Zwei Lasius niger Kolonien mit einer gemeinsamen Arena halten?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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cleghinki
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#1 Zwei Lasius niger Kolonien mit einer gemeinsamen Arena halten?

Beitrag von cleghinki » 13. Januar 2010, 14:26

Guten Tag liebe Experten,

hoffe, ich bin hier richtig in der Abteilung um Eure Erfahrungen bzw. Meinungen zu folgendem Gedanken zu erfragen.

Ich habe zwei Lasius niger Kolonien mit 20 bzw 30 Arbeiterinnen. Jede Kolonie wohnt in einem Gipsnest jeweils innerhalb eines 20*10 Formicariums in denen auch die Arena/Futterbereiche untergebracht sind.
Es reizt mich jetzt ungemein, wenn die Damen aus der Winterruhe kommen, eine gemeinsame Arena anzubieten. Nun ist mir natürlich klar, dass die beiden Gangs sich tendeziell eher nicht leiden können und die Wahrscheinlichkeit groß ist, Zeuge einer bösen Rauferei zu werden.
Aber sprach der A-Bär:
Wie ist es denn in der Natur? Nach den Schwarmflügen (Besonders bei Lasius niger) bilden sich doch auch irre viele Kolonien in direkter Nachbarschaft. Ich frage mich jetzt, ob sie sich nicht evtl. doch gegenseitig (zumindest) respektieren würden, weil sie ja genügend Platz im eigenen Formicarium haben und sich halt nur ab und an im gemeinsamen Bereich treffen. ein hochnäsiges Ignorieren müsste doch drin sein. Das passiert doch im Garten mit mehreren Kolonien auch.
Oder? Ist es, nach Eurer Meinung, schon sicher dass die stärkere Truppe die Schwächere niedermetzelt? Ich möchte natürlich nicht so einfach aufs Geratewohl Experiemnte machen, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Es ist ja, gemessen an der Natur, doch sehr nah beieinander alles.
Was meint Ihr? Kann man es wagen, den Versuch einer großen Völkerverständigung zu starten. Habt ihr Tipps, die die Chancen erhöhen (Futter- und Wasserquellen doppelt anbieten, Grenzzäune bauen, die überwindbar sind, aber Mühe machen usw.)

Bin gespannt
LG Cleghinki


Der Kaffee schmeckt besser, wenn die Latrinen flussabwärts stehen

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Clypeus
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#2

Beitrag von Clypeus » 13. Januar 2010, 14:44

Wie ist es denn in der Natur? Nach den Schwarmflügen (Besonders bei Lasius niger) bilden sich doch auch irre viele Kolonien in direkter Nachbarschaft. Ich frage mich jetzt, ob sie sich nicht evtl. doch gegenseitig (zumindest) respektieren würden, weil sie ja genügend Platz im eigenen Formicarium haben und sich halt nur ab und an im gemeinsamen Bereich treffen. ein hochnäsiges Ignorieren müsste doch drin sein. Das passiert doch im Garten mit mehreren Kolonien auch.
Oder? Ist es, nach Eurer Meinung, schon sicher dass die stärkere Truppe die Schwächere niedermetzelt? Ich möchte natürlich nicht so einfach aufs Geratewohl Experiemnte machen, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Es ist ja, gemessen an der Natur, doch sehr nah beieinander alles.
Was meint Ihr? Kann man es wagen, den Versuch einer großen Völkerverständigung zu starten. Habt ihr Tipps, die die Chancen erhöhen (Futter- und Wasserquellen doppelt anbieten, Grenzzäune bauen, die überwindbar sind, aber Mühe machen usw.)


Soweit ich es häufiger auch gehört habe, klappt so etwas nicht. Beachte bitte, dass die selbe Art des öfteren sich selbst der größte Rivale ist. Diese "irre vielen Geschlechtstiere" werden gefressen, sterben oder werden von Menschen zertreten.

