Neuling sucht Antworten und Beratung

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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dancingLion
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#1 Neuling sucht Antworten und Beratung

Beitrag von dancingLion » 7. April 2010, 22:19

Hi,

mein Name ist Thomas, ich bin 26 Jahre alt, und interessiere mich seit ein paar Monaten für Ameisen und deren Haltung. Nachdem ich nun die letzten Tage mich noch einmal intensiver mit der Materie beschäftig, und meine Freundin damit fast in den Wahnsinn getrieben habe :D (nein, mittlerweile ist sie auch gespannt auf die Tierchen), habe ich mich nun auf ein paar Arten eingeschossen. Da ich allerdings nicht alle Fragen mit Eigenrecherche beantworten konnte, würde ich euch bitten mir hier Hilfe zu leisten. Zum Start gibts ein paar allgemeine Fragen, dann speziellere zu den einzelnen Arten für die ich mich interessiere. Ich weiß es ist viel Text, ich hoffe aber, dass sich ein paar Leute doch durchkämpfen und mir zur Seite stehen werden :).

Futter

Ich lese eigentlich hauptsächlich von Fütterung mit überbrühten Insekten. Der Grund dafür ist mir klar, jedoch gilt dies auch für in der Natur gefangene Futtertiere? Rein logisch müsste die Antwort ja sein, jedoch frage ich mich, wie die Ameisen dies in der freien Wildbahn überleben? Ich denke es wäre doch sehr reizvoll, die Ameisen beim natürlichen Erlegen ihrer Beute zuzusehen - sollte es aber so sein, dass auch Wildfänge Probleme mit Milben verursachen können, werde ich das natürlich sein lassen.

Platz
Ich habe im Moment für die Ameisen die Abglagefläche einer Kommode reserviert, die etwa 80x35cm Platz bietet. Für Kolonien in und nach der Gründung findet man Raumangaben zu Hauf, jedoch leider keine die sich auf die Folgejahre beziehen. Besonders bei den Camponotus und Messor Arten macht mir das etwas Kopfzerbrechen, natürlich will ich den Tierchen den Platz zur Verfügung stellen den sie brauchen, andererseits möchte ich auch noch Platz zum Leben haben :). Eine voll ausgewachsene Kolonie in der Haltung, wie viel Platz benötigt diese im Extremfall (bei den Arten die in meiner engeren Auswahl sind)? Ich möchte eigentlich vermeiden, dass ich die Ameisen dann in 2 Jahren hergeben muss, weil einfach kein Platz mehr ist. Generell würde es mich interessieren, ob man Ameisen einfach so lange pflegen kann bis die Königin stirbt, oder ob irgendwann einfach der Zeitpunkt kommt an dem man sich von ihnen trennen muss (wenn man davon ausgeht in einer Wohnung zu wohnen, wo man mehr Platz für sich als für seine Tiere haben möchte ;)).

Zusatzarena im Wohnzimmer
Eventuell möchte ich eine kleine Zusatzarena im Wohnzimmer anbieten, so dass man auch hier was zum ansehen hat. Das Nest und die Hauptarena steht in meinem Zimmer, in dem es eigentlich nie wirkllich laut wird. Im Wohnzimmer lässt sich das allerdings nicht vermeiden. Da dies nur eine alternative Arena wäre, würde das den Ameisen aber nicht schaden, da sie sie nicht aufsuchen würden wenn dort laut Musik oder Xbox gespielt wird, oder?

Spiegelfolie
Wäre es nicht möglich statt der roten Folie Spiegelfolie zu verwenden, um Einblick in das Nest, gleichzeitig den Ameisen aber ihre Ruhe zu gewähren? Hab dazu leider nichts gefunden.


Ausgesuchte Arten

Die nun folgenden Arten stehen auf meiner Liste der engeren Kandidaten. Ich hab mittlerweile schon Tage damit verbracht diese zu verkleinern, und mich für die verbleibenden Arten zu informieren. Dennoch sind einige Fragen offen geblieben. Für weitere wichtige Infos, Anregungen und Anmerkungen die mir die Entscheidung leichter macht wäre ich selbstverständlich auch dankbar :).

Last but not least: Mir ist klar, dass hier auch ein paar Südeuropäer dabei sind, und das generell nicht so gerne gesehen wird bei Anfängern. Ich hadere auch mit mir, jedoch denke ich, dass die gewählten Arten den einheimischen bis auf wenige Kleinigkeiten doch sehr ähnlich sind - zumindest konnte ich das aus deren Haltungsberichten entnehmen.


