Hallo zusammen,

ich bin neu hier, weil ich mich entschlossen habe auch mal in die Ameisenhaltung einzusteigen. Ich habe mich die letzten Tage hier im Forum und auch sonst im Internet schon mal ein bißchen eingelesen und konnte die Arten, die mich interessieren würden und die, so hoffe ich, für einen Anfänger machbar wären schon etwas eingrenzen. Es wäre nett, wenn ihr mir vieleicht bei meiner Entscheidung etwas weiterhelfen könntet.

Sehr gut gefallen würden mir folgende Arten:

• Lasius flavus
• Messor barbarus
• Myrmica rubra

Dazu habe ich herausgefunden, dass Lasius flavus, wohl eher versteckt lebt und vergleichsweise selten in der Arena zu finden ist. Dafür soll sie im Bau, da hätte ich an Ytong oder auch sonst irgend ein schmales Formicarium gedacht, recht aktiv und somit interessant zu beobachten sein. Bei dieser Art gefällt mir vor allem diese recht helle gelbe Färbung sehr gut, die ja die Myemica rubra auch aufweist.

Messor barbarus, wäre momentan so mein Favorit, gefallen mir optisch auch gut und sollen wegen des Körnersammelns auch recht interessant sein. Sie scheint aber nicht ganz so anspruchslos zu sein, wie die beiden anderen Arten und für die Brut- und für die Lagerräume des Körnerfutters verschieden klimatisierte Bereiche zu benötigen. Wenn hier zwei Becken nötig sind um das unterschiedliche Klima, insbesondere die Feuchtigkeit zu realisieren, dann würde ich das auch machen.

Myrmica rubra, sprechen mich auch optisch an, aber die beiden anderen Arten würden mich eben mehre reizen.

Ich muss dazu sagen, dass ich seit Jahren Reptilien und auch andere Insekten halte, deshalb würde ich mir auch ein etwas aufwendigeres Klima schon zutrauen.

Dann noch allgemeinere Fragen:
Erstens, ist es sinnvoll um diese Jahreszeit sich noch ne Ameisenkolonie zu holen, denn die Tiere werden doch sicher bald in die Winterruhe gehen. Wäre das Frühjahr da nicht der geeignetere Zeitpunkt?

Wie sieht es bei diesen oben genannten Arten mit der Hitzetolleranz aus, wenns im Sommer draußen wider zu kochen beginnt? Könnte mir denken, dass grade die kleineren Arten, die wie die Lasius flavus auch noch selten tagsüber nach draußen kommen, da vieleicht grade besonders empfindlich sind. 30° Zimmertemperatur wären zu viel? Dann müsste ich sie in den Keller bringen?

Was meint ihr?

Ich hoffe auf zahlreiche Antworten.

Gruß Andreas

Servus.

Nachdem du bereits Erfahrung in Sachen Klimabildung hast, denke ich, solltest du mit deinem Favorit zurecht kommt.
Informiere dich einfach ausgiebig über diese Art (Messor), ließ dir Haltungsberichte durch und mach dir so bewusst, auf was es ankommt, dann denke ich sollte das schon hinzubekommen sein!



Grüßle ~Shar~

Grüß Dich Andreas83,

erst einmal ein Lob für Deine ausgiebige Informationseinholung!

Welche Art Du halten möchtest kannst nur Du allein entscheiden!

Um Deine Frage zwecks des Haltungsstarts vor oder nach der Winterruhe zu beantworten, ist es wichtig zu sagen was Du möchtest. Wenn Du ein Volk mit schon einigen Pygmäen bevorzugs und Du schon ein fertiges Formicarium und ein Nest besitzt, kannst Du die Haltung ruhig noch beginnen, nur wirst Du dieses Jahr nicht mehr viel von Deinem neuen Hobby haben. Wenn Du aber eine Gyne gründen lassen möchtest, dann empfiehlt sich natürlich der Start nach der Winterruhe, denn nun wird es die Gyne nicht mehr schaffen Pygmäen zu entwickeln, damit die Nahrungsversorgung vor der Winterruhe, der Gyne gesichert ist. Außerdem kannst Du über den Winter in Ruhe dein Formicarium bauen und ertesten ( gilt natürlich auch für das Nest), insofern beides noch nicht vorhanden ist.

Was die unterschiedlichen Klimate, in Bezug auf Messor barbarus betrifft, ist vielmehr das Nest gemeint und nicht unterschiedliche Becken mit unterschiedlichen >Klimazonen<! Es muss ein feuchter Bereich im Nest vorhanden sein für die Brut und ein absolut trockener Bereich für die Kornkammern.

Was die Temperatur"verträglichkeit" betrifft, kann ich Dir nur sagen, dass ich schon oft bemerkt habe, das gerade bei wärmeren Temperaturen die Tiere richtig in Wallung kommen ( um es mal Laienhaft auszudrücken ). Wie hoch die Temperatur sein muss, um eine Gefahr darzustellen kann ich Dir leider nicht sagen.

Tschöö und Grüße, André.

Hi Adreas83!

Also bei Lasius flavus ist in Gefangenschaft ein erhötes furagieren im Gegensatz zu der freien Natur zu verzeichnen, was daran liegt das die Ameise in Gefangenschaft meißt nicht die Möglichkeit hat sich von Wurzelläusen im Winter oder ihrem Honigtau im Sommer zu ernähren!

Myrmica rubra ist eine Knotenameise und besitzt folglicch einen Giftstachel! Leider bildet auch diese nur eine Arbeiterinnen-Kaste aus, welches für viele ein Entscheidungskriterium dartsellt!

