Vorweg: bin handwerklich eher unbegabt... erinner mich an meinen ersten Versuch Plexiglas zu sÀgen vor 3 Jahren ... hat damit geendet, dass die StichsÀge meines Vaters kaputt gegangen ist und das Plexiglas total ruiniert.
Hab viel dazugelernt und fĂŒr viele offene Fragen eine gute Lösung gefunden. Teilweise haben mich diese Erfahrungen einiges an FehlschlĂ€gen gekostet ... vielleicht hilft ja dieser Post euch eigene FehlschlĂ€ge zu vermeiden.
Also fangen wir ... mein altes 80x35x40 Aquarium wurde aus dem Keller geholt und ins Bad geschafft. Leider hatte das Becken einiges an Kratzern und Kalkflecken, wobei ich letzteres auch nicht wirklich gut entfernen konnte.
Loch bohren
Ein Punkt den viele etwas skeptisch sehen, der aber eigentlich ĂŒberhaupt kein Problem ist. Als Unterlage etwas Styropor in die Badewanne stellen. Aquarium mit der zu bohrenden Seite drauflegen. Duschkopf so hinlegen, dass immer etwas Wasser drĂŒber lĂ€uft und bohren. So hat man in 5 Minuten ein schönes Loch selbst und gĂŒnstig gebohrt.
Den 18mm Glasbohrer habe ich mir fĂŒr nicht mehr als 15Eu(inkl. Versand) bei einem Auktionshaus gekauft. Zum Bohren wĂŒrde ich einen Akkuschrauber empfehlen. Gerade wegen dem Wasser wĂ€re ich vorsichtig mit 230V GerĂ€ten und ausserdem haben Akkubohrer normalerweise keine Schlagbohr-Funktion, die auf jeden Fall ausgeschaltet bleiben sollte Auf diese Weise hab ich nun schon 8 Löcher gebohrt ohne eine einzige Scheibe kaputt zu kriegen. Also traut euch ruhig und probiert es selbst ...
Das fertige Loch
Felsformation aus Styropor
Damit die Ameisen auch schön zum Loch kommen und dieses nicht ganz so offensichtlich in der Wand ist, habe ich noch eine Felsformation aus Styropor gebastelt. Das Styropor wurde grob in Form geschnitten und mit Styroporkleber zusammengeklebt. AnschlieĂend kann man es etwas aufrauhen um Kontur reinzukriegen, indem man mit einem Messer drĂŒber schabt. Alternativ kann man auch mit einem Feuerzeug etwas Kontur reinbringen ... das sollte man dann aber draussen machen, wegen der giftigen DĂ€mpfe.
AnschlieĂend wurde eine Mischung aus halb Lehm, halb Zement und Wasser angerĂŒhrt um das Styropor zu bepinseln.
Insgesamt habe ich 3 Anstriche gemacht. Diese Methode hat den Nachteil, dass es feucht immer super aussieht und trocken ... naja, jedenfalls anders.
Anscheinend lernt man nicht aus allen Erfahrungen ... die letzten 3 male wo ich auf diese Weise etwas gebastelt habe, war es immer dasselbe. Werde mir fĂŒr das nĂ€chste Mal etwas anderes ĂŒberlegen ... vielleicht beim letzten Anstrich nur Abdeckfarbe oder sowas verwenden?
Hier noch ein Bild mit etwas mehr Einrichtung
Und komplett eingerichtet an seinem zukĂŒnftigen Standort. Sieht doch schon ganz gut aus. Sowohl Erde als auch Holzdeko stammen aus meinem KĂ€ferterrarium ... die Konsequenzen werde ich weiter unten nochmal beleuchten Die Pflanzen hab ich aus dem Baumarkt und vorher nochmal kurz abgeduscht wegen eventueller PestizidrĂŒckstĂ€nde.
Ameisen können trotzdem noch nicht rein, denn der Ausbruchschutz fehlt. Zwar ist durch die Aquarienabdeckung alles schön beleuchtet, wirklich dicht ist diese aber nicht.
Bau eines Deckel
Hier kommen wir nun zu 2 meiner ProblemfĂ€lle. Wie kriege ich anstĂ€ndige groĂe Löcher in den Deckel? Und wie bekomme ich die Gaze zugeschnitten? Hat lange gedauert bis ich eine aktzeptable Lösung dafĂŒr gefunden habe.
Aber fangen wir vorne an.
Zuerst hab ich mir im Baumarkt meiner Wahl eine 100x50cm Plexiglas Platte gekauft. Kostenpunkt 20eu. Dort habe ich es auch gleich kostenlos auf die gewĂŒnschten MaĂe zusĂ€gen lassen. Ist zu empfehlen, dass sie es wirklich auf den Millimeter genau machen und der Deckel ja auch 100%ig passen soll.
