glück.


www.formitopia.com - Ameisenhaltung für Anfänger

MyrmeciinaER
Offline
Beiträge: 2
Registriert: 26. Februar 2011, 18:56
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Der Neue:-)

Beitrag von MyrmeciinaER » 27. Februar 2011, 13:35

Vielen dank für eure schnellen Antworten,

um den Platz geht es mir diesmal nicht wirklich, da ich umgezogen bin uns somit einen großen hobbykeller zur verfügung hätte.
ich bin also , was die Maße angeht sehr offen für alles.



Sahal
Halter
Offline
Beiträge: 1729
Registriert: 16. Februar 2006, 18:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#5 AW: Suche Anregungen zur Planung eines tropischen Gemeinschaftsbeckens

Beitrag von Sahal » 28. Februar 2011, 12:19

Tony krub

immer wieder nett, erfahrene Halter neu im Forum zu begrüßen!
...pflege seit mehr als 10 jahren Ameisen...
Da waren 2 Jahre Lasius niger und 5 Pilzbecken Atta sexdens: was hast Du die restlichen 5-6 Jahre gehalten?

Von einem geschlossenen Paludarium würde ich hier absehen, da die Fische wohl keine hohe Luftfeuchte fordern und es den Ameisen in der Arena schnurz ist.
Ein offenes Becken lässt sich besser kontrollieren als ein Palludarium dieser Größe, ist leichter im Handling und Du bist mit der Höhe einer Bepflanzung und der Beleuchtung freier. Nur dürfen keine Teile und Pflanzen über den Beckenrand ragen und es ist sorgfältig auf Geschlechtstiere zu achten, womit zB Karton- und Erdnester ausfallen!
Es wird ohnehin schicker aussehen, wenn Du auf dem Erdreich ein Porenbeton-Nest stehen hast, um die Nestaktivität zu beobachten.

Auch die Größe wäre mehr als artgerecht, eine befreundeter Glaser will mir meine alte Tischtennisplatte so umbauen das daraus ein ausbruchssicheres- und versiegeltes Biotop entsteht.
10 Jahre Erfahrung, und dann zwei enzianblaue Augen??
Eine Tischtennisplatte hat annähernd artgerechte Größe für 2-3 Temnothorax-Völker... allet andere ist höchstens als "ausreichend aus Haltersicht" zu bezeichnen, zudem muss ja auch noch die Wasserfläche abgezogen werden. Und wenn der Glaser Deines Vertrauens das Becken "Ameisensicher versiegeln" will, muss er es mit Glas ausgießen! Der Glaser kann höchstens versuchen, möglichst wenig Spalten stehen zu lassen, durch die Deine Emigranten ihren finstren Plänen der Weltherrschaft nachgehen können. Der Ausbruchsschutz jedoch obliegt einzig und alleine Dir!
10 Jahre Erfahrung?

Zunächst mal wäre eine Art geeignet die nicht so leicht ins Wasser fällt, evtl eine baumbewohnende...ich werde aber nur geeignete Arten nennen mit denen ich selbst Erfahung gemacht habe.
Was hat die baumbewohnende Lebensweise mit dem Wasserteich oder Trinkfestigkeit zu tun?
Fast alle baumbewohnende Arten belaufen auch den Erdboden fleissig, der Rest lebt eher versteckt. Wenn Du tatsächlich Erfahrung mit Oecophylla hast, dann solltest Du auch wissen, das gerade diese Gattung unter den Nistbäumen eine rege Aktivität auf dem Erdboden zeigt, und gerade in der Haltung die Ausbruchsversuche über den Erdboden unternimmt.
Eine baumbewohnende Art ist nicht besser oder schlechter als jede andere Art, die nicht überwiegend unterirdisch (Lasius flavus) oder rein bodenbelaufend (Cataglyphis) ist.

Oecophylla ist auch keine farbliche Besonderheit, wie immer wieder angenommen wird. Die Arbeiterinnen sind caramel-braun bis fast schwarz. Lediglich eine lokal eng begrenzte Unterart zeigt grüenliche Gaster.


Für Dich sollten boden- und strauchbewohnende Arten geeignet sein, aufgrund der geplanten Größe des Beckens dann eher größere Tiere.
Perfekt wären Polyrachis, wobei sich hier eine offene Bauweise absolut verbietet und Du als Anfänger mit der Ausbruchssicherung schnell überfordert bist!


Grundlegend solltest Du Dir auch überlegen, ob Deine Planung tatsächlich sinnvoll ist und nicht nur der irrigen Vorstellung entspringt, Ameisen seien das aufsehenerregende Haustier schlechthin.
Als schmückendes Beiwerk in einem Aquarium mit Uferbereich sind sie schlicht zu aufwändig in der Haltung, und ein paar Geckos oder Frösche wären besser geeignet und dekorativer.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Neues Thema Antworten

Zurück zu „Exotische Ameisenarten“