Dein Favorit Messor barbarus unterliegt der Gattung Myrmicinae! Allein schon der Größenunterschied zu den oben genannten Arten ist Enorm! Messor barbarus bildet zu dem mehrere Arbeiterrinnen-Kasten aus Minor- und Majorarbeiterinnen! Diese Ernteameise bringt Körner ein welche sie zerkaut und somit das Amesienbrot herstellt! Diese Ameisenart verlangt zwei Grade an Feuchtigket, die wohl am einfachsten mit zwei Nestern zu Handhaben sind!

Icch denke letzten Endes muss jeder für sich entscheiden welche Art man sich zutraut! Jedoch sollte man auch nicht vergessen das kein Halter mit einer Kolonie zufrieden ist, die sich auf Grund von schwierigen Haltungsbedingungen nicht richtig entwickelt! Dann sollte man sich doch lieber an einer Kolonie erfreuen die den Haltungsbedingungen der Erfahrung und dem Wissen des Halters entspricht!

Ich würde Dir trotzdem Messor barbarus empfehlen und Dir raten sie erst im Frühjahr anfang März zu bestellen! Ich glaube Messor barbarus hällt von anfang November bis Anfang März Winterruhe! Also eine leicht verkürzte!

Bis dahin würde ich Dir raten, Dich einfach noch ein Bißchen zu informieren und Dein Formicarium artgerecht (zu Bauen) einzurichten!


LG Imago

Imago hat geschrieben:... Dein Favorit Messor barbarus unterliegt der Gattung Myrmicinae! ...

Myrmicinae (Knotenameisen) sind keine Gattung sondern eine Unterfamilie. Das nur, damit sich nichts falsch einprägt.

@Smaug

Danke!!!

Hab ich in meinem Schreibwahn übersehen! Hatte meinen Beitrag zum zweiten mal geschríeben nun in verkürzter Variante da ich plötlich nicht mehr eingeloggt war!

Danke das Du diesen Fehler bemerkt hast!

LG
Imago

Hallo Andreas,

Wie ich sehe hast du dich vorbildlich Informiert!
Ich zähle dich jetzt nicht zu den "kleinlichen" Haltern die nach einem halben Jahr keine Lust mehr haben.

Folglich würde ich dir raten mit einer Myrmica oder Lasius Art einzusteigen. Mit Lasius Flavus und Myrmica rubra hast du zwei Arten gewählt die wunderschön anzusehen sind, und meines erachtens auch zu den schönsten Ameisen der deutschen Ameisenfauna zählen.

Lasius Flavus wird oft zu unrecht als "langweilerin" eingestuft, von ihrer Schönheit abgesehen ist sie in ihrem Nest durchaus aktiv und kann wie schon erwähnt in der Haltung verhältnissmäßig aktiv sein.

Myrmica rubra ist zu recht sehr beliebt und auch aktiv bei der Sache. Diese Ameisen sind hochinteressant schon wegen ihrer poligynen Lebensweise, die Gynen dieser Ameisen adoptieren Jungköniginnen was auch sehr interessant sein kann.

Da ich leider mit Messor barbarus keine Haltungserfahrung habe kann ich dir dazu nichts sagen.

Wenn du eine Lasius flavus oder Myrmica rubra willst, ich habe von diesen beiden Arten begattete Gynen zuhause wenn du diese willst sende mir doch einfach eine Private Nachricht.

Hallo Andreas83!

Ich gehöre ebenfalls wie du zu den Neueinsteigern und muss dir vorweg einen von mir gut gemeinten Ratschlag geben!

Informiere dich wirklich ausführlich über die Winterruhe! Mir selbst ist in diesem Falle ein Fehler unterlaufen, da ich davon ausging das man auchschon kleine Kolonien im Formicarium überwintern lassen kann!
Solltest du dich entscheiden, dir eine bereits angehend volksstarke Kolonie zu holen, würde ich sie trotzdem ersteinmal im Reagenzglas lassen und direkt zum überwintern vorbereiten! Eine Gyne mit wenigen Pygmäen gehört aufjedenfall im Reagenzglas überwintert (oder besser im nächsten Jahr gekauft), da die variante im Nest einfach zu viele Risiken mit sich bringt.
Wirklich volksstarke Kolonien können meines Wissens nach auchschon im Ytong Nest überwintern, sollten aber ausreichende Vorbereitungszeit haben, was langsam kaum mehr möglich ist! Aber mit dieser Aussage lehne ich mich lieber nicht zuweit aus dem Fenster, da ich mich in diesem Bereich nicht so stark informiert habe, da meine Ameisen Erdnester bauen sollen (Formica [color="Red"]c[/color]inerea).

Da du im Gegensatz zu mir auchschon Erfahrungen mit Insekten, und nichtnur mit Reptilien hast, würde ich vermuten du könntest durchaus eine Gattung halten, die ein anderes Klima als das in Deutschland übliche braucht.
Aber dennoch würde ich aus meinem Standpunkt sagen: Lasius [color="red"]f[/color]lavus wäre bestimmt eine der geeigneteren Arten!
Man kann halt einfacher in die ganze Ameisengeschichte hineinkommen, denn Autofahren lernst du ja auchnicht gleich in einem 200 PS starken Sportwagen Neue Formicarien mit "schwierigeren" Ameisen kannst du später immernoch daneben stellen =)
Und das Lasius [color="Red"]f[/color]lavus wirklich ein Blickfang ist, lässt sich ebenfalls nicht bestreiten! Mal ganz abgesehen von dem üblichen Preis!
Aber da dir dein neuerwähltes Hobby auch Spaß machen soll, solltest du dich trotzdem für die Art entscheiden, die dir am Besten gefällt!


___Schildkroet