Camponotus ligniperda
Pro: Schöne Art, groß, Minor-Majorarbeiterinnen, perfektionierter Mandibelkampf*
Contra: Lange Entwicklungszeit

Sehr schöne Ameise, ich würde auf jeden Fall bei dieser Art keine Königin alleine, sondern auch schon ein paar Arbeiterinnen mitbestellen (max. 20), um der langen Entwicklungszeit etwas gegen zu wirken.

Frage: Da diese Ameisenart ziemlich groß ist, wird auch dementsprechend Nest und Arena größer sein müssen. Da ich nicht jedes Jahr ein neues basteln möchte, würde ich gerne wissen welche Grundfläche für die Arena und welches Volumen für das Nest für die nächsten 2-3 Jahre in etwa reichen würden? Die Möglichkeit was anzuhängen besteht natürlich immer, und ich plane alles so flexibel wie möglich - mir geht es nur darum, dass mir meine Ameisen nicht auf lange Sicht gesehen über den Kopf wachsen.


Camponotus cruentatus & Camponotus barbaricus
Pro: Sehr schön, groß, kürzere Winterruhe auch im entsprechend temperierten Zimmer, Minor-Majorarbeiterinnen
Contra: (nicht ganz so) lange Entwicklungszeit

Diese beiden Arten gefallen mir vom Aussehen her noch besser als unsere einheimische Art. Mir ist klar das es sich hierbei um Südeuropäer handelt, allerdings scheinen diese abgesehen von der Temperatur keine unterschiedlichen/aufwändigeren Haltungsbedingungen zu erfordern.

Frage: Wie sieht es mit dem Verhalten dieser beiden Arten aus, unterscheidet sich dies von dem der bei uns heimischen Camponotus [color=Red]ligniperda? Ich habe dazu leider nur einen Thread gefunden, der nicht allzu aussagekräftig war.

Frage: Auf Antstore ist zu lesen, dass Camponotus barbaricus monomorph ist - ist das ein Fehler?[/color]

Messor barbarus
Pro: Sehr schön, Minor-Majorarbeiterinnen, Nahrungsvorrat erlaubt auch längeres Fernbleiben des Halters*, interessante Essenslagerung
Contra: Explosionsartige Vermehrung

Diese Art hatte ich trotz meines Interesses an ihr anfangs relativ bald von der Liste der möglichen Arten gestrichen, da sie sich ja explosionsartig vermehren soll. Nun habe ich dennoch leider keine Berichte gefunden, die mir etwas mehr Details dazu geben, und sie deswegen wieder aufgenommen :). Kaufen würde ich hier auch eine etwas größere Kolonie (bis max. 20 Ameisen), da ich mehrmals gelesen habe wie schwierig die Gründung sein soll.

Frage: Was versteht man bei den Messor Arten unter explosionsartiger Vermehrung? Komme ich mit der eingangs genannten Fläche aus, oder muss ich damit rechnen jedes Jahr ein oder mehrmals ausbauen zu müssen?

Frage: Nimmt Messor barbarus auch Lebendfutter, oder ist diese Art so sehr an Körner gewöhnt, dass sie sich ihre Proteine hauptsächlich von Aas holen? Falls Lebendfutter auch aus der Natur völlig zu vermeiden ist, ist diese Frage natürlich hinfällig.


Lasius niger
Pro: Geringer Platzaufwand, verzeiht viele Fehler, schnelle Vermehrung
Contra: Sehr klein, monomorph

Nunja, die typische Anfängerameise :) Das schreckt mich grundsätzlich eigentlich nicht ab, allerdings finde ich bei allen anderen Arten weitaus mehr Vorteile.

Raptiformica sanguinea
Pro: Schöne Art
Contra: Haltungsklasse 2 (laut Antstore), monomorph

Diese Art hat ebenso wie die Camponotus ein schönes Aussehen, allerdings sonst eher keine Vorteile. Dass sie zur Gründung Sklaven halten ist zwar interessant, ich suche allerdings Vorteile die länger andauern ;).

Frage: Inwiefern unterscheidet sich Raptiformica sanguinea von Camponotus Arten, denen sie ja sehr ähnlich sieht?


*so gelesen in Haltungsberichten, stimmt das?

Vielen Dank im Voraus für eventuelle Antworten!



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Braddock
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#2 AW: Neuling sucht Antworten und Beratung

Beitrag von Braddock » 7. April 2010, 22:44

Hallo und herzlich willkommen im Forum.