Nun mussten noch die Löcher in das Plexiglas. Zum einen fĂŒr die BelĂŒftung, zum anderen um auch in das Formicarium greifen zu können. Dazu habe ich erst mit einem Dremel ein kleines Loch gebohrt und ihn von dort aus zur Seite gezogen habe. So frisst sich der Dremel langsam durch das Plexiglas. An dem enstandenen Schlitz kann man nun mit einer StichsĂ€ge ansetzten und so ein schönes Loch aussĂ€gen. Als SĂ€geblatt habe ich eins fĂŒr dĂŒnnes Metall genommen. Gab zwar auch eines das angeblich fĂŒr Konststoff geeignet ist. Bei Versuchen an einem anderen StĂŒck Plexiglas hat das SĂ€geblatt fĂŒr dĂŒnnes Metall bei mir aber besser funktioniert. Da man den ganzen Vorgang schlecht beschreiben kann, gibt es ihn auch nochmal als Video... ein irgendwie recht seltsames Video wenn ich es mir nochmal anschaue ... egal. Das Ergebnis sah dann so aus:
Jetzt fehlt nurnoch die Gaze. Die hab ich von einem Spritzschutz fĂŒr Pfannen genommen. Diese teile gibt es fĂŒr 3,60eu im Supermarkt. Als erstes wird der Rand mit der Zange aufgebogen.
AnschlieĂend habe ich die Gaze dann versucht mit einer Zange zurecht zuschneiden, was aber sehr mĂŒhselig und ungenau ist.
Weiterer unschöner Nebeneffekt: es wachsen einem Metallhaare aus der Hand
So habe ich etwas rumgeschaut und endlich eine gute Lösung zum Gazeschneiden gefunden: eine Gartenschere
Das ganze wurde dann mit Silikon aufgeklebt
Vorher sollte man die Gaze so gerade wie möglich biegen, damit sie auch gut anliegt. Habe mir gedacht, dass es eine gute Idee ist, einfach ein StĂŒck Holz drĂŒberzulegen um die Gaze auch gut anzudrĂŒcken ... Pustekuchen ... natĂŒrlich hab ich das Holz mit festgeklebt und anschlieĂend die Gaze wieder zum Teil vom Plexiglas abgerissen, so dass ich das ganze nochmal von der anderen Seite mit Silikon festgeklebt hab ... das Ergebnis sah letztendlich so aus
Ich weiĂ, die Aufteilung der LĂŒftungsgitter ist irgendwie seltsam ... wollte mir rechts oben noch eventuell einen LĂŒfter draufschrauben ... jedenfalls fehlt jetzt noch der Ausbruchsschutz fĂŒr die beiden anderen Ăffnung. Hier habe ich einfach etwas PTFE drumgeschmiert, was aber auch nicht so 100%ig gut geworden ist. Aber naja... nicht weiter schlimm. Dort kommt auch noch ein kleiner Deckel drauf. Die Löcher sollen eigentlich nur beim FĂŒttern offen sein.
Und fertig
Ja, hoffentlich hab ich den ein oder anderen auf gute Ideen bringen können und ein paar von euch ĂŒberzeugt auch mal selbst Hand anzulegen. Vielleicht hat auch noch jemand Tipps wie man das ein oder andere noch besser lösen kann... wĂŒrde mich freuen
Moment ... jetzt hĂ€tte ich doch fast vergessen. Habe euch weiter oben doch versprochen nochmal auf das Thema Erde zurĂŒckzukommen. Wie gesagt, stammt die Holzdeko und die Erde aus meinem KĂ€ferterrarium. Als Erde wurde dort zum Teil Kompost, zum Teil Walderde verwendet. Dazu noch ordentlich weiĂfaules Holz und halb vergammelte BlĂ€tter aus der Streuschicht des Walds, so wie die KĂ€ferlarven es mögen. Von diesen wurde davon schon ordentlich viel zersetzt so dass ein recht toller Boden ĂŒbrig bleibt. Neben vorhanden Mikroorganismen die den Boden immer schön sauber halten (riecht wirklich toll nach Waldboden) sind eben auch einiges an Kleinteilen, was von den dives hoffentlich verbaut wird.
Ausserdem natĂŒrlich auch ein paar Mitbewohner. Neben den Kellerasseln hatten sich auch ein paar KĂ€fer (und ihre
Anfangs waren die Polyrhachis beim Erkunden noch recht zaghaft
Doch bald kamen schon etwas mehr Arbeiterinnen
die sogleich anfingen ein neues Nest zu basteln. Durch das geschickte plazieren der Heizmatte bauen sie jetzt genau da, wo ich sie haben wollte
Ein paar Stunden spÀter war schon einiges geschafft
Sehr toll zu sehen, wie die
Soweit fĂŒr heute. Ich hoffe es gefĂ€llt euch ... Kommentare, Anregungen, Tipps, Kritik wie immer gerne unten rein