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von Gast » 2. April 2010, 18:42
Man sollte den Titel bitte ändern: Der ist sehr allgemein, und zudem hier irreführend.
Dem Bild nach vermute ich, dass M. tridactyla ein Ästchen am Boden aufgenommen hat, in dem sich die Ameisen befanden. Temnothorax ist es sicher, und wahrscheinlich sogar T. nylanderi. Die wohnt aber eben nicht auf Bäumen (lat. arbor = Baum), sondern in Ästchen, Eicheln, Borkenstücken etc. am Waldboden. Sie furagiert auch am Boden, nicht im Geäst, wie das wirklich arboricole Arten tun.
Falls ich mit der Vermutung "T. nylanderi" richtig liege, wäre es nicht ungewöhnlich, dass jetzt noch ein paar unbegattete, aber entflügelte Gynen im Nest sind. Die "verschwinden" im Frühjahr (werden rausgeworfen, sterben, oder sonst was?). Außerdem gibt es bei T. nylanderi nicht selten "Intermorphe", Zwischenformen von Gyne und Arbeiterin, die sich aber wie Arbeiterinnen verhalten.
Bei den amerikanischen T. longispinosus handelt es sich um einen Größenpolymorphismus: Es gibt große und deutlich kleinere Gynen, die sich aber morphologisch sonst nicht unterscheiden, geflügelt sind, begattet werden und normal Eier legen. T. longispinosus ist oft polygyn, wobei große und kleine Königinnen im selben Nest sein können.
mfG,
Merkur