Man kann immer Pech mit Milben haben. Wenn du die Tire vorher auf Milben untersuchst und du keine Finden kannst kannste sie auch lebend verfüttern. Würde ich aber erst bei größeren Kolonien machen, da es sonst sein kann das sie das Tier nicht erbeutet bekommen.

Zusatzarena im Wohnzimmer ist kein Problem für die Ameisen. Wenn du einen Schlauch quer durch die Wohnung legen möchtest kannste es machen.

Zum Platz kann ich leider nichts sagen.

Spiegelfolie müsste gehen, wenn es das ist was ich denke. Man kann von der einen Seite durchgucken aber von der anderen nicht?

ligniperda: Die Grundfläche sollte 60x30 betragen.

camponotus: Habe seit 3 Wochen selber eine Gyne und eine Arbeiterin. Leider immer noch keine weitere Brut vorhanden. Sind aber sehr schöne Tiere und ich würde sie mir immer wieder holen.

Messor: sind nicht die besten Jäger also lieber tote Tiere verfüttern. Bei dem Körnervorrat ist immer die Gefahr, dass die Körner anfangen zu Keimen wenn man das mit der Feuchtigkeit des Nestes noch nicht so raus hat.

Bei dem Rest kann ich dir nicht weiterhelfen und zu Lasius niger werden dir schon noch genug Leute raten^^

MfG Braddock


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christian
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#3 AW: Neuling sucht Antworten und Beratung

Beitrag von christian » 8. April 2010, 00:29

Hallo dancinglion

Zuerst möchte ich dich loben, dass du dich scheinbar gut informiert hast und deine Fragen sehr gut aufgegliedert hast ;) ;).

Zu deinen Fragen:

Futter
Mit den Milben hast du schon recht; es kann ganze Kolonien in der Haltung töten. Futtertiere, die du selber sammelst sind Milbensicherer; sie leben nicht einer solchen Monokultur wie in den großen Zuchtfarmen, wo tausende wenn nicht millionen von Tieren ständig in irgendeiner Hinsicht kontakt haben; ihre einzige Funktion ist die der Produktion von Nachkommen und sie sind entsprechend darauf gezüchtet. Ergo sie haben ein schwächeres Imunsystem und können durch sich die starke Überbesetzung nicht gegen die Milben währen. Draußen ist es genau umgekehrt; sie leben weder in Monokulturen, wo sich eine Milbe konkurrenzlos einschleichen und die ganze Zucht innerhalb kürzester Zeit befallen kann noch sind sie auf irgendwas gezüchtet worden, was ihr Imunsystem schwächt.
Warum die Kolonien draußen nicht so leicht daran sterben? Na ja, ich denke mal, das liegt daran, dass es den Ameisen in der Haltung einfach zu gut geht. Ihr Imunsystem wird geschwächt und sie können sich nicht mehr so gut gegen Krankheiten schützen (ähnlich wie beim Menschen). Wäre jetzt meine Theorie.

Platz
Ich denke, dass 80x35cm locker reichen. Für alle Arten. Natürlich musst du den Platz günstig nutzen, evtl. eine zweite "Etage" einbauen (z.B. einen kleinen Tisch, der einfach über das Formicarium auf den Tisch gestellt wird ;)). Das wird dann schon hinhauen.

Lärm und Arena
Ich denke nicht, dass ihnen das speziell schadet. Es treten jedoch Wibrationen auf, die sie nervös machen können. Manche Arten kommunizieren über Vibrationen, die dann gestört werden. Wacklige Gegenstände können in der Arena umfallen und Ameisen zerquetschen.

Spiegelfolie
Ich weiß leider nicht genau was das ist (:().

Arten:

Camponotus ligniperda:

Frage: Da diese Ameisenart ziemlich groß ist, wird auch dementsprechend Nest und Arena größer sein müssen. Da ich nicht jedes Jahr ein neues basteln möchte, würde ich gerne wissen welche Grundfläche für die Arena und welches Volumen für das Nest für die nächsten 2-3 Jahre in etwa reichen würden? Die Möglichkeit was anzuhängen besteht natürlich immer, und ich plane alles so flexibel wie möglich - mir geht es nur darum, dass mir meine Ameisen nicht auf lange Sicht gesehen über den Kopf wachsen.


Wie Braddock schon sagte- 60x30cm für die Arena. Zum Volumen kann ich nichts genaues sagen- vielleicht wäre die Nestform günstig, dann kann ich dir villeicht die Maße sagen ;). Maximale Koloniengröße beträgt mehrere 10.000 Tiere.

