Meine Erwartungen wären...
Kolonie 1 (in Tiefkühltruhe bei ca. -5°C):- keine Aktivität mehr zu erkennen
- Ameisen kauern sich weiter zusammen, bilden im Optimalfall eine "Traube", keine Reaktion auf Neststörung
- Stoffwechselrate gleich Null, keine Fütterung notwendig
- eventuell vereinzeltes Arbeiterinnen- und Larvensterben
Am besten man leert den Tank aus, sonst wird der RG gesprengt. Restfeuchtigkeit in der Watte wird noch bis zum Frühjahr reichen. Gerade bei solchen Temperaturen ist die Aktivität bis auf ein Minimum eingeschränkt, da sollten die Ameisen mit der Feuchtigkeit gut hinkommen. Kolonie 2 (in Kühlschrank bei 3 bis 8°C):- leichte Aktivität zu erkennen
- Ameisen befinden sich leicht gelöst im RG, bewegen sich noch, teils Reaktion auf Neststörung
- Stoffwechsel aktiv aber niedrig, keine Fütterung notwendig
- wahrscheinlich kein Arbeiterinnen- und Larvensterben
So werden wohl die meisten Überwinterungen durchgeführt. Ist auch die sicherste, da das RG nicht kaputt gehen kann und die Ameisen dennoch ruhig gestellt sind. Kolonie 3 (bei Zimmertemperatur bei ca. 19 bis 24°C):- mittlere bis hohe Aktivität zu erkennen
- Ameisen laufen umher, reagieren auf Neststörung
- eventuell Arbeiterinnen- und Larvensterben, da die Aktivität und somit der Stoffwechsel erhöht ist
- Nahrung (Zuckerwasser) aufgrund von erhöhter Aktivität erforderlich?
Die Ameisen bleiben zwar aktiv und scheinen aus der Winterruhe herauszukommen, allerdings werden die Larven nicht wachsen. Somit ist nur eine "semi-Aktivität" zu verzeichnen. Kolonie 4 (auf Heizung bei über 25°C):- mittlere bis hohe Aktivität zu erkennen
- Ameisen laufen umher, reagieren auf Neststörung
- eventuell mit hoher Sterberate bei Arbeiterinnen und
Larven zu rechnen, da direkte Wärmeeinstrahlung und erhöhte Stoffwechselrate
- erhöhte Stoffwechselrate erfordert Nahrung (Zuckerwasser)?
- hohe Verdunstung im RG, womöglich Überschwemmung (Wasser diffundiert schneller durch die Watte)
Hier sollte man den Tank definitiv auch etwas bis ganz leeren, allerdings tut die hohe Verdunstung ihr übriges und der Tank trocknet aus. Ein erneutes Auffüllen hat Stress bei der Kolonie zur Folge. Durch die Wärme diffundiert das Wasser schneller durch die Watte, dringt in die Brutkammer ein, was zur Überschwemmung und zum Tod der Ameisen führt. Ist wohl die schlechteste Wahl der Überwinterung! Bobo hat geschrieben:1. Frage: Da das Wasser bei der Tiefkühltruhekolonie gefriert könnte das Reagenzglas ja kaputt gehen. Wenn ich das Wasser dann entfern und sie ohne Wasser in die Tiefkühltruhe bei ca. -5° schick, wie lang könnten sie dort überleben ohne auszutrocknen?
Eine Restfeuchtigkeit bleibt immer. Das sehe ich, wenn ich gefangene Fliegen in einem Röhrchen sofort in der Tiefkühltruhe verstaue. Nach einiger Zeit ist das Röhrchen von innen weiß, vom Kondenswasser. Eventuell kann man ein Viertel des Tanks gefüllt lassen, für den Fall der Fälle.
Bobo hat geschrieben:Bei den zwei Warmen Kolonien erhoffe ich mir, dass sie aus der Winterruhe rauskommen.
2. Frage: Wär das möglich?
Wie gesagt, ja. Allerdings nur "halb", da die
Larven nicht weiter wachsen werden. Aktivität ist eben nicht gleich Aktivität.