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Neue Acromyrmex-Anlage

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christian
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#1 Neue Acromyrmex-Anlage

Beitrag von christian » 3. März 2012, 00:36

Hallo

Ich stelle hier dann mal- nach langer Zeit- eine Frage rein. Diesmal geht es um eine neue Acromyrmex-Anlage, da meine Alte leider weder richtig dicht ist, noch Möglichkeiten zur Luftzirkulation lässt- den Siff kann man sich sicher bildlich vorstellen. Eine Blattschneider-Anlage soll ja proffessionell wirken und nicht wie ein vergammeltes Aquarium.
Da ich im Laufe des Jahres mal nach Berlin fahren wollte um dort mal ein paar Tage zu chillen, würde es sich anbieten dort sich vom Antstore das nötige Equipment zu beschaffen.
In der Informatik bin ich leider so unbeschreiblich unfähig, dass ich euch dummerweise keine nette Skizze präsentieren kann.

Ich bin immer ein Fan von möglichst natürlichen Nestern (in denen man noch was sieht), deshalb wollte ich meinen Acromyrmex eine 120x50x6cm Farm besorgen, die zur Hälfte mit Wüstensand auffüllen (ist zwar teurer, erspart einem aber auch die Wascherei und sieht etwas schöner aus).

Hier ist konkret von mir die Fragen:
1.) Acromyrmex bildet recht kleine Kolonien für Blattschneiderverhältnisse aus, ist die Farm zu groß?
2.) Acromyrmex nistet in Natura eher in Baumstämmen etc. und weniger direkt in der Erde mit ausgefeiltem Atta-Lüftungssystem- würden sie trotzdem ein halbwegs ästethisches Nest zusammenzimmern?
3.) Die Farm selbst wollte ich noch mit einem kleinen Ventilator belüften, weil mir eben das Kondenzwasser richtig auf die Nerven gegangen ist- sind die Tiere in der Lage, ein stabiles Mikroklima im Nest aufrecht zu erhalten, auch wenn eine Luftfeuchte von Zeitweise nur <50% vorherrscht?

Als Arena würde ich mir ebenfalls ein extrem teures (:fluchen:) 150x60x60cm Becken kaufen, mit den entsprechenden 27iger Bohrungen. Zwei der vier Löcher würde ich verstopfen, durch eines käme das Rohr und an das vierte wäre ein Ventilator angeschlossen, der auch in diesem Becken die Luft ein wenig umwälzt.

Ich weiß um die Gefahren, die ein offenes Becken mit sich bringen, auch aus diversesten leidlichen Erfahrungen- dennoch wollte ich hier nicht wieder das Becken oben verschließen, sondern den unteren Rand des Rahmenbeckens mit ordendlich PTFE einstreichen- in diesem Fall müsste der Ausbruchschutz schon Bestand haben, und wäre auch eigentlich nicht zu sehen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir überzeugend weiterhelfen könntet, immerhin würde ich nur ungern fast 400€ für nix ausgeben.

Danke schonmal :)

L.G. christian



s333
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#2 AW: Neue Acromyrmex-Anlage

Beitrag von s333 » 3. März 2012, 09:19

Ich hab dich leider jetzt nicht ganz verstanden, hältst du bereits Acromyrmex oder nicht?
Falls ich richtig verstanden habe, dass du planst sie nur in den zwei Becken zu halten, würde ich sagen, dass das sicherlich am Anfang reicht, aber wenn sie wachsen wirst du noch mehr Becken anschließen müssen (kann gerne berichtigt werden, habe nur Atta).
Aber ich habe gelesen du willst ein "Obenohne-Becken" haben :flame:. Ausbruchschutze helfen nicht recht viel bei Blattschneidern, meines Wissens nach, deshalb plane ich jetzt seit einigen Wochen ein Becken, war schon beim Aquarienbauer mit ner Skizze,:fettgrins: würde 490€ kosten, ist allerdings kein einfaches Becken :D. Ich hoffe ich darf dieses Bild von Antstore benutzen: Bild
Wie man sieht handelt is sich um eine Insel, derweil ist sie geplant in 120cm Länge 60cm Breite 30-35cm Höhe, der Wasserabstand soll 15cm auf allen Seiten betragen, die Bohrungen werden 32mm haben. In das Wasser kommen dann Fische rein die das Verhalten aufweisen Dinge die ins Wasser kommen sofort probieren einzusaugen. Ich habe mich schon mit zwei anderen Atta Haltern unterhalten. Einer meint es funktioniert nicht, aber eine geile Idee, der andere meinte, dass Fische + Filteranlage (Strömung) + die Wasserbreite selbst Atta abhalten sollten rauszukommen.

