Ameisen-Mein Einstieg

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Rotmilan
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#1 Ameisen-Mein Einstieg

Beitrag von Rotmilan » 9. Mai 2008, 22:45

Ich habe eigentlich schon immer Interess für Ameisen gezeigt, schon als ich 5 war habe ich sie gemocht, gut damals habe ich sie eher gemocht, weil sie so lustig sauer geschmeckt haben:baeh:.
Später sind wir umgezogen, in ein Grundstück mit einem richtig wilden 6000 Quadratmetergarten. Dort hatten wir allein schon drei Waldameisennester. Zumindest waren es hügelbauende. Damals schon haben wir als Mutprobe die Hand zwei Minuten reingehalten und gewartet was passiert. Aber Waldameisen können ja nicht stechen, die zwicken nur ein bissl und spritzen wie wahnsinnig ihre Säure rum. Die brennt aber auch nicht. Nur wenn man offene Wunden hat. Ich habe unsere Waldameisen oft gefüttert, mit Raupen, toten Mäusen, ect. Auch sonst war der Garten sehr naturbelassen, wir hatten einen Marder, Hornissen, Igel, 2 Wespenarten, einen Teich mit Molchen....

Nun interessiere ich mich schon seit einer Weile, so vielleicht 2 Wochen für die Ameisenhaltung von einheimischen Tieren. Ich wollte natürlich mit etwas unkomplizierten anfangen, aber auf meiner Suche nach Königinnen hätte ich eh alles mit dickem Gaster mitgenommen, da ich noch nicht einmal ein Bild von einer formica rufa gyne ungeflügelt gesehen habe, bestimmt selbst diese. Aber zum Glück kam es ja anders. Heute war ich zum zweiten mal nach gynen suchen. Wieder bestimmt fast zwei Stunden, habe allerdings nichts gefunden. Rückzugs kamen wir an einer Eiche vorbei, ich dachte, schaust du mal nach den winzigen Ameisen, die irgend etwas wie nylanderi heißen, tatsächlich waren viele Eicheln mit Löchern zu finden, doch in den Meisten waren schlicht und einfach nur Käferlarven.
Kurz vorm losgehen entdecke ich dann am Waldrand , ca. 2 m im Wald drinn, einen morschen Baumstumpf einer Kiefer, gut zu erkennen an der schichtartigen Borke die sich "Schicht für Schicht" komplett abtragen lässt.
Da sah ich für einen moment eine winizige Bewegung, eine Ameise!
Winzig klein verschwand sie kurz darauf wieder einem Loch. Da brach ich das große Stück Rinde ab, nahm es mit. Das war kein Problem. Ab und zu schauten zwar ein paar Meisen raus, aber die verschwanden dann sofort wieder in den Löchern. Intressant ist dass sie zwar die Gänge benutzen, die garantiert jemand anders da reingefressen hat, die Larvenkammern aber in den zwischenräumen bauen, die entstehen wenn ein Mittelstück im inneren rausbröselt. So waren die Larvenkammern keine in dem Sinne sondern eher tiefe Spalten.
Zu hause angekommen, war mir klar dass die da freiwillig nicht rauskommen, zudem hatte ich auf die Schnelle kein so großes Gefäß.
Und Wassergraben, nicht bei diesen Winzlingen. Die können da ja schon mit einem Stück Fliegenschiss eine Kreuzfahrt machen.
Also habe ich die Borke stück für Stück zerbröselt, die herauskommenden Arbeiter vorsichtig mit einer Feder in das Reagenzglas gekehrt. Die waren übrigens so fleißig, und haben trotz Todesgefahr Larven und Eier mitgeschleppt. Ganz dramatisch war es, als bei einer der Gaster, ich vermute beim Zerbrösseln der Borke, abgetrennt wurde, sie ohne diesen weiterlief und noch Eier einsammelte. Dann nach einem kurzen Klopfen, ich dachte ich bin in der Nähe der Königskammer fiel eine Ameise raus, die ungefähr 1/2 mal so groß war wie die Arbeiter. Der Gaster war jetzt nicht großartig verdickt, nur war sie eben um einiges größer. Ich denke das wird die Gyne sein. Auch besonders vorsichtig mit der Feder ins RG gekehrt.
Letzendlich kann ich behaupten wohl 80% der Arbeiter, ich schätze so 30-40 gerettet zu haben, und vielleicht 60% der Eier und Larven.
Ich denke, das sollte zum Ãœberleben reichen.
Ich habe nun ein kleines Formicarium vorbereitet, die Grundfläche beträgt ca. 20 x20 cm, es ist 10 cm hoch. Also ich denke, dass müsste reichen..
Das Formicarium ist eine kleine Plastischachtel, mit luftdicht schließendem Deckel. Als Bodengrund habe ich dünn Sand aus dem Sandkasten meiner Brüder gestreut. Ansonsten habe ich noch eine Deckglasscheibe als Stelle für das Zuckerwasser (verdünnter Zuckerrübensirup) und ein paar Blattläuse reingelegt, die können die fressen oder melken, je nach Bedarf ^^.
Die Bruthöhle habe ich aus zwei Objekträgern gebaut. Dazwischen findet sich zwei Eissstiehle aus Holz, ich dachte die sind auf jeden Fall lebensmittelecht. Die habe ich zurechtgefeilt, sodass zwei Kammern mit zwei Eingängen entstanden, die Höhe dürfte so 2,5 mm betragen, dass solte für die Zwerge reichen, denn die Fundortspalte war ungefähr genau so groß. Rote Folie habe ich nicht sofort gefunden, zum Kaufen hatte ich keine Lust, anstatt dessen habe ich einen roten Foliestift genommen und damit die Objektträger bemalt. Ich hoffe, das reicht. Die Meisen sind momentan voll auf Erkundungsgang, leben aber noch im RG wo das Nest unter drei Rindenblättchen ist, die ungefähr Briefmarkengröße haben. Die überraschen mich immer wieder. Den notwendigen Temperaturausgleich bekommen sie auch, sie stehen draussen im Garten.
Morgen früh werde ich mal schauen ob es beschlagen ist, ich werde sie sowieso in den Schatten stellen, müssen, ihre Stelle im Wald war schließlich auch schattig.
Nun, habe ich was falsch gemacht, bzw was könnte ich besser machen?



