es ist zwar nichts neues hier, Berichte über Camponotus ligniperda zu lesen, aber ich möchte nun selber auch einmal einen Bericht anfangen.
Hier kann dann ĂĽber meinen Bericht diskutiert werden: LINK
Ich habe so meine eigene Schreibweise und hoffe, ihr könnt euch damit ein bisschen anfreunden. Die Grunddaten habe ich der Vollständigkeit halber kopiert und hier mit eingefügt. Ich werde den Bericht in unregelmässigen Zeitabständen aktualisieren, schon allein aus dem Grund, weil nicht immer etwas neues passiert und ihr wollt sicherlich nicht immer Tag für Tag das selbe lesen.
Mit freundlichen GrĂĽssen
Himmelhund
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Der Bericht
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[font=Times New Roman]Camponotus liginperda – Rossameise[/font]
[font=Tahoma]Taxonomie[/font]
[font=Tahoma]Subfamilia: Formicinae[/font]
[font=Tahoma]Tribus: Camponotini[/font]
[font=Tahoma]Genus: Camponotus[/font]
[font=Tahoma]Subgenus: Camponotus[/font]
[font=Tahoma]Species: Camponotus ligniperda (Latreille, 1802)[/font]
[font=Tahoma]Allgemeines[/font]
[font=Tahoma]Heimat: ganz D, Mitteleuropa, planar-collin, sonnenexponiert auch montan[/font]
[font=Tahoma]Habitat: sonnige Stellen warmer Laub- und Laub-Nadel-Mischwälder, Feldraine, Trocken- und Halbtrockenrasen mit Buschwerk; thermophiler als C. herculeanus: Juli-Temperatur etwa +2,8°C (Seifert, 1994)[/font]
[font=Tahoma]Kolonie:
[font=Tahoma]GrĂĽndung claustral, auch
[font=Tahoma]Arbeiterinnen: polymorph, Minor bis Media mit Übergängen[/font]
[font=Tahoma]Nestbau: Lebend- und bevorzugt Totholz mit großem Erdnest-Teil, ohne Bäume/Holz auch reine Erdnester[/font]
[font=Tahoma]Nahrung: Trophobiose, Zoophagie, auch anbeißen von Gehölz-Phloems (Honig und Insekten in der Haltung)[/font]
[font=Tahoma]
[font=Tahoma]Aussehen/Färbung[/font]
[font=Tahoma]
[font=Tahoma]Männchen: [/font]
[font=Tahoma]Minors-Majors: hochglänzend;
[font=Tahoma]Färbung kann schwanken und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.[/font]
[font=Tahoma]Größe[/font]
[font=Tahoma]
[font=Tahoma]Männchen: 8 - 12mm[/font]
[font=Tahoma]Minors-Majors: 6 - 14mm[/font]
[font=Tahoma]Besonderheiten[/font]
[font=Tahoma]Es sind gerade durch die Größe Verhaltensmuster wie Brutpflege und
[font=Tahoma]C. ligniperda hat den "
[font=Tahoma]Haltung[/font]
[font=Tahoma]Temperatur: Raumtemperatur, Nest kĂĽhler [/font]
[font=Tahoma]Feuchtigkeit: Nest mit trockenen und feuchten Bereichen [/font]
[font=Tahoma]Nest: Erdnest, Ytong, Holznest, Farm mit Plattenabstand >20mm, Gips kann zernagt werden[/font]
[font=Tahoma]Formicariengröße: Minimum 60x30 cm (ab erster Arbeiterin)[/font]
[font=Tahoma]Formicarienzubehör: keins, Heizung ist kontraproduktiv und verkürzt die Sommer- und somit Aktivitätsphase erheblich. Bei zu warmer und gleichmäßiger Temperatur kann C. ligniperda bereits gegen Ende August das Sommergeschäft erledigt haben und begibt sich störrisch in die
Temperatur und Feuchtigkeit:
Das Nest halte ich nach Gefühl feucht, die Umgebungstemperatur beträgt Nachts ca. 18°C - 22°C und Tags ca. 20°C - 26°C. Das Formicarium steht ständig im Schatten und eine externe Licht und oder Wärmequelle ist nicht vorhanden.
Nahrungsangebot:
Zur Zeit ein kleines Schälchen mit Honig, der gleichzeitig auch anzeigt, wann die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist. Ist die Luft zu feucht, wird der sonst zähe Honig flüssig wie Wasser. Andere Nahrungsquellen werden im Bericht erwähnt, der Honig wird am Anfang die Hauptnahrungsquelle sein.
