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Honigtopf und Luftbefeuchter

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Stiko
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#1 Honigtopf und Luftbefeuchter

Beitrag von Stiko » 20. Juni 2010, 19:29

Ich möchte in einem Bastelthread mal 2 kleine Sachen vorstellen, welche ich so nirgends im Forum gesehen habe und vielleicht dem einen oder anderen helfen könnten.

1. Das hier ist mein Luftbefeuchter

Bild

Rot = Plastik
Grün = Watte

Bestandteile: 5Wattepads, 2 Randplastikscheiben einer Isolierbandrolle, der Plastikinnenteil einer Thesarolle als Plastikröhrchen, Deckel vom Rasierscheum als Behälter, Stück Mückengitter, einen kleinen Minimarmeladenbecher zum zerschneiden der weisse Rand oben
Preis: Naja eigentlich alles Müll, wenn mans aber kaufen muss unter 5Euro.

Unten sind 3Wattepads. Drüber ist eine Plastikscheibe mit einem Loch auf welcher ein Rörchen nach oben geklebt ist. Oben am Röhrchenende ist wieder eine mit einem Loch versehene Plastikscheibe. Das Röhrchen in der Mitte ist mit Watte gefüllt und auf der oberen Plastikscheibe sind auch wieder 2 Wattepads aufgelegt. Als Schutz oben dient dann ein Plastikmückengitter.

Funktion ist einfach. In der Mitte ist der Behälter mit Wasser gefüllt und die unteren Wattepads saugen das Wasser auf und transportieren das Wasser über den Watteschlauch nach oben in die Wattepads.
Die Wattepads geben dann gleichmässig die Feuchtigkeit an die Luft ab.
Innerhalb 2-5 Stunden steigt mit dieser Konstruktion die Luftfeuchtigkeit von 30% auf über 65%, was für meine Asiatischen Pheidole perfekt ist.
Diese Konstruktion kann mit Sicherheit für grössere Becken nachgebaut werden. Da das ganze ja sozusagen ein Wassertank ist, muss man das Teil lediglich einmal die Woche nachfüllen und selbst bei niedrigstem Wasserstand geht diese Konstruktion zuverlässig.

Als 2. Möchte ich meinen kleinen Honigtopf vorstellen.
Auch hier habe ich im Forum nix finden können.
Ständig ist mir das Honigwasser vergohren und es roch stark nach dem Honig in der Arena beim Öffnen des Deckels. Das hat mich so sehr geärgert, das ich mich im Forum erkundigt habe, ob man auch normalen Honig geben kann. Viele Berichten von Ameisen, welche kleben bleiben.
Diese Konstruktion nutze ich schon über 5Tage und es leben noch alle Ameisen. Ich habe auch schon einige Nutzer meines Honigtopfes gesehen und nach 5Tagen Honigkontrolle kann ich berichten, das der Honig noch gut ist.
Bild

Bestandteile: Napf vom Antstore 30mm, Flaschendeckel, Sicherungsring vom Flaschendeckel, Stückchen Mückengitter, Unterlegscheibe,
Preis: Napf = 60 Cent und der Rest ist auch hier Müll

Der Plastiknapf ist vom Antstore.
Der Flaschendeckel ist von einer standart Plastikflasche.
Den Rand habe ich weg geschnitten und dieser Deckel passt perfekt in den Plastiknapf.
Nur den mittleren Teil des Deckels habe ich mit Honig gefüllt und dann habe ich einen Rest meines Plastik - Mückengitters
kreisförmig geschnitten und drüber gelegt. Das ganze dann noch mit einer Unterlegscheibe als Gewicht gesichert und das
sieht dann so wie auf dem Bild aus. Auf dem unteren Bild sieht man noch den Rand des Sicherungsringes des Flaschendeckel als Plastzhalter zwischen Napf und Unterlegscheibe.
Dadurch das es nun nicht mehr gährt hält der Honig locker eine Woche.
Meine kleinen Pheidole Ameisen sind bisher NOCH (letzten 5Tage) nicht verklebt oder aufgrund des Honigs gestorben.
Wasser biete ich zusätzlich in der Arena an, aber die meissten Ameisen holen sich das Wasser von meinem Luftbefeuchter.
Die Tränke habe ich nur als Sicherheit.

Vielleicht kann ja jemand was damit anfangen. Beide Sachen wurden ausgiebig getestet und ich finde diese 2Dinger wirklich gut und funktional.

Bild



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#2 AW: Honigtopf und Luftbefeuchter

Beitrag von Raimund » 20. Juni 2010, 19:49

Klasse Ideen, besonders mit dem Honig und dem Mückengitter. Für einen Luftbefeuchter hab ich keinen Bedarf, aber das Problem mit dem Verkleben ist so elegant gelöst. :)



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#3 AW: Honigtopf und Luftbefeuchter

Beitrag von Anty » 20. Juni 2010, 20:08

Wirklich eine superkreative Idee, aber ich habe die Probleme auch sehr "primitiv" gelöst.

Die Luftbefeuchtung erledigt bei mir die Vogeltränke, die das Wasser verdampft und beim Honig habe ich einfach ein ein bischen sehr stark verdünnte Honiglösung angeboten, so dass meine Lasius niger darauf verrumlaufen und den Honig auflecken können.