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Hawksfire
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#2 AW: Ameisen-Mein Einstieg

Beitrag von Hawksfire » 10. Mai 2008, 09:04

Letzendlich kann ich behaupten wohl 80% der Arbeiter, ich schätze so 30-40 gerettet zu haben, und vielleicht 60% der Eier und Larven.


Was ist mit dem Rest passiert ?



Rotmilan
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#3 AW: Ameisen-Mein Einstieg

Beitrag von Rotmilan » 11. Mai 2008, 13:59

Die sind heruntergefallen und zwischen den Steinen verschwunden, nicht einmal das Absaugen mit einem Schlauch hat sie zu Tage gebracht, ebenso sind einige Larven kaputt gegangen oder auch heruntergefallen.



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Hawksfire
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#4 AW: Ameisen-Mein Einstieg

Beitrag von Hawksfire » 11. Mai 2008, 17:11

Dann haben wir schonmal eine Sache gefunden, die du hättest besser machen können . . .



Moalix
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#5 AW: Ameisen-Mein Einstieg

Beitrag von Moalix » 19. Mai 2008, 20:55

Auch ich habe vergangenes Wochenende 2 Temnothorax-Eicheln aus dem strömenden Regen gefischt ^.^ und sie je in ein Tupperware-Formicarium gelegt. Beiden "Kolonien" steht ein neues Nest zur verfügung in welches sie jederzeit einziehen könnten.

Aus der ersten Eichel kamen schon nach 10 minuten Arbeiterinnen raus und versammelten sich um den Honig. Ich konnte 17-18 Meisen zählen die nun stetig in der 30x30 cm grossen Box fouragieren. Bis jetzt noch keine tote Meise gefunden.

Bei der anderen Eichel fouragiern blos 1-2 Meisen in der Umgebung während andere dauernd Material aus der Eichel schaufeln, die ham bald nen kleinen Berg aufgeschichtet.

Hab den kleinen mal etwas abgebrühte Fliege hingelegt falls sie Brut haben (ps. ich hab noch keine Ahnung ob ne Gyne in den Eicheln lebt, gehe aber stark davon aus.) Hab mir auch überlegt, ob ich die Eicheln zerteilen soll aber das ist mir dann doch zu brutal. Da wart ich lieber bis sie selber in die neuen Behausungen (die wohl noch zu gross sind) ziehen.



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