[font=Tahoma]Erhalt der Kolonie:[/font]
[font=Tahoma]Ca. 15.06.2007 in einem Reagenzglas[/font]
[font=Tahoma]Grösse der Kolonie beim Erhalt:[/font]
[font=Tahoma]1
[font=Tahoma]12 Eier oder 2 Eierpakte Ă 6 Eier[/font]
[font=Tahoma]Bisheriger Verlauf:[/font]
[font=Tahoma]Die
[font=Tahoma]01.08.2007 – Kinderarbeit[/font]
[font=Tahoma]Heute war es soweit. Nachdem Eine
[font=Tahoma]03.08.2007 – Im Team lässt es sich besser arbeiten[/font]
[font=Tahoma]Es verlief alles genauso, wie bei der ersten Pygmäe. Schlupf – bemuttern – selbstständige Brutpflege. Nur, dass am Morgen eine Arbeiterin das Licht der Welt erblickte und eine weitere am Abend. Der
[font=Tahoma]05.08.2007 – Home sweet Home[/font]
[font=Tahoma]Heute war es Zeit, das Reagenzglas ins Formicarium umzusiedeln. Das 20 x 20 x 30 Formicarium wurde fĂĽr die GrundbedĂĽrfnisse hergerichtet. Ein heller, feinkörniger Boden, um das Buddeln zu verhindern und Seramis um den Ytongstein und auch im Nest, um alles feucht zu halten und um das Laufen zu erleichtern. Kosten dieser Unterkunft: Aquarium – 25 Euro, die Verarbeitung ist in Ordnung, Ytongstein – kostenlos, der wurde mir im Fachgeschäft geschenkt, heller Boden – ca. 1 Euro, Seramis – ca. 1,50 Euro und es ist noch genĂĽgend fĂĽr 2 bis 3 weitere Formicarien vorhanden.[/font]
[font=Tahoma]Parafinöl verhindert Ausbruchversuche, zur Zeit wird noch Frischhaltefolie als Abdeckung genutzt, die selbst gebastelte Abdeckung passt leider nicht genau. Zurück zu den Ameisen: Der Watteverschluss wurde entfernt und das Reagenzglas im Formicarium platziert, gleich daneben befindet sich der Eingang zum Ytong-Nest und auf der anderen Seite ist etwas Honig. Der
[font=Tahoma]17.08.2007 – Kontakt, Sergeant, wir haben Kontakt[/font]
[font=Tahoma]Seit einigen Tagen machte ich mir schon Sorgen um meinen kleinen Staat. Die Idee mit der Frischhaltefolie war ein Schuss in den Ofen. Denn es entstand dadurch sehr viel Kondenswasser, welches sogar die Scheiben beschlagen liess. Und da sich auch seit Tagen im Formicarium nichts mehr rĂĽhrte, befĂĽrchtete ich schon das Schlimmste. Selbst der von mir angebotene Honig wurde augenscheinlich nicht angenommen und setzte nach 3 Tagen Schimmel an. Ich schweife mal kurz ab: Die Luftfeuchtigkeit bekam ich jedenfalls mit einer anderen Abdeckung in den Griff, den Schimmel des Honigs entfernte ich auch...und zwar, indem ich den Honig komplett austauschte. Back to topic: Nun gut, alles in bester Ordnung, nur wo bleibt das Leben? Heute war der Tag der Offenbarung, ich machte nur eine ĂĽbliche Stippvisite. Futter – Ok... Nest – Ok... Boden – Ok...dann kann ja alles wieder verschloss... halt, Moment mal, was ist das? Auf dem angebotenen Ytongstein regte sich was. Eine Pygmäe sass dort und lauerte auf Beute. Ok, das sie auf Beute lauerte, vermute ich nur, weil sie eben eine lauernde Stellung einnahm. Fassungslos beobachtete ich mein kleines Haustier...und jenes schien mich zu Beobachten. Ich holte eine Taschenlampe und beleuchtete die furchtlose Kämpferin. Schreck lass nach, wie konnte ich nur die Sonne simulieren, dies war anscheinend zuviel. Zielsicher rannte die Pygmäe den Ytongstein hinab, auf das angestammte Nest zu. In ihrer Eile verpasste sie jedoch ihr Ziel und fegte ĂĽber den Eingang hinweg. Stop. Eine Pause von ca. 10 Sekunden trat ein. Dreimal wenden. Und wieder ging es schnurstracks Richtung Nest und erneut wurde der Eingang verpasst. Ich muss zugeben, das Loch war echt mini. Nun sass sie an der richtigen Stelle, fand aber nicht das Loch. Zu allem Ăśberfluss purzelte die Pygmäe nun mit einem Seramisklumpen zur Seite weg und lag plötzlich 5 cm vom Nest entfernt im Sand. Sie wirkte leicht benommen, denn jegliche Bewegungen wurden eingestellt. Wahrscheinlich ĂĽberlegte sie den geheimen Klopfcode fĂĽr das Nest? Denn plötzlich raste sie wieder zum Nest, rannte ĂĽber das Eingangsloch, machte kehrt und verschwand dann im Nest. [/font]
[font=Tahoma]Abgesehen von der verwirrten Kundschafterin hat sich nicht viel verändert. Oder doch, ich vergass zu erwähnen, dass man sehen kann, wo die Ameisen das Seramis für den Eingang geholt haben. Sie haben nicht willkürlich irgendwelche Steinchen genommen, sondern sie haben sich eine Art Baustelle angelegt, ein paar Zentimeter neben dem Nest. Von dieser Stelle holen sie immer die Steinchen, was man auch am Untergrund erkennen kann.[/font]