Zusammenfassung
1. Bei RoĂźameisen (Camponotus lignipera, C. herculeanus) wurden Erzeugung, Ausbreitung, physikalische Eigenschaften und biologische Funktion von Klopfsignalen an Laboratoriumskolonien untersucht.
2. Arbeiterinnen klopfen, wenn sie durch Störreize (Anblasen, Berühren, chemische Reize, Erschütterungen) erregt werden. Beim Klopfen schlagen sie mit
3. Die s-s Beschleunigungsamplituden betragen beim Aufschlag, je nach Größe der Ameisen, im Mittel 18–37 cm/sec2, die Aufschlagleistung 2,1–8,2 105W. Das auf kompaktem Holz fortgeleitete Substratschallsignal wird mit 2 dB/cm abgeschwächt und hat ein Intensitätsspektrum, das von <100 Hz bis >10 kHz reicht, mit einem Maximum bei 4–5 kHz.
4. Verhaltensreaktionen auf Klopfreizung wurden an Arbeiterinnen außerhalb des Nestes in Nähe der Nestöffnung durch quantitative Auswertung von Filmaufnahmen untersucht. Die Reaktion hängt von dem an der Laufaktivität der Ameisen meßbaren Erregungsniveau ab. Schwach erregte Tiere erstarren bei Klopfreizung bewegungslos, stärker erregte steigern ihre Laufaktivität, wobei ihre Angriffsschwelle gegen visuell lokalisierte, bewegte Objekte erniedrigt ist; sie bewegen sich außerdem auf die Klopfquelle zu. Somit hat das Klopfen der Roßameisen außerhalb des Nestes die Funktion eines Beute- und Gefahrenalarms: es verstärkt die Wirkung anderer angriffsauslösender Reize.
mfG
Merkur