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Meine potenzielle 2te Kolonie

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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QuackWarrior
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#1 Meine potenzielle 2te Kolonie

Beitrag von QuackWarrior » 15. März 2013, 20:40

Moin moin,
Ich halte seit fast 2 Jahren ein Kolonie von Camponotus cruentatus und überlege ob ich meinen Tierbestand nicht erweitern sollte. Zusätzlich zu meiner Ameisenkolonie halte ich eine Vogelspinne und Tausendfüßer. Man könnte also sagen, dass ich nicht völlig unerfahren bin, auch wenn sich meine Ameisenkolonie als relativ pflegeleicht erwiesen hat.

Die große Frage ist natürlich welche Art ich halten möchte. Interessant wäre natürlich eine Art bei der (für mich) neues Verhalten zu beobachten wäre.
Was Koloniewachstum angeht bin ich Geduldig. Meine derzeitige Kolonie brauchte auch eine ganze Weile bis sie in Fahrt gekommen ist.

Die Haltung selbst darf auch ruhig ein klein wenig anspruchsvoller sein, aber an sehr anspruchsvollen Arten bin ich wirklich nicht interessiert.
Wichtig ist für mich besonders die Beobachtung der Ameisen, denn das tu ich wirklich gerne. :D

Zu einigen Arten hab ich mich schon ein wenig eingelesen, aber ich würde trotzdem noch gerne andere Meinungen hören.

Myrmica rubra

Cataglyphis velox (sehr interessant wegen dem guten Sehvermögen)

Pheidole pallidula (zu der Art gibts im Forum ja reichlich zu lesen, bin mir also bewusst, dass sie regelrechte Ausbruchskünstler sind und das ein nicht zu unterschätzendes Risiko darstellt; bei der Art bin ich mir auch noch nicht 100% sicher ob sie wirklich in die engere Auswahl kommt)

Polyrhachis dives (Tropenformicarium scheint mir bisschen teuer, also bin ich mir auch hier noch nicht sicher)

Ich wäre euch allen super dankbar, wenn ich mir ein Paar Tipps und/oder Ratschläge geben würdet.



DermitderMeise
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#2 AW: Meine potenzielle 2te Kolonie

Beitrag von DermitderMeise » 16. März 2013, 08:41

Hallo und willkommen QuackWarrior!

QuackWarrior hat geschrieben:Was Koloniewachstum angeht bin ich Geduldig. Meine derzeitige Kolonie brauchte auch eine ganze Weile bis sie in Fahrt gekommen ist.

Wie groß sind sie denn bisher geworden, wenn ich fragen darf? Und wann kam sie "in Fahrt"?

Myrmica rubra

Ist eine genügsame Art mit (später) höherem Wuselfaktor (besonders bei einer polygynen Kolonie); die Tiere sind recht langsam unterwegs, was das Beobachten erleichtert. Diese Art braucht ein wirklich gut feuchtes Nest.

Cataglyphis velox (sehr interessant wegen dem guten Sehvermögen)

Cataglyphis kenne ich nicht aus der Haltung, nur aus dem Freiland; auf jeden Fall sehr "interaktive" Tiere, die in der Haltung Stromkosten nach sich ziehen (Beheizung, evtl. Zusatzbeleuchtung). Das alles in einheimisch und etwas "abgespeckt" gibt es bei unseren einheimischen Formica; meine F. fusca verstecken sich z. B. im Kiesboden wenn ich ihnen zu nahe komme (solange sie alleine sind).

Pheidole pallidula ([...]bei der Art bin ich mir auch noch nicht 100% sicher ob sie wirklich in die engere Auswahl kommt)

Dann solltest du davon absehen - es kann so einfach sein! :) Es gibt genügend schöne & interessante Arten die man halten kann; ich z. B. bin sehr an mediterranen Arten interessiert, halte P. p. aber aus genau dem Grund nicht, dass ich sie aktuell nicht zufriedenstellend & sicher unterbringen könnte.

Polyrhachis dives (Tropenformicarium scheint mir bisschen teuer, also bin ich mir auch hier noch nicht sicher)

Dann solltest du ebenfalls davon absehen; es sollte m. E. nicht am Geld scheitern dass sowohl die Haltung funktioniert als auch die Kolonie gedeiht...



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QuackWarrior
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#3 AW: Meine potenzielle 2te Kolonie

Beitrag von QuackWarrior » 16. März 2013, 18:51

Danke für die Antwort!
Meine Kolonie hatte eine doch ziemlich langwierige Startphase und rückblickend war es doch nicht immer ganz einfach. Unter anderem musste ich einmal ein neues Nest anbieten. In der zweiten Jahreshälfte nach der ersten Winterruhe fing meine Kolonie ordentlich an zu wachsen und jetzt sind es wohl rund 70-80 Arbeiterinnen mit einer Major (:spin2:) und mächtig viel frischer Brut. Die nächsten Wochen werden aufregend.

Wenn ich mich für Myrmica rubra entscheiden würde, dann würde ich auf jeden Fall mehrere Königinnen haben wollen. Genau das reizt mich ja so an dieser Art. Außerdem sollen sie ja gut aggressiv sein. Was für eine Art Nest wäre denn bei rubra empfehlenswert? Ich hab gelesen, dass sie nicht besonders wählerisch sind. Trotzdem würde ich gern wissen was besonders gut geeignet ist, besonders im Bezug auf die Feuchtigkeit und das damit verbundene Schimmelrisiko.

Cataglyphis: Ich möchte wirklich nicht rüberkommen als würde ich Ratschläge nicht entgegennehmen (schließlich hab ich ja danach gefragt), aber da würde ich doch eher die Cataglyphis bevorzugen. Ich weiß nicht warum, aber ich bin irgendwie total begeistert von dieser Art. Gibt auch ein paar schöne Haltungsberichte, auch in diesem Forum. Hab mich auch total in die Färbung von Cataglyphis velox verliebt. Ich hatte bei dieser Art bisher (würd mich natürlich noch mehr informieren) auch nicht den Eindruck, dass die Haltung für mich nicht zu bewältigen wäre.
Haltungskosten wären da schon in Ordnung. Meine derzeitigen Haltungskosten halten sich wirklich sehr gering.

Pheidole pallidula: In dieser Hinsicht hast du wahrscheinlich Recht. Wenn ich mir nicht sicher bin, dass ich Ausbrüche 100% verhindern kann, dann sollte ich sie wahrscheinlich auch nicht halten. :D

Polyrhachis dives: Ich hab heute erfahren, dass ich demnächst an bisschen Geld komme. Wäre bei dieser Art die Anschaffung super teuer, oder die laufenden Kosten, oder womöglich beides :) .
Ich will mich auch hier nochmal gut informieren, auch wenn es vielleicht letztendlich nur aus Interesse ist. Webende Ameisen sind einfach ziemlich faszinierend. Ist die Haltung dieser Ameise im Vergleich zu den anderen Arten so viel schwerer/aufwendiger?

Sorry, dass ich so viel frage, aber meine Freunde verstehen meine Faszination der Ameisenwelt nicht. Ich hab also nicht gerade oft die Gelegenheit bisschen darüber zu berichten und zu fragen.

Vielen Dank für die Hilfe!



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#4 AW: Meine potenzielle 2te Kolonie

Beitrag von DermitderMeise » 16. März 2013, 21:01

Hallo,
gerne!
QuackWarrior hat geschrieben:Sorry, dass ich so viel frage, aber meine Freunde verstehen meine Faszination der Ameisenwelt nicht. Ich hab also nicht gerade oft die Gelegenheit bisschen darüber zu berichten und zu fragen.
Das ist sicherlich einer der Hauptgründe für das Bestehen dieses und anderer Foren, deswegen brauchst du dich hier sicherlich nicht zu entschuldigen! :) (und sonst eigentlich auch nicht) In Großstädten kann man über's Netz leicht einige Gleichgesinnte finden, sonst muss man wahrscheinlich ein bisschen