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Drachenfels (Königswinter, NRW)

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Joachim

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#1 Drachenfels (Königswinter, NRW)

Beitrag von Joachim » 1. Juni 2008, 20:46

Hallo Leute! War gerade mal den Drachenfels abchecken, und alle meine Erwartungen wurden übertroffen. Hier eine Artenliste (außer die Fitzelarten wie Myrmica, Lasius, Temnothorax, Servis, die eh da sind):

- Camponotus ligniperda
- Ponera coarctata
- Tapinoma, wahrscheinlich erraticum
- diverse Formica s.str.
- Raptiformica sanguinea

Für Einsteiger ein optimales Gebiet, um mal eine Fülle deutscher Arten im Freiland sehen zu können. Eine besondere Freude waren die Ameisenjäger Tapinoma, die man nur sehr selten im Freiland zu Gesicht bekommt. Ein kleiner Tipp zur schnellen Unterscheidung: Die Arbeiter sehen Lasius zum verwechseln ähnlich, doch die Königinnen sind nur leicht größer, und die Kolonien haben ausschließlich Nacktpuppen.

Diese Artenfülle und die schöne Natur dort, ganz zu schweigen zur sofortigen Erreichbarkeit per Zug, macht das Gebiet perfekt für Exkursionen. Falls in Zukunft welche geplant werden, können sie ja hier rein geschrieben werden.


vG Joschi

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Joachim

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#2 AW: Drachenfels (Königswinter, NRW)

Beitrag von Joachim » 2. Juli 2008, 17:36

So, war noch ein paar Male da, und muss eine Korrektur anbringen: Bei den Camponotus handelt es sich um C. herculeanus, das habe ich an den paar Minor Arbeiterinnen bei der ersten Wanderung schlecht gesehen. Und ein Hinweis für Formica s.str. Interessierte: Etwas weiter runter im Ahrtal gibt es ein großes Vorkommen von Formica truncorum.


vG Joschi

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#3 AW: Drachenfels (Königswinter, NRW)

Beitrag von Gast » 3. Juli 2008, 10:56

[font=Times New Roman]Weite Bereiche des Drachenfels und der umgebenden Höhen sind Naturschutzgebiet (Drachenfels das älteste NSG in Deutschland).[/font]
[font=Times New Roman]Ich würde nicht empfehlen, dort immer wieder nach Ameisen zu suchen, schon gar nicht mit mehreren Begleitern.[/font]
[font=Times New Roman]Es ist eine Erfahrungstatsache, dass viele Ameisenarten, und gerade die selteneren, verschwinden, wenn Steine umgedreht werden. Das geschieht auch, wenn ein Stein wieder exakt zurück gelegt wird (was selten wirklich gemacht wird und meist sogar unmöglich ist, weil beim Aufheben Erde und Pflanzenmaterial auf die freigelegte Fläche fallen).[/font]
[font=Times New Roman]Solche, gar mehrfach gewendeten, Steine werden von wenigen, häufigen Arten dann sehr rasch besiedelt. Diverse Lasius-Arten sowie Tapinoma spp. sind sehr mobil und „erobern“ umgehend solche Nistgelegenheiten. Temnothorax-Arten, Myrmecina, Ponera, Plagiolepis, Stenamma usw. sind dagegen weg. Ob sie einen anderen Nistplatz finden oder einfach wegsterben, sei dahingestellt. Wenn ein Myrmica-Nest im Einzugsbereich einer Lasius fuliginosus-Kolonie beschädigt wird, rotten die fuliginosus es komplett aus (eigene Beobachtung!). Ein zum Umzug gezwungenes Volk von Dolichoderus quadripunctatus, das aus einem beschädigten Ast weg ziehen wollte, wurde unterwegs von Lasius niger aufgerieben. Die Dolichoderus musten 1-2 m über den Boden laufen; die Lasius nahmen ihnen die gesamte Brut weg.[/font]
[font=Times New Roman]Ebenfalls aus Erfahrung: Steine müssen viele Jahre (10 und mehr!) unberührt liegen, bis sie für manche selteneren Arten überhaupt attraktiv werden.[/font]
[font=Times New Roman]Man tut also den Ameisen absolut nichts Gutes, wenn man auf einer Fläche wiederholt und gründlich nach ihnen sucht. Im Gegenteil: Man kann ein „gutes“ Gebiet restlos ruinieren, auch ohne dass man eine einzige Ameise mitnimmt![/font]
[font=Times New Roman]Bei aller Liebe zu Natur und Ameisen: Äußerst vorsichtiges Vorgehen bei der Suche nach den Tieren ist unerlässlich, sonst wird die Begeisterung zum Naturfrevel![/font]
[font=Times New Roman]Innerhalb von Naturschutzgebieten verbietet es sich für einen Naturfreund von selbst, Nistgelegenheiten z.B. von Ameisen zu zerstören.[/font]

[font=Times New Roman]MfG[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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Joachim

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#4 AW: Drachenfels (Königswinter, NRW)

Beitrag von Joachim » 3. Juli 2008, 15:51

Das Problem ist mir natürlich klar, und ergibt sich hier auch zum Glück nicht. Über neunzig Prozent dieses Hanges sind unmöglich für einen Menschen zu erreichen, ohne dass er sich in Gefahr begibt. Im sicheren Einzugsbereich liegen kaum 30m² dieses großflächigen Habitats, in denen man dank unzähliger Nester und Nistgelegenheiten stichprobenartig arbeiten kann.

Es liegt mir fern, aus einer möglichen Wanderung dorthin eine "Sammelparade" zu machen. Wie ich schon geschrieben habe, ist dieser Ort dazu ideal, um eine Fülle von Arten im Freiland beobachten zu können, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Für die Ameisen sind wir Ameisenkundigen ohnehin das geringste Problem: Ein ganzes Tapinoma Vorkommen im Ahrtal wurde beispielsweise durch wiederholte Botanik Exkursionen vollkommen zerstört, da fast die gesamte Kleinflora im wärmeexponierten Habitat (ähnlich dem Hang am Drachenfels) abgesammelt wurde, und der Lebensraum nun einer leeren Wüste gleicht.


vG Joschi

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Adamas
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#5 AW: Drachenfels (Königswinter, NRW)

Beitrag von Adamas » 3. Juli 2008, 16:48

Viele von denen hier im Forum die späterhin auch wirklich mithinkommen würden, wenn mal eine Wanderung dort anstehen würde, haben ihre Ameisen bereits denk ich mal und von daher wird es höchstens ein paar Klitzekleine Sammelaktionen geben, WENN dort etwas schwärmt...ich mein was bringt es einfach 5 Arbeiter mitzunehmen? Und Fotos machen kann man doch auch noch.

Man könnte doch noch, jetzt ganz so am Rande, mit Bestimmungsversuchen verknüpfen^^

Gruß Adamas


"Hier zu scheitern - das war auch ein Ziel" - > Nietzsche

Schönen Gruß noch^^

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Beitrag von neu92link1 » 5. Juni 2009, 05:47

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