Dass Ameisen sehr intensiv fĂĽr die Verbreitung von Pflanzensamen beteiligt sind, dĂĽrfte sicher auch manchem User in diesem Forum bekannt sein. Bekanntlich
Nach Senander (1906) verbreiten die Arbeiterinnen eines Waldameisennestes während einer Vegetationsperiode im Laubmischwald 30'480 Samen. In Buchenwäldern sind 45, in Eichenmischwälder sogar 80 Pflanzenarten mymekochor. Aber es sind nicht nur die "Waldameisen" an dieser Aktion beteiligt. In meinen eigenen Felduntersuchungen stellte ich während mehrerer Jahre in vielen Gegenden der Schweiz fest, dass insgesamt 36 Ameisenarten bei der Samenverbreitung für mindestens 112 Pflanzenarten aus 55 Gattungen aktiv sind. (Siehe auch meinen einstigen Beitrag im AF-Archiv).
Nun haben Dr. Manfred Türke (TU München) et al. festgestellt, dass besonders in dunklen Buchewäldern anstelle der Ameisen tatsächlich die Grosse Wegschnecke (Arion ater), eine meist schwarz gefärbte, 10 bis 15 cm lange Nacktschnecke, wesentlich an der Verbreitung der Samen beispielsweise von Buschwindröschen, Waldveilchen, Haselwurz oder Schneeglöckchen aktiv sind. Während die Ameisen in der Regel die für sie unnütz gewordenen Samen meist nur bis in den näheren Umkreis ihrer Nestanlage "entsorgen", futtern die Schnecken zwar die Samen, verdauen diese jedoch nicht, sondern scheiden sie mit dem Kot wieder aus, was nach den Beobachtungen der Forscher in Entfernungen von bis zu vier Meter vom Standort der Frasspflanze entfernt erfolgt. (Der Bericht erschien in "The American Naturalist". Vol 179, No 1; er kann nachgelesen werden unter dem Link www.asnamnat.org/node/184 )
Gruss attafive