Camponotus barbaricus/cruentatus

Frage: Wie sieht es mit dem Verhalten dieser beiden Arten aus, unterscheidet sich dies von dem der bei uns heimischen Camponotus ligniperda? Ich habe dazu leider nur einen Thread gefunden, der nicht allzu aussagekräftig war.


Zu barbaricus kann ich nichts sagen, die hatte ich noch nicht. Die beiden anderen auch nicht, ich habe sie aber in Natur gesehen. Der Unterschied war, dass cruentatus ein wenig größer war als ligniperda und deutlich aggressiver.

Zu Frage 2 kann ich nichts sagen.

Messor barbarus:

Frage: Was versteht man bei den Messor Arten unter explosionsartiger Vermehrung? Komme ich mit der eingangs genannten Fläche aus, oder muss ich damit rechnen jedes Jahr ein oder mehrmals ausbauen zu müssen?



Letzteres. Im ersten Jahr gibt es noch keine Arbeiterinnen, im zweiten Jahr vielleicht 100+, im zweiten Jahr 1000++, im 3. Jahr 10.000++... Du weißt schon, was ich meine ;).

Frage: Nimmt Messor barbarus auch Lebendfutter, oder ist diese Art so sehr an Körner gewöhnt, dass sie sich ihre Proteine hauptsächlich von Aas holen? Falls Lebendfutter auch aus der Natur völlig zu vermeiden ist, ist diese Frage natürlich hinfällig.


Wie Braddock schon sagte- sie sind huntzmiserable Jäger. Sie haben mehr Angst vor der Beute als umgekehrt ;). Sie ernähren sich in Form von Proteinen also nur von Aas.

Lasius niger:
Anzufügen wäre der wirklich beeindruckende Wuselfaktor und ihr vielfältiges Verhalten (überdachter Straßenbau, Blattlauszucht...). Sie sind (finde ich) auch im Vergleich zu anderen Arten auch im Verhalten ebenbürtig wenn nicht sogar zum Teil vielfältiger.

Formica sanguinea:
Na ja, die Hk 2 ist für mich ziemlich seltsam. Ich habe mit ihnen angefangen und halte sie immernoch. Sie haben in der ganzen Zeit keine Probleme gemacht und sind schön und gleichmäßig herangewachsen. Ich habe wirklich nichts an ihnen auszusetzen und kann sie nur empfehlen, besonders, wenn du Interesse an den heimischen Waldameisen wie der Formica rufa Gruppe hast.

Frage: Inwiefern unterscheidet sich Raptiformica sanguinea von Camponotus Arten, denen sie ja sehr ähnlich sieht?


Na ja, z.B. in der Entwicklungsdauer. Die geht in der Gründung sehr viel schneller. Sie sind etwas kleiner und nicht so stark "polymorph". Sie bewegens eich hektischer und sehen besser. Mehr Unterschiede fallen mir im Moment nicht ein ;).
Und wie gesagt: Ich habe mich ohne es zu bereuen für Formica sanguinea entschieden.

mfG
christian



Dom1n1k
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#4 AW: Neuling sucht Antworten und Beratung

Beitrag von Dom1n1k » 8. April 2010, 11:12

Zu den Arten!

Ich halte selbst Messor barbarus, Lasius niger und Raptiformica sanguinea!
Was mir auffällt ist die besonders große Aggressivität von Raptiformica sanguinea!
Man braucht nur einmal in die nähe des Nestes kommen und man wird gleich von 100 Augen verfolgt :-D
Außerdem sollte man den Finger nicht reinhalten, da haste gleich 10 Ameisen dran hängen!
Ich habe auch mit denen angefangen und ich muss sagen es gab noch keine wirklichen Probleme, sie vermehren sich wirklich schnell!
Und sie sind immer sehr sehr Aktiv!

Zu Messor barbarus
Da du mit 20 Arbeiterinnen anfangen würdest geht es schneller bei dir, bei mir sind es jetzt gerade im 2. Jahr 25 Ameisen (lief etwas schief in der Gründung)! Aktivität habe ich nicht, nur ab und zu eine Ameise die ein Körnchen holt!
Später könnte es zu Platzproblemen kommen, da die Kolonien sehr groß werden können und damit meine ich sehr groß ;)

Lasius niger:

Sehr klein, dafür schnelle Entwicklung und wie schon oben erwähnt von christian ein Gewusel ;)
Sehr interessante kleine Tiere!
Nachteile vielleicht nur das sie klein sind, also man kann sie nicht so gut beobachten, aber mehr würden mir nicht einfallen, eher nur Vorteile wie leichte Haltung, schnelle Entwicklung, immer was los!

