Bei Arthropoden gibt es keine akkustische Wahrnehmung jenseits der 10,000 Hz. Daher begnĂŒgen Ameisen sich hinsichtlich der Kommunikation mit GerĂ€uschen mit dem niederfrequenten Bereich. Solche Klopfsignale fallen darunter und sind auch von Oecophylla, Polyrhachis und anderen bekannt.
Die von den Ameisen erzeugten Stridulationslaute liegen im Bereich von 5.000 bis 80.000 Hz, das Maximum liegt im Ultraschallbereich bei etwa 20.0000 bis 60.000 Hz fuer
Atta cephalotes und somit gröĂtenteils fuer den Menschen nicht zu hören,
Acromyrmex scheint tiefer zu stridulieren und ist besser fuer den Menschen zu hören... so schnurren meine Kleinen deutlich bei Gabe neuen Futters!
Weitere deutlich hörbare Arten sind z.B. bei
Myrmica, Messor, Pogonomyrmex und
Myrmecocystus zu finden...
Wahrgenommen werden die Vibrationen durch die Subgenualorgane. Diese kann man sich als Blasen in der Mitte der Beine vorstellen, die auf der einen Seite mit der Innenwand der Schenkel verwachsen sind, auf der anderen Seite am Subgenualnerv hÀngen... quasi wie ein Konservendosen-Telefon. ZusÀtzlich wurden bei Atta neue Receptoren gefunden, die als 3 Gruppen campaniformer Sensillen auf den Gelenken zwischen Femur (Oberschenkel) und Trochanter (Schenkelring) liegen.
Die gröĂte Empfindlichkeit dieser vibrations- und schallempfindlichen Organe liegt bei
Camponotus zwischen 1.5 und 3 kHz,
Atta cephalotes kommt mit 0.05 - 4 kHz zurecht (Maxima ebenfalls 1-3 kHz).
Die Receptoren der Vorderbeine sind 4-5 empfindlicher als die der Mittel- und Hinterbeine, und kleinere Arbeiterinnen empfindlicher als GröĂere.
Es ist jedoch Unzutreffend, das niederfrequente Laute zum Hören notwendig seien und Klopflaute hieraus resultieren.
Klopfsignale sind eine neue Erfindung der Ameisen, um sich VerstÀndigen zu können, nachdem der Stridulationsaparat reduziert wurde. Ein schöne Beispiel fuer die Unumkehrbarkeit der Evolution.
Es ist aber nicht der Schall, der hier eine Rolle spielt, sondern vielmehr sind es die durch den Untergrund uebertragenen Vibrationen.
Camponotus klopfen aber nicht nur mit der
Gaster, vielmehr holen sie aus und heben den Kopf weit hoch, schlagen zuerst die
Mandibeln heftig auf den Untergrund, dann wippt die Ameise nach hinten und
die (nicht der)
Gaster wird aufgeschlagen. Das geschieht mit einer hohen Geschwindigkeit und ist kaum zu sehen.
Sehr schön ist auf den Ryk-DVD eine Klopfbewegung in Zeitlupe zu sehen!
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!