Zum Kondenswasser: Bei mir hilft es wenn ich den ganzen Raum beheize und die nur die Atta, dann bildet sich kein Kondenswasser, ist halt die Frage ob sich das für Keller etc auszahlt (sind bei mir im Wohnzimmer).

Wenn die Kolonie bereits groß genug ist, ein gutes Nest haben, und der Ventilator nicht direkt draufbläst, sehe ich auch da kein Problem (kann ebenfalls gerne berichtigt werden)

Mfg stefan



Ameisenhalter
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#3 AW: Neue Acromyrmex-Anlage

Beitrag von Ameisenhalter » 3. März 2012, 10:21

Ruf doch mal beim Antstore an!



ElAurian
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#4 AW: Neue Acromyrmex-Anlage

Beitrag von ElAurian » 27. April 2012, 03:32

1.) Naja, "klein" ist relativ. Allgemein mußt du bei Blattschneidern viel Platz einberechnen. Atta-Kolonien brauchen allerdings weit mehr Platz. Ich würde die Höhe etwas größer berechnen, also 5 cm ist glaube ich etwas wenig. Es kommt aber auch immer auf die Art an. Acromyrmex octospinosus braucht schon mehr Platz, als Acromyrmex crassispinus. Du kannst natürlich ne Wanne bauen, aber je tiefer je besser hat sich eher bewährt bei mir. Meß halt soviel Platz wie möglich für den Pilz mit ein.

Wüstensand hält die Feuchtigkeit nicht gut genug. Allgemein ist Sand für Blattis außer bei Atta texana denkbar ungeeignet. Ich nehme Lehm/Erde Gemische. Lehm, um die Feuchtigkeit besser zu halten und es stabiler zu machen. Viel Lehm brauchst du nicht, aber es muß halt schon ausreichen, dass es nicht einstürzt. Das hat mich mal eine Kolonie gekostet.

2.) Tja, wie man Blattis am besten hält, mit oder ohne Erde, da gibts wohl verschiedene Meinungen. Ich bin sehr für Erde, weil sie dann besser die Feuchtigkeit kontrollieren und selbst für die Belüftung sorgen können. Außerdem hält sich die Feuchtigkeit besser. Nachteil: mehr Platz und Gewicht, aber dafür ist es artgerechter. Acros bauen auch Erdnester, kommt immer auf die Art an. Acros sind da eher genügsamer und auch etwas pflegeleichter, als Attas, die wesentlich mehr Platz brauchen. Da würde ich Erde schon sehr empfehlen, obwohl ich schon Nester gesehen habe, die gänzlich ohne Erde auskommen. Ist aber meiner Meinung nach gefährlicher, weil die Blattis dann ganz von dir abhängen und nicht selbst für Belüftung sorgen können.

3.) Also Glas ist immer etwas besser, weil es die Feuchtigkeit am besten hält, das ist für das Pilzwachstum sehr wichtig. Nachteil: teuer. Plexiglas tuts auch, habe auch darin meine Acros erfolgreich halten können. Wenn du es ohne Erde versuchst, kannst du einen Lüfter einbauen, aber dann hast du die Gefahr, dass die Luft zu trocken wird. Versuchs vllt erstmal ohne, aber achte darauf, dass die Feuchtigkeit nicht zu sehr entweichen kann. Wenn du Kondenswasser an den Scheiben siehst, ist die Feuchtigkeit in der Regel optimal, sonst könnte der Pilz darunter leiden. PTFE als Ausbruchschutz ist für die meisten Blattis nicht so geeignet, da sie den ohne große Schwierigkeiten überwinden können. Kommt aber auch hier wieder auf die Art an. Ich bevorzuge Wassergraben, hat sich bei mir als Ausbruchschutz sehr bewährt. Das Antstorebild sieht schon recht gut aus, würde die Wanne aber etwas tiefer bauen, weil Blattis eher dazu neigen, den Pilz in die Tiefe zu bauen.

Hoffe, das war eine Hilfe.



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Martin H.

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#5 AW: Neue Acromyrmex-Anlage

Beitrag von Martin H. » 9. April 2013, 21:21

Hallo Christian,

mich würde interessieren, ob du dein Projekt inzwischen umgesetzt hast. Falls ja, wie ist es geworden?

viele Grüße
Martin



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christian
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#6 AW: Neue Acromyrmex-Anlage

Beitrag von christian » 9. April 2013, 23:38

Ich habs umgesetzt, aber ein bisschen anders. Die Gesamtanlage umfasst jetzt 2 50cm Würfel verbunden mit einem 2m langen Rohr. Die ganze Sache war insgesamt so deutlich billiger und vom Platz her trotzdem dauerhaft ausreichend. Fotos von der Anlage kann man in meinem HB einsehen.

LG christian



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