So jetzt muss ich aber los! ;)

Lg Dominik



dancingLion
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#5 AW: Neuling sucht Antworten und Beratung

Beitrag von dancingLion » 8. April 2010, 16:40

Danke für eure Antworten :) Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, wenn ich nicht auf jeden einzeln eingehe.

Was die Futtertiere anbelangt werde ich wohl zusehen, dass ich im Sommer einiges einfangen kann, um dann die Ameisen auch bei der Jadg beobachten zu können. Wobei das je nach Art die ich mir zulege wahrscheinlich eher noch dauern wird, da teilweise nur Königinnen und Pygmäen verfügbar sind und diese wohl eher nicht das Risiko einer Kriegsverletzung eingehen werden :).

Spiegelfolie kenn ich eigentlich nur von Autoscheiben. Man kann raussehen, aber nicht rein. Das Problem an der Sache ist aber glaube ich, dass man immer nur von der hellen Seite nicht in die dunkle sieht. Ergo für einen Ameisenbau nicht geeignet. Das wird wohl auch der Grund sein, wieso ich nichts dazu finde - es funktioniert einfach nicht :).

Hinsichtlich meines Platzangebots muss ich mir also erstmal keine Sorgen machen, dass beruhigt mich. Ich werde wohl eine Arena mit angeschlossenem Ytong-Nest bauen, allerdings sollen die zwei direkt nebeneinanderstehen und wie aus einem Guss wirken. Während der Winterruhe kann ich das Nest dann abkoppeln und entsprechend versorgen.

Die Zusatzarena im Wohnzimmer wird wenn direkt durch die Wand verbunden. Der Standort in meinem Zimmer und der potentielle Standort im Wohnzimmer liegen glücklicherweise genau gegenüber. Ich dachte dabei an eine wirklich kleine Schauarena, die vielleicht eine Grundfläche von 20x20 hat. Allerdings ist das erst spruchreif, wenn ich eine stattliche Kolonie mein Eigen nenne, vorher lohnt sich der Aufwand wohl nicht.

Ameisenwahl:

Messor barbarus scheidet nun endgültig aus, da ich eigentlich nicht vor habe jedes Jahr anzubauen da sich die Bevölkerung exponentiell vergrößert. Auch ihr eher ängstliches Verhalten gegenüber lebenden Futtertieren lies mich zu dieser Entscheidung kommen. Schade, da ich den Körnersammleraspekt sehr ansprechend fand.

Im Moment hab ich mich ein wenig in Camponotus cruentatus verliebt. Ich finde die Farbe der Majoren einfach genial, sind sehr ansehliche Tiere. Auch gefällt mir, dass sie es eher trocken mögen - zumindest in der Arena (habe schon einige haltungsberichte gelesen), und da die gesamte Ameisenanlage in meinen Wohnbereich integriert werden soll, ist es natürlich schön, dass diese dann nur 3 Monate im Jahr unbewohnt ist.

Allerdings haben die Lobeshymnen auf Raptiformica sanguinea haben diese Art auch wieder in meiner Gunst steigen lassen.

Dennoch habe ich mich noch nicht endgültig entschlossen. Ich hoffe via Internetrecherche noch etwas mehr über die einzelnen Arten herauszufinden, im Moment hab ich glaub ich alle Haltungsberichte aus den letzten paar Jahren durch. Abgesehen von Lasius niger, das sind doch ein paar mehr ;).

Danke nochmal für eure ausführlichen Antworten, danke auch für das Lob von Christian - ich möchte wirklich nichts falsch machen, und dementsprechend mich auch ausgiebigst vorher informieren.

Schön wären aber noch ein paar Worte zu folgendem Thema, vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen:

Wie (sehr?) unterscheidet sich das Verhalten von Camponotus ligniperda und südeuropäischen Camponotus Arten? Insbesondere gegenüber Camponotus cruentatus, falls hier jemand Erfahrungswerte hat. Ich habe immer wieder von einem schön anzusehenden und interessanten Mandibelkampf bei Camponotus ligniperda gelesen, wäre schön wenn Camponotus cruentatus dies auch bieten würde.

Bis bald und danke nochmal,

Thomas

PS: Wer sich ebenfalls für Camponotus cruentatus interessiert, ich habe hier ein Paper gefunden, dass sich mit dieser Art beschäftigt. Habe erst flüchtig drüber gelesen, wirkt aber interessant.



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