Bei mitteleuropäischen Arten selbst kenne ich nur die Vergesellschaftung von Leptothorax und Temnothorax mit deutlich größeren Arten- auch mit anderen weniger dominanteren Arten wie Ponera coarctata würde so etwas vermutlich klappen, doch diese sind schwer zu kriegen und zu finden und eventuell auch geschützt.



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cleghinki
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#3

Beitrag von cleghinki » 13. Januar 2010, 14:52

Hallo Clypeus,

danke für die rasche Antwort. Hatte ich befürchtet und klingt logisch. Halten also auch in der Natur ihren Garten als unbestzbares Terretorium sauber.
Ja ja die Frauen.


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Ameise1
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#4

Beitrag von Ameise1 » 13. Januar 2010, 15:04

Ja also das klappt nicht, vorallem da Lasius niger sehr terrritorial sind. In der Natur kann ein schwächeres Volk auch fliehen und wo anders wieder siedeln, was in der Haltung nicht möglich ist.

lg Martin



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cleghinki
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#5

Beitrag von cleghinki » 13. Januar 2010, 15:10

merci Ameise1.
Wie geht das denn dann vor sich? Überfällt die stärke Manschaf(f)t die Königin der schwächeren, oder machen die, eher so nebenbei, die Arbeiterinnen, die denen über den Weg laufen, kaputt, bis die Königin kein Reich mehr hat.


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Ameise1
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#6

Beitrag von Ameise1 » 13. Januar 2010, 15:28

Naja, das weiß ich auch nicht 100%ig. Aber so wie ich es gelesen habe, [greiften sie die Nester der anderen bis dies entweder zu Grunde geht (in selteten fälleuc oder es Abwandert.] greifen sie das andere Nester an, bis dieses entweder zu Grunde geht (in seltenen Fällen) oder abwandert.



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14paul
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#7 AW: [Lasius niger] - Frage zu Haltungserfahrungen

Beitrag von 14paul » 13. Januar 2010, 16:17

Also ich hatte mal in jungen Jahren eine [Lasisu cf. flaus] Lasius flavus- Kolonie...

Weil ich nicht wusste, wohin mit ihnen, hab ich sie ins Freie ausgesetzt und bin dann (gegenagen) gegangen..
2h später kam ich zurück und von meiner Kolonie war keine Spur zu erkennen....
Nur ein Haufen Lasius niger waren da und haben die toten Lasius cf flavus Arbeiterinnen weggetragen.


Cogito ergo sum
Ich denke also bin ich.......
Derzeit gehaltene Arten: Lasius niger, Camponotus ligniperdus

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Philipp022
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#8

Beitrag von Philipp022 » 13. Januar 2010, 16:35

Also Lasius niger mit Lasius niger zu versellschaften geht nicht gut. Hatte selbst mal in einem 60x30 Becken mal kurz 2 Lasius niger Gründervölker unterg(r)ebracht, aber schon dort haben sie angefangen sich gegenseitig zu töten. Irgendwann rannte eine Arbeiterin nicht mehr von der anderen weg, sondern drohte ihr, dann wurde gekämpft. Irgendwann fand die größere Kolonie( ca. 20 Arbeiterinnen) die kleiner Kolonie, also das Nest(ca. 11 Arbeiterinnen). Das größere Volk legte eine Durftspur und fas(s)t alle Arbeiterinnen gingen zur kleineren Kolonie (2 Arbeiterinnen blieben bei der Königin).
Erst versuchte die kleinere Kolonie die Angreifer abzuwehren, diese waren aber im Vorteil, da sie mehr Arbeiterinnen hatten.
Im Nest der kleineren Kolonie herrschte große Aufregung, ein paar Ameisen kämpften, andere rannten im RG hin und her. Irgendwann wurden dann die Verteidiger getötet, dann rennt entweder die Königin weg oder die Arbeiterinnen töten sie.

Gruß Philipp



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