Hi twb07!
Ich halte selber Camponotus ligniperda.
1. Wie kann ich die Scheibe am besten am Ytong-Stein befestigen?
Die Methode von Tabernakel ist sicherlich nicht schlecht und bietet auch seine Vorteile. Ich habe mir gerade ein neues YTongnest angefertigt hier der Link zum Nesterbau:
http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/34320-kork-und-ytongnest-fuer-camponotus-ligniperda-von-imago.htmlDiese Saisong werde ich das Nest mit einer Durchsichtigen starren Folie abkleben, die rote Folie wird nur draufgelegt.
2. Soll ich den Stein lieber hinstellen (Scheibe a. d. Seite) oder hinlegen (Scheibe oben)?
Tabernakel hat Recht, sie hängen wirklich mal ganz gerne an der Decke. Also ich würde es so handhaben, wie Du sie besser beobachten kannst. Wenn Du den Stein hinstellst, würde ich von unten mittel der Kapillar-Wirkung bewässern. Den Stein würde ich dann von der Kammerarchitektur in drei Etagen aufteilen, wenn Du von unten bewässerst gibt es eine feuchte eine leichtfeuchte und eine trockene Etage.
In etwa so:
http://www.ameisenforum.de/attachments/europaeische-arten/11632d1222001395-camponotus-ligniperda-haltungserfahrungen-img_0804.jpgNatürlich der Koloniegröße angepasst.
Bei einem liegenden Stein würde ich mir auch die Kapillar wirkung zu Nutze machen. Bei mehrmaligen Probeläufen kann ich die Stelzen Methode, wie ich sie bei mei meinem neuen YTongnest angewendet habe sehr empfehlen, es werden wirklich nur die Kammern
leicht feucht, die feucht werden sollen. Meine Camponotus ligniperda halten sich sehr bedeckt was die Nestfeuchte angeht.
3. Ist ein Wassertank oben im Ytong besser zur Bewässerung oder eher ein Wasserbecken, in das man den Stein hineinstellt?
Ich würde stehts von unten bewässern, das Wasser suchst sich natürlich den Weg des geringsten Widerstandes, und das ist nun einmal nach unten, somit können Kammern auch mal zuviel Feuchtigkeit abbekommen und lecken. Von unten kannst Du nach und nach zielgenau bewässern, wie gesagt, mit den Stelzen am Stein, die das Wasser direkt zu den Kammern leiten und sie leicht feucht halten, ist meiner Meinung optimal. Leichte Befeuchtung, ziel genau!
4. Habe hier sehr hartes, also kalkhaltiges Wasser. Könnte das in irgendeiner Weise schädlich bei Bewässerung d. Nestes bzw. Tränken d. Ameisen sein?
Ich denke da wirst Du keine Probleme bekommen evtl. wird der Kalk nach langer benutzung des Nestes ein paar Poren des YTongs verschließen, was aber nicht ins Gewicht fallen dürfte.
5. Ich habe gelesen, dass Ytong ziemlich unnatürlich für Ameisen ist. Wie kann man das abmildern? Die Kammern irgendwie speziell anlegen?
Naja, bei mir wurde das YTongnest trotz allem gerne angenommen. Was die Befüllung des Nestes angeht, kann ich Tabernakel nur zustimmen, jedoch würde ich bei Camponotus ligniperda auf Seramis oder Korkschnippsel zurückgreifen.
Vorteil: Die Sand Lehmgemischkörnchen rutschen mit Sicherheit zwischen Scheibe und YTong, wenn Du pech hast versuchen die Ameisen diese Lücken aufzufüllen, mit Sang/Lehm oder sonstigen Materialien aus dem Formicarium. Somit drücken sie Körnchen für Körnchen die Scheibe vom YTong weg. Wer hatte bloß dieses Problem hier im Forum? Richtig swagman hatte damit zu kämpfen! Hier der Link:
http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/33370-baufehler-beim-grossen-myrmecia-nest.htmlDie Ameisen sind außerdem groß und haben keine Probleme mit Seramis oder Korkschnippseln, sieht auch interessant aus, wenn sie größere Sachen transportieren. Außerdem können sie den Sand überall hinschmieren, evtl. den Nesteinblick stark mindern. Seramis oder Korkschnippsel hinterlassen auch im Nest keine Spuren im Sinne von "schmutziger" Optik.
6. Ich möchte den Ytong nicht mit in ein Glasbecken einbauen, sondern (weil praktischer) extern aufstellen. C. ligniperda können sich ja bekanntlich durch Ytong beissen. Machen sie es auch? Gab bzw. Gibt es viele Fälle in denen das passiert? Kann ich mich dagegen irgendwie absichern?
Ich kann nur sagen die liegende Methode mit den Stelzen am Nest. Wenn das Nest im Wasser steht, gibt es kein Entkommen. Außerdem ist mir noch kein Fall bekannt das Camponotus ligniperda sich durch den YTong beißt, möglich ist es bestimmt aber dann gibts auch bestimmt Gründe, z.B. akuter Platzmangel!
7. Mein Becken hat 27mm-Bohrungen. Ich müsste in den Ytong also auch ein ziemlich großes Anschlussloch meisseln, dass sich dann allmählich verengt. Den Ameisen wird das bestimmt nicht gefallen. Bauen sie es dann einfach zu, oder soll ich den Schlauchdurchmesser vorher irgendwie verkleinern?
Ich habe an meine Becken extra kleine 10mm Bohrungen und 26mm Bohrungen anbringen lassen, somit kann ich variieren! 26mm für den Verbund der Becken, 10mm für den Verbund vom Nest zum Becken. Ich würde empfehlen z.B. aus
hartem Holz einen außreichend dicken Pfropfen mit einer kleineren Lochbohrung in der Mitte anzufertigen, in den 27mm Schlauch zu stecken und mit dem Schlauch der einen kleinen Durchmesser aufweist, durch die Lochbohrung adaptieren. Somit veringerst Du auch das Risiko, dass sie an der Stelle ausbruchversuche Starten, wo Schlauch mit YTong verbunden wird, da Du ihnen so eine wesentlich geringere Angriffsfläche bietest!
Wie groß ist denn Deine Kolonie?
LG
Imago