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Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

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Microakku
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#1 Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

Beitrag von Microakku » 30. Dezember 2008, 02:58

Hey ho,

ich stelle mich mal als erstes vor :)

Bin der Michael, komme ausm Pott und bin 21 Jahre alt/jung.
Halte seid 3 Jahren Theraposidae.

Nun möchte ich mich gerne an eine Ameisenfarm rantrauen. Hatte schon als kleiner Knirps immer die Arbeiterinnen eingesammelt und in einen Eimer mit Erde getan und immer Zuckerwürfel reingegeben. Naja hielten nicht sehr lange^^.

Nun möchte ich es natürlich richtig machen.

Ich habe mich für Lasius niger entschieden. "Perfekte" Einsteigerart. Königin und 25 Arbeiterinnen ca. sollten der Anfang sein. Würde ich mir dann im Frühjahr bestellen wenn die Winterruhe langsam beendet wird.

Da ich 8-Beinige Krabbler halte ist Geduld zu einer Tugend geworden von mir, von daher gibbet keine langweiligen Arten für mich :)..

Ich habe mich für ein Ytong-Nest mit externer Arena und Müllhalde entschieden.

Ytong mit Glasscheibe obendrauf, PVC Schlauch der das Nest mit der Arena und der Müllhalde verbindet.

Fang ich mal beim Ytong an.:

1. Ich schleife/ritze die Kammern ja nach bestimmten (auf dieser HP vermerkten) Maßen ein. Die Kammern verschließe ich mit einen Sand/Lehm Gemisch. Kann ich rein theorisch , einen großen Ytong als Nest herstellen, so dass ich für die nächsten 3 Jahre ein Nest habe was erstmal ausreicht für die (kommende) Koloniegröße , und dann evt. erst erweitert werden muss?!

2. Wenn ja, welche Größe empfehlt ihr und wie viele Kammern? Habe hier diesbezüglich nix gefunden, oder war nur blind um die Uhrzeit :)

3. Können Lasius niger nicht durch Ytong graben?!

4. Welche Bewässerungsart hat sich besser bewährt? Dieses eingearbeitete PVC_Röhrchen oder die Methode die ich hier gesehen habe mit den Schälchen unter einen Teil von Ytong?
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Arena, dafür habe ich ca. 50x50x40 (bxlxh) als Maße vorgesehen.

1. Reicht die Größe?

2. Kann ich sie so gestalten wie ich möchte, oder gibt es ein MUSS was auf jeden Fall drinnen sein soll (außer Wassertränke und Futter)?
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Müllhalde:

1. Reicht dafür ein 15x15x30 (bxlxh)?
2. Muss da auch ne besondere Beschaffenheit der Einrichtung sein damit sie dies als Müllhalde annehmen, oder entscheidet die Kolonie ganz alleine wo der Müll hingeht?!.
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Puh, doch mehr Fragen als ich dachte. Aber dafür ist ja das Forum hier da.

Würde mich freuen wenn ich nette Antworten und nützliche Ratschläge bekommen würde.
Bevor die Frage aufkommt ob ich ein Buch besitze, muss ich verneinen. Ich habe in meiner Vogelspinnenhaltung gemerkt, das es kein "perfektes" Einsteigerbuch gibt, und Erfahrungen von Langjährigen Haltern die beste Lektüre ist!

Herzlichen Dank schon mal.

MFG
Michael



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Hawksfire
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#2 AW: Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

Beitrag von Hawksfire » 30. Dezember 2008, 08:40

Hallöchen :)

ich fange einfach mal an, dir die fragen bestmöglich zu beantworten:

1.1 :
Theoretisch kannst du schon solch ein großes YTongnest bauen. Jedoch hast du meist während der Winterruhe sowieso nichts zu tun, und willst da was rumbasteln.
Oder es schimmelt vllt. mal, und du musst neu machen. Verdrecken können die auch. Evtl. sind die frischen doch schöner, aber das ist deine Entscheidung.

1.2:
Wie oben, musst du selber entscheiden. Am Anfang eine recht kleine Kammer, und die restl. Kammern verschlossen, damit sie bei Bedarf selberständig erweitern können.

1.3:
Nein, Lasius niger können nicht durch YTong.


2.1:
Jepp, für's erste reicht das.

2.2:
Kannst sie gestalten, wie du magst.

3.1:
Ein 2tes Becken schadet nie.

3.2:
Die Ameisen werden den Müllhaufen wohl anlegen, wo sie möchten. Darauf wirst du nicht viel Einfluss nehmen können.



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Schildkroet
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#3 AW: Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

Beitrag von Schildkroet » 30. Dezember 2008, 10:36

Hallo!

Ich greife einmal Hawksfire's Zählreihenfolge auf ;)

1.1) Stimmte ich Hawksfire komplett zu! Als Anmerkung möchte ich aber noch den Feuchtigkeitshaushalt nennen, welcher in diesem Fall aufwendiger wird, da du nicht nur den Nestteil befeuchten kannst, der von den Ameisen zur Zeit benutzt wird, da der restliche Ytong sich auch vollsaugen wird!