Aber deine Lösung ist um einiges kreativer und echt gut durchdacht;).



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#4 AW: Honigtopf und Luftbefeuchter

Beitrag von Nomion » 20. Juni 2010, 22:58

Hey super idee werde das auch mal ausprobieren.

Eine frage noch auf dem gesamt Bild deines Formicariums, vor dem Luft befeuchter, liegen da Mehlwürmerteile?

mfg Nomion



Stiko
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#5 AW: Honigtopf und Luftbefeuchter

Beitrag von Stiko » 21. Juni 2010, 07:29

Bild
Jop, ich kaufe die Mehlwürmer in der Dose vom Antstore und lagere diese Dose dann im Tiefkühlfach. Auch 1-2Monate Später werden diese noch täglich von meinen ameisen gegessen. Derzeit futtern die 2-3 Mehlwürmer täglich. Habe ein bissl viel da raus gelegt. Mehlwürmer haben den grossenVorteil, das die dinger keine Füsse usw. haben. Bei Fliegen liegen dann die Beine und Fühler überall rum. Mehlwurmreste zu entsorgen ist 10mal leichter.
Nach 12 Stunden sammel ich die restlichen immer raus und werfe es weg.



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#6 AW: Honigtopf und Luftbefeuchter

Beitrag von Timae » 21. Juni 2010, 13:11

Hallo Stiko,

erstmal finde ich die beiden Ideen echt grandios :)

Habe nur zwei Frage zum Honignapf.
So wie ich das verstanden habe, legst du das Mückengitter direkt auf den abgeschnittenen Deckel einer PET Flasche auf, auf dem Honig ist. Wenn nun eine Ameise über das Mückengitter läuft, kommt sie doch trotzdem mit dem Honig in Berührung und müsste festkleben?
Kannst du mich dieser Theorie eines besseren belehren?

Kommt denn keine Ameisen zwischen Napf und Unterlegscheibe und bleibt dort kleben?

lieben Gruß,
Tim


-Camponotus ligniperda
-Messor barbarus

Stiko
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#7 AW: Honigtopf und Luftbefeuchter

Beitrag von Stiko » 21. Juni 2010, 21:19

Okay, ich glaube hier gibts ein Missverständnis.
Deshalb habe ich den Napf mal zerlegt.

Bild

1 Ist das Mückengitter, welches einen mm kleiner ist, als das Aussenmass der Unterlegscheibe
2 der Abgeschnittene Flaschendeckel
3 der Napf
4 die Unterlegscheibe (Aussendurchmesser 28mm , Lochdurchmesser 15mm, Dicke 2,5mm ,Bezeichnung Standart M15 nach Din 125 )
5 der Sicherungsring von dem Flaschendeckel welcher auch in der Breite halbiert ist

Auf dem grossen Bild sieht man sehr genau. das NUR in der Mitte des kleinen schwarzen Deckels der Honig bis oben hin aufgefüllt wird.
Im Bild rechts oben sieht man wie das Stück Mückengitter auf den Plastikgeckel gelegt wird und der Sicherungsring über die Unterlegscheibe gedrückt wird.
Links unten sieht man dann, das der Deckel mit Honig gefüllt und dem drauf liegenden Mückengitter einfach rein gelegt wird.
Auf dem letzten Bild sieht man, das der Sicherungsring sozusagen als Platzhalter zwischen Napfrand und Unterlegscheibe dient, damit keine Ameise dazwischen rum hampelt.
Der Sicherungsring muss so weit verschmälert werden, das die Unterlegscheibe mit ihrem Eigengewicht komplett auf dem Mückengitter aufliegt.
Somit gibts keine Holräume, in welche sich die Ameisen rein schleichen könnten.
Wenn man den Napf umdreht fällt alles ganz leicht raus, was bedeutet, das alles schnell und einfach gereinigt werden kann.

Man darf auf alle Fälle kein Stoffmückengitter nehmen, da dieses sich vollsaugt und eventuell da die Ameisen kleben bleiben können. Ist aber nur Theoretisch. Daher habe ich hier ein Plastikmückengitterrest genommen.
Da der Honig ja bis zur Unterseite des Mückengitters geht, ist es nicht möglich, das die Ameise runter kriechen könnte und da das Gitter auf dem Honig aufliegt und sich nicht unter dem Honig befindet, können die Ameisen drauf rum laufen.

Das System ist nun seit 6Tagen im Einsatz und hatte noch keine Opfer gefordert. Ich habe 100 Pheidole Arbeiterinnen derzeit und keine ist dem Honigtopf zum Verhängnis geworden. Die Soldaten interessieren sich eher für die Mehlwürmer.

Ich hoffe, ich konnte alle Unklarheiten beseitigen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.



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Timae
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#8 AW: Honigtopf und Luftbefeuchter

Beitrag von Timae » 22. Juni 2010, 18:39

Hallo Stiko,

danke für die umfangreiche Erklärung! So ist es natürlich logisch ;)

Habe es heute nachgebaut und muss sagen, es ist nicht nur lebensrettend, sondern auch optisch wertvoll.

lieben Gruss,
Tim


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-Messor barbarus

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