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Temnothorax sp. - Bei Temnothorax zu Hause

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Temnothorax
Holgen
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#1 Temnothorax sp. - Bei Temnothorax zu Hause

Beitrag von Holgen » 21. Juli 2012, 23:22

Hallo Leute,

habe mal mit meinem USB-Mikroskop ein kleines Video von den bei mir lebenden Temnos "gedreht". Bin allerdings kein Könner, weder beim Filmen/ Fotografieren noch beim Bearbeiten, daher gibt's auch keinen Ton.

Viel Spaß, Holgen :popcorn:

http://www.youtube.com/watch?v=SUJikA8BvaI


Lasius niger
Temnothorax nylanderi
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Stiko
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#2 AW: Bei Temnothorax zu Hause

Beitrag von Stiko » 22. Juli 2012, 07:55

Nettes Viedo. Sieht so aus als ob es deiner Kolonie sehr gut geht.
Oftmals ist es ein wenig unscharf, aber mit ein wenig Übung wird das sicher noch besser.
Viele Stellen sind scharf und ein Genuss für jeden Beobachter.
Gibts eigentlich einen Haltungsbericht? Das Nest interresiert mich.
Ich freu mich auf weitere Videos.



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#3 AW: Bei Temnothorax zu Hause

Beitrag von ANTagonist » 22. Juli 2012, 11:12

Schöne Aufnahmen! Gerade, weil die Art sehr klein ist, ist es recht schwierig, zu Anfang schon gute Aufnahmen zu bekommen. Aber ich finde, dir ist das gut gelungen. Weitere Aufnahmen sind gern gesehen! ;)

Gruß.



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KyneGyne
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#4 AW: Bei Temnothorax zu Hause

Beitrag von KyneGyne » 22. Juli 2012, 13:47

Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Wenn das erst der Anfang war, dann können wir ja in Zukunft mit exzellentem Bildmaterial rechnen!

Hast Du irgendeine Vorrichtung zum wackelfreien Schwenken oder so eine ruhige Hand? Oder war's YouTube?

Noch eine Anmerkung: Ich habe auch ein(e) USB-Mikroskop bzw. -Kamera. Wenn es irgendwie möglich ist, versuche ich, auf die interne Beleuchtung mit den LEDs zu verzichten, weil sie oft unerwünschte Reflexionen hervorrufen, v.a. an Rundungen, wie z.B. am Reagenzglas oder wie in deinem Fall an den Gastern. Wenn man es schafft, eine Beleuchtung von der Seite her zu arrangieren, wird's oft noch einen Tick besser. Der Nachteil könnte sein, dass z.B. tiefer liegende Kammern dann nur noch schlecht ausgeleuchtet werden.

Grüße
Kyne



Holgen
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#5 AW: Bei Temnothorax zu Hause (Video)

Beitrag von Holgen » 22. Juli 2012, 22:41

Hi,

also bedingt durch das positive Feedback, welches ich bekam, habe ich mich dazu entschlossen diesen Thread mehr als Haltungsbericht/ Statusbericht zur Kolonie fortzusetzen.

Dann starte ich mal, wie sollte es anders sein, am Anfang:

Den Stein zur Ameisenhaltung brachte meine Frau letztes Jahr im Spätsommer oder Herbst ins Rollen, als sie nicht länger verheimlichen konnte, mir zum Geburtstag (März!) das Starterpakethttp://antstore.net/shop/product_info.php/info/p1994_antstore-starter-set-m.html vom Antstore mit Ameisen zu schenken.
Ich war sofort begeistert von der Vorstellung und landete bei meinen Recherchen schließlich hier im Forum. Jedoch je mehr ich mich hier informierte, desto mehr Fragen hatte ich, wie zum Beispiel:

-Welche Art soll es denn sein?
-Was braucht man dazu? (Platz, Futter, Einrichtung, Wärme, Pflegeaufwand)
-Was erwarte ich mir von der Art?
-Wie schwer ist es für einen Anfänger diese oder jene Art zu halten?