1.2) Der Anzahl der Kammern sind insofern keine Grenzen gesetzt, doch sollten die insgesamt auf die Art angepasst sein. Direkte Maße wage ich nicht zu nennen, da benutz lieber die Suchfunktion, doch weiß ich das sie kein tausendfaches einer Ameise groß sein sollten! Schau dir doch einmal Haltungsberichte von Lasius niger an, und betrachte die Kammergröße auf den Bildern!

1.3) Stimme ich wieder Hawksfire zu.

1.4) Es gibt noch eine dritte Variante, einen Wassergraben im Ytong über welchen befeuchtet wird. Aber es lässt sich schwer sagen welche Lösung sich insgesamt bewährt hat, da es zu jeder einzelnen unterschiedliche Ausführungen gibt! Ausserdem spielt es eine Rolle, wie dein Ytong aufgebaut ist, und von wo er Befeuchtet werden soll!
Nur als kleines Beispiel eine Ytongform, bei welcher sich die Bewässerung von unten bewährt hat: http://www.ameisenforum.de/exotische-ameisenarten/34186-messor-alexandri-k-ein-haltungsbericht.html

2.1) Jap, sollte genügen, wie Hawksfire sagte.

2.2) Die Gestaltung kann nach deinen wünschen stattfinden! Eben so naturnah oder fern wie du es möchtest, doch, was Hawksfire vielleicht vergessen hat, sollte sie trotzdem artgerecht sein! Das heißt es sollten Versteckmöglichkeiten gegeben sein, damit sich die Ameisen zurückziehen können, wenn sie sich bedroht fühlen! Ameisen zieht es bekanntlich in dunkle Ecken. Zumal du durch solche Einrichtungsgegenstände weitere Lauffläche zufügst (unten durch, oben drüber).

3.1) Gebe ich Hawksfire Recht, je mehr Auslauffläche vorhanden ist, desto besser!
3.2) Doch wird es schwer zu kontrollieren, wo der Müllhaufen angelegt wird, doch vielleicht hast du Glück, und wenn nicht, hast du ebend ein Zusatzbecken, ist ja auchnicht wild.

Insgesamt freut es mich, gewisse angelesene Grundsätze bei dir erkennen zu können, und wünsche dir viel Erfolg beim weiteren planen deiner Anlage, und beim weiteren erarbeiten von Information!


___Schildkroet


<Eine eigene Meinung ist gut, sie weiter entwickeln zu können, ist besser>
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swagman
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#4 AW: Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

Beitrag von swagman » 30. Dezember 2008, 12:23

Hallo.

Das mit der Kammergröße ist immer so eine Sache. Wichtig ist, dass die Kammern nicht zu hoch sind. Viele Ameisenarten fühlen sich wohler, wenn sie die Decke der Kammer noch spüren können.
Die Form und Größe der Kammern variiert jedoch enorm in einem Ameisennest. Es gibt sehr viele kleine Kammern und einige große.
Gerade bei Lasius niger, kann man das sehr schön erkennen, wenn sie ihr Nest unter Steinplatten bauen. Gerade unter solchen Steinen bauen sie oft große Kammern, da es dort viel wärmer ist. Trockene Steine brauchen nur sehr wenig Solarenergie im sich zu erwärmen, weshalb viele Arten in unseren Breiten unter Steinen leben. Schon wenig Sonnenstrahlung reicht aus um den Stein und damit das Nest darunter höher zu erwärmen als normales Erdreich.
Bei einem liegenden Ytongnest bietet es sich an, dass nachzuempfinden.

Hier mal ein Bild einer Lasius Art, welche unter einem Stein lebt:
Bild
Es ist gut zu erkennen, dass die Kammern auch sehr groß sein können.
Man stellt schnell fest, dass echte Ameisennester etwas anders aussehen als diejenigen, welche wir ihnen anbieten.



TPE
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#5 AW: Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

Beitrag von TPE » 30. Dezember 2008, 15:43

Guten Tag, Microakku!
Erstmal möchte ich dich gerne loben, dass du dich vor der Anmeldung schon informiert hast, da dies auch nicht jeder tut.
Weiter will ich mich bis auf eine Kleinigkeit garnicht groß aufspielen.
Es wäre vielleicht sinnvoller, den Ytong jedes bis jedes zweite Jahr zu erneuern, da es mit der Zeit etwas schnuddelig aussieht. Das bedeutet, dass es am Anfang gar nicht so groß sein muss. Die restlichen Kammern kannst du aber auch mit trockenem Kiesel oder feinen Seramis ausfüllen, da der Ytong, wenn du ihn mit einen Sand-Lehm-Gemisch füllst nicht besser, sondern max. durch evtl. Schimmel "ungemütlicher" wird. Aber pass auf, dass du die Kammern so anlegst, dass die Seramis/der Kiesel nicht rausrinnen.
Ansonsten sag ich nur, dass ein Dremel beim Kammernbohren von absoluter Hilfe wäre, da tut man sich viel leichter. ;)
Es freut mich sehr, dass es hier im Forum wieder einen seriösen, bald beginnenden Halter mehr gibt.
Allerbeste Grüße Philipp TPE


Die sind schwarz und klein... Das müssen Lasius niger sein!

