Ameisen haben mich schon lange fasziniert und ich habe in diesem Jahr erstmals zwei Lasius ssp. gefangen, die z.Zt im Reagenzglas gründen. Hier läuft alles bestens.
Nun zur Kolonie: Diese habe ich in unserem Garten gefangen (Süddeutschland, geologischer Übergang vom tertiären Hügelland zur Münchner Schotterfläche). Sie nisteten in einem Stapel alter Teppiche (feucht, sehr warm, direkte Sonne, handtellergroße weiße Pilzmycele) und Planen die dort weg mussten. Den Zufall nutzend habe ich die Ameisen mitsamt
Später habe ich diese dann in ein 60 x 30 Formicarium umgesiedelt, das mittels eines Schlauches an zwei 30 x 20 x 5 Ytong Nester angeschlossen ist. Eines davon ist partiell leicht beheizt (3 W). Ein 10 x 20 Formicarium ohne Einstreu dient als 'Müllhalde'. Das große Formucarium ist ca. 2 cm hoch mit runden Blähton (Duchmesser ca 6 mm - 10 mm) gefüllt, darüber eine Schicht granuliertem Blähtons, mit ca 2 mm - 5 mm Korngröße. Als Verstecke wurden einige flache Ziegelstücke aufgehäuft. Die Ameisen haben sich zunächst darunter verkrochen und dort die
Gefüttert werden die Ameisen mit Honig / Zucker Lösung, die in kleinen Tropfen angeboten wird. Diese wird sehr gut angenommen (mehrere ml / Tag). Ab einer Tropfengröße von ca. 2mm Durchmesser fangen die Majorarbeiterinnen jedoch an, Steine in die Tropfen zu legen, wohl um Unfälle zu verhindern. Die Ameisen verkleben sich nämlich gerne, wie ich feststellen musste. Mäßig angenommen wird auch Vitamin-Fruchtsirup.
Schwieriger ist mit der tierischen Nahrung. Frisch gefangene Stubenfliegen werden mäßig angenommen, Regenwürmer ebenso. Heimchen werden meist verschmäht, ebenso Proteinjelly, diverse angeschnittene Maden und Mehlwürmer. Sämtliche konservierten Insekten (Can 'o Crickets) werden verbuddelt. Ich habe den starken Verdacht, dass die Proteinnahrung für die Menge an Ameisen nicht ausreicht. Dennoch hat eine hohe Anzahl der im Nest befindlichen Majorinen ein dickes
Verlauf der Sterblichkeit: Dass es nach dem Stress der rabiaten Umsiedelung zu Todesfällen kommt war absehbar. In den ersten vier Tagen starben ca. 10 Ameisen pro Tag, dann ging die Sterblichkeit 3 Ameisen pro Tag für etwa eine Woche zurück. Nach den ersten zehn Tagen starben dann wenige / keine weiteren Ameisen. Jetzt habe ich die Ameisen bereits acht Wochen, mittlerweile lässt sich wieder eine erhöhte Sterblichkeit (1-3 /Tag) verzeichnen. Alle toten Tiere werden in das kleine Formicarium getragen, ebenso wie 'Essensreste' der Futterinsekten. Dieses Formikarium wird nicht befeuchtet.
Aktivität: Die Besiedelung der Nester ging rasch vonstatten, die Mehrzahl der Ameisen hält sich dicht gedrängt im Y-Tong auf. Tagsüber sind die Tiere eher träge, nachts sehr aktiv. Wird der Deckel des Formikariums nachts geöffnet wuselt alles wie wild durcheinander, tagsüber (beim Füttern) nehmen sie kaum Notiz davon.
In der letzen Woche sind mir zwei geflügelte, noch nicht ganz ausgefärbte Ameisen aufgefallen, die von einem Y-Tong Nest ins andere wechselten.
Heute habe ich etwas sehr beunruhigendes festgestellt: Die
Die Begutachtung einiger toter Arfbeiterinnen bei 20 facher Vergrößerung brachte nichts ungewöhnliches zum Vorschein. Alle Futtertiere aus der Zoohandlung wurden abgebrüht. Dennoch konnte ich im Formikarium verschiedene andere, sehr kleine Insekten feststellen, die wohl mit den Ameisen umgezogen sind. Ggf. kamen diese auch mit dem Blähton, der zwar eingeschweisst war, jedoch schon länger im halboffenen Schuppen lagerte.
Nun, so weit meine Schilderung der Lage. Vielleicht habt Ihr ja Tipps für mich, was ich besser machen könnte, was mögliche Gründe für die hohe Sterblichkeit sein könnten und was mit meiner
Viele Grüße
jonny