Und das sind nur einige der Fragen, die ich mir stellte.
Die Wahl fiel auf Lasius niger und Temnothorax sp. Während es bei Lasius niger kein Problem ist eine Gyne zu fangen oder übers Netz zu bestellen, hatte ich mit den Temnothorax meine liebe Mühe. Denn als ich in verschiedenen Threads gelesen hatte, wo man die Kolonien finden kann, ging ich los und "zwang" meine Familie zu ausgedehnten Spaziergängen durch Parks und Wälder, doch nach gefühlten eine Million Eicheln, Haselnüsse und Stöcke hoch heben ohne Erfolg, gab ich dieses Volk schon fast auf "in meine Finger zu bekommen", denn als meine Frau mitbekommen hatte, was ich an Geld schon für die Lasius ausgegeben hatte, bekam ich Bestellverbot für weitere Ameisen. ;)
Doch ein Forummitglied ließ mir freundlicherweise eine Kolonie aus dessen Garten zukommen. Die Beschreibung des neuen zu Hauses mit einigen Fotos habe ich schon vor einiger Zeit im "Präsentiere dein Formikarium"-Thread hochgeladen. http://www.ameisenforum.de/formicarien-andere-unterbringungen/pr-sentiere-dein-formicarium-8-t34295.html#post318546

Ende Februar war es dann soweit: eine mittlere Kolonie Temnothorax nylanderi kam per Post bei mir an und mit ihrer Ankunft begannen die Probleme: Die Kolonie wollte nicht ins schön gebastelte Objektträgernest umziehen. Auch nach mehreren Tagen lebten sie lieber auf dem Formikariumsboden verteilt, denn sie hatten das Transportschlauchsegment nach etwa einer Stunde verlassen, als in mein liebevoll gebasteltes Nest einzuziehen... Frechheit! :fluchen:
Dann kam die "Ameisenflüsterin", die sich meine Frau nennt, auf die Idee, dass eventuell mit dem verwendeten Kleber etwas nicht stimmen könnte und bat mich doch ein neues Nest ohne Kleber zu basteln. Gesagt, getan und siehe da: Tesafilm ist super! Neues Nest platziert, in der Küche Abendbrot gemacht, Umzug verpasst... Ohne Witz, das ging echt verd.... schnell.
Ich habe Mitte März dann erstmal eine "Bestandsaufnahme" gemacht.
http://www.youtube.com/watch?v=d9K3pESKF0M&feature=youtu.be

Wie man sieht ist die Kolonie mit einer Gyne, etwas Brut und geschätzten 100 Arbeiterinnen eingezogen.

So, dann kam der selbstverschuldete "Fast-Supergau": ich hatte nämlich das Formikarium auf der Fensterbank platziert, und es stand nachmittags etwa für eine Stunde in der Sonne, wurde aber auch auf diesen Mangel von dem Forummitglied nachdrücklich hingewiesen, also neuer Standort Beistelltisch weit hinten im Zimmer. Nachdem ich den Deckel für die Lasius niger-Kolonie dann aus Bastlerglas neu gebaut hatte, bekamen die "Kleinen" ihr neues zu Hause auf eben jenem Deckel.
http://secretpicdump.com/de/view/22394_11d8e_juli476.jpg/

Da dieses Formikarium in seiner Einfachheit einem gewissen Motto unterliegt, Stillstand heißt Rückschritt, habe ich nach Anleitung eine Art Befeuchtungsanlage nachgebaut. Zur Zeit frage ich die Erlaubnis ab, den genauen Wortlaut der Anleitung hier veröffentlichen zu dürfen, ich werde die Anleitung in einem der nächsten Posts nachreichen, wenn Bedarf besteht. Bei besseren Lichtverhältnissen kann ich dann auch die Ergebnisse der Anleitung fotografieren und hier hochladen.

Eventuell sind für den einen oder Anderen noch die Fütterungen interessant:
ich hatte zu Beginn das Problem, dass mir mehrere Arbeiterinnen im Honig verendet sind und sich selbst kleinste Tropfen durch die hygrophilen Eigenschaften des Honig zu Todesfallen entwickelten. Nach verschiedenen Versuchen, kam ich zu der für mich befriedigsten Lösung.
Watte, die den Honig aufsaugte, fing an zu schimmeln, auf Alufolie sternförmig auseinander gezogene Honigtropfen flossen terminatormässig wieder zusammen und setzten ihr zerstörerisches Werk fort und auch eine Konstruktion aus einem Getränkedeckel mit Gaze wurde wegen Verschwendung wieder verworfen.
Endlich hatte der Ameisengott aber ein Einsehen mit mir und meinen Stümpereien und mein Blick fiel auf einen Deckel einer, Achtung! Schleichwerbung!, "Tip H-Milch"-Packung. In diesem Deckel ist ein Kranz von etwa einem Milimeter Breite, wodurch sich der Tropfen Honig am äusseren Rand ringsrum verteilt und siehe da, keine Honigtoten mehr. :bananadancer:

Ansonsten ernähren sich die Kleinen von in der Küche über den Bananen erschlagene Fruchtfliegen, oder alle 2-3 Tage angebotenen Stubenfliegen, welche aus dem Zuchtansatz für die Lasius-Kolonie abfallen und natürlich Mücken oder ähnliches Kleingetier, das zum Fenster hereinschaut und nicht schon an den Karnivoren hängen bleibt.
Bei den eingefrorenen Mehlwürmern sind sich aber beide von mir gehaltenen Ameisenkolonien einig, sie nur zu verzehren, wenn ihnen nichts anderes mehr übrig bleibt.

So, ich denke für heute war das genug Text, mit dem ich euch gelangwe... unterhalten hab und wenige Bilder bzw Videos. Doch ich glaube, dass sich das einpendeln wird, denn ich gelobe Besserung und versuche mich in Sachen Video und Fotos zumindest insoweit zu verbessern, dass es keine Beleidigung mehr für das Auge darstellt. Hier habe ich noch für die ganz geduldigen Leser 2 Bilder der Unterseite des Objektträgernestes:

http://secretpicdump.com/de/view/22443_d97ce_temnos006.jpg/

http://secretpicdump.com/de/view/22444_a98bd_temnos008.jpg/

Gruß,
Holgen

P.S. Falls ein Mod nun meint dieses Thema in die Haltungsberichte oder sonst wohin verschieben zu müssen, nur zu und ich wäre dankbar, einen Diskussionsthread verlinkt zu bekommen, da sich meine Computerkenntnisse auf ganz rudimentäre Fähigkeiten stützen.

@KyneGyne
YouTube wars, man soll sich ja nicht mit fremden Federn schmücken und danke für den Tipp mit der Beleuchtung, werd ich demnächst mal ausprobieren.


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Holgen
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#6 AW: Bei Temnothorax zu Hause

Beitrag von Holgen » 23. Juli 2012, 11:32

Hallo Leute,

da bin ich schon wieder, ich bin euch ja noch die Bauanleitung schuldig und möchte euch meine Ergebnisse dazu auch nicht vorenthalten.

Zitat:
"Das Formi sieht ganz gut aus, nur kommt es mir ein wenig trocken vor.
Im AF habe ich vor längerer Zeit mal eine Befeuchtungseinrichtung beschrieben, mit Bild, die ich bei meinen Camponotus ligniperdus benutze. Finde den Beitrag leider nicht mehr.
Es ist eine Kunststoff-Schachtel (für Frischkäse), gefüllt mit Wasser, im transparenten Deckel ist ein Schlitz (Messerschnitt), in den ein Streifen Küchenpapier geklemmt ist, so dass er unten ins Wasser reicht und oben auf dem Deckel ca. 4 cm breit und 1-2 cm lang aufliegt. Der Streifen ist immer nass und gibt Feuchtigkeit an das ganze Formikar ab; dient gleichzeitig als Tränke. Durch die Größe des nassen Papiers lässt sich die Feuchtigkeit grob regeln. Der Vorratsbehälter sollte bei Ihrem Formi natürlich kleiner sein. Es hält mehrere Monate, bis es von den Camponotus allmählich abgeknabbert wird."

Für diejenigen, die sich zu dem Text nicht viel vorstellen können füge ich noch die beiden Bilder der Lasius- und der Temnothorax-Tränke hinzu:

Bild

Bild

Wie man sehen kann, habe ich für die Lasius-Kolonie auch eine Frischkäsepackung benutzt und bei den Temnos eine Schraubenbox zweckentfremdet. Da hier das Material stärker ist und ich mit Sicherheit Mühe gehabt hätte das Küchenpapier hindurchzuziehen, hab ich in den Deckel einen größeren Spalt hinein geschnitten, anschließend wieder mit Tesafilm zugeklebt, und mit einem Messer durch das Tesa geschnitten. Geht bestimmt auch anders, aber ich mags umständlich. ;)
Nach etwa einer Woche bemerkte ich dann, dass die ach so dichte Box gar nicht so dicht ist und sich die Temnos nicht das Wasser vom oben auf der Box liegendem Zewa holten, sondern gleich in die Box begaben um dann von der Oberflächenspannung des Wassers in den Ameisenhades gezogen zu werden. Im Gegensatz zur vorigen Todesart im Honig, sparte es mir einen Arbeitsschritt bei der Rettungsmission, denn im Wasser waren sie ja schon, also nur herausfischen in einen Salzstreuer hinein verfrachten, von allen Seiten kräftig Salzen und dann wieder vor den Nesteingang legen und hoffen, dass ich nicht zu spät war oder zu lange gebraucht habe.
Durch diesen neuerlichen Rückschlag kam wieder mein Lieblings-"Bastelmaterial" zum Einsatz: Tesa! Ringsherum werden in regelmäßigen Abständen nun alle Spalten und Löcher mit Tesafilm verklebt. Bis heute haben meine suizidal veranlagten Lemmingameisen noch keine neue Methode gefunden sich vorzeitig ins Nirvana zu befördern (dreimal auf Holz geklopft).

So, das war´s dann wieder mal von mir und bis demnächst,

Holgen

Edit: hier geht´s zur Diskussion:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fr ... post328758


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#7 AW: Bei Temnothorax zu Hause

Beitrag von Holgen » 2. September 2012, 21:50

Hallo,
da bin ich wieder. Ich hab kurz vor der Winterpause einen neuerlichen Rundflug durch die Wohnstube der Temnothorax unternommen und stellte zufrieden fest, dass es ihnen anscheinend immer noch ganz gut geht, obwohl sie auch nicht müde werden, sich im Honig zu ertränken. Eigentlich hatte ich gedacht das Problem im Griff zu haben, aber weit gefehlt. Die kleinen Arbeiterinnen schaffen es in jedem noch so winzigen Tropfen Honig das Zeitliche zu segnen, zum Glück hält sich die Zahl derer in Grenzen.
Hier ist das neueste Video:



Ansonsten kann ich zusammenfassend nur berichten, dass die Aussenaktivität in den letzten paar Tagen merklich zurück gefahren wurde. Denn obwohl für meine Begriffe viel Brut vorhanden ist, werden kaum noch Proteine in Form von Stuben- oder Fruchtfliegen ins Nest eingetragen.
Deshalb habe ich auch beschlossen das Ende der diesjährigen Ameisensaison einzuläuten und sowohl die Temnothorax, als auch die Lasius stehen seit gestern auf dem Balkon und werden auf die kalte Zeit im Kühlschrank eingestellt.
Abschliessend musste ich noch Fotos schiessen, auf denen die momentane Brut noch gut zu erkennen ist.

Bild

Bild

Falls ihr irgendwelche Anmerkungen loswerden wollt, bitte:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/48102-diskussionsthread-zu-bei-temnothorax-zu-hause-von-holgen.html

Gruß,

Holgen


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#8 AW: Bei Temnothorax zu Hause

Beitrag von Holgen » 21. Februar 2013, 15:06

Hallo,

leider muss ich wohl eine schlechte Nachricht überbringen, in den letzten Tagen sind vermehrt Leichen aus dem Nest getragen worden, so dass ich die Winterruhe vorzeitig abgebrochen habe.
Zur Zeit sind etwa nur noch 50 Ameisen am Leben und ich konnte die Gyne noch nicht entdecken. Ich hoffe, dass sie noch lebt und die Larven sich weiterentwickeln und dies "nur" ein Rückschlag im Winter war, befürchte aber das Schlimmste.
Sobald ich in den nächsten paar Tagen etwas neues entdecke, melde ich mich hier wieder.

Holgen


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