Microakku
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#6 AW: Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

Beitrag von Microakku » 1. Januar 2009, 17:15

Hey ho,

als erstes vielen vielen dank für die ganzen tollen Infos die ich bekommen habe von euch :clap:.

Ok, die Grundlegenden Dinge habe ich soweit nur verstanden.

Zum Ytongnest nochmal:

Wenn es zu klein wird, wie ziehen Hunderte Ameisen um, das habe ich immer noch nicht ganz verstanden, machen die das Alleine?! Sprich Zugang zum neuen Nest legen und wenns denen gefällt nisten sie sich da auch ein?!

Wenn Schimmelprobleme auftreten sollten (was ich weder hoffe noch provozieren werde), kann ich -wie in meinen humiden Spinnenbecken- Springschwänze oder tropische Asseln reinsetzen?!

Gibt es einen "Auffüller" für zu viel angelegte Kammern ausser Sand/Lehm Gemische? Ähnliches wie Gips oder so, was richtig verschließt aber durch die Ameisen wieder abgetragen werden kann?! Hintergrund: Vl eine nicht so versiffte Glasscheibe :)

Die Kammerngröße, ich glaube da schaue ich mir einfach weiterhin Formicarien an und lünker mir da was ab ;).

Zur Befeuchtung, ich denke den Link der Schildkroet gepostet hat nehme ich mir zu Herzen und verbaue ihn auch so unter der Hauptkammer.... Ich hoffe das es genügend trockene Areale dann gibt...

Kommt hier eig. einer ausm Ruhrpott der schon was länger (!erfolgreich!) Ameisen hält?! Fachsimpeln (wenn ich es bis dato kann :)) mitm Bierchen etc. ist immer gut. Sowas wie Stammtische gibbet bei der Ameisenhaltung scheinbar nicht.

Nochmals vielen Dank

MFG
Michael



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ANTdré
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#7 AW: Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

Beitrag von ANTdré » 1. Januar 2009, 17:42

Hey Microakku!

Wenn das angebotene Nest nicht mehr der Volkstärke entspricht, wird sich das Volk selbständig auf die Suche nach neuen Nestgelegenheiten machen, wenn Du ein neues Nest anbietest wird es schnell angenommen, entweder als Zweignest oder als neues Hauptnest. Im zweiten Fall kannst Du den Umzug durch Regulierung der Bedingungen in den jeweiligen Nestern beeinflussen!

Zum Thema aktiver Arenaboden, wenn Du damit Erfahrung hast ist das auf jeden Fall sinnvoll. Ich kann Dir aber aus mangelndem Wissen dazu keine Hinweise geben, aber es gibt hier etliche qualifizierte Beiträge zu diesem Thema!
Über die Suchfunktion (klick) findest Du unter Springschwänze sicher etwas brauchbares!

Als Auffüller kannst Du auch Kies verwenden, den Du in der Körnung den Fähigkeiten der Lasius niger anpasst. Als Rückstände bleibt eventuell etwas Staub zurück, um dies aber zu minimieren den Kies vor dem Verschließen gründlich abwaschen.

Was die Kammer,- bzw. Ganggrößen eines Ytongnestes für Lasius niger angeht kann ich Dir mal folgenden Link (klick) auf den Weg geben, ich denke das beantwortet deine Frage!

Viel Erfolg beim bauen Deines Nestes, Du wirst uns sicher am Ergebnis teil haben lassen!

Grüße, André.



Microakku
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#8 AW: Einsteiger stellt Fragen zum ersten Formicarium

Beitrag von Microakku » 5. November 2009, 12:13

Hallihallo,

nach langer Abstinenz (privat bedingt), habe ich vor, auf jeden Fall, im Frühjahr nächsten Jahres endlich damit anzufangen. Hab ab und an mal mich weiter informiert (sofern Zeit) und hab schon meinen ersten Entwurf, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

BildBild

Der Ytong soll die Größe 50x50x40 (lxbxh) haben, und von einem Glaskasten umschlossen sein, und wird mittels Schlauchverbindungen zu anderen (kleineren) Glaskästen verbunden, die als Müllhalde und Futterarena dienen sollen.

Am Anfang wird nur das Nest und der Hauptgang offen sein. Ich werde die anderen mit Lehm verschließen (der durchtrocknen soll), können Lasius niger durch betonharten Lehm buddeln? Ansonsten muss ich mir was anderes überlegen.
Ich hoffe ihr erkennt was in meiner Zeichnung.

Herzliche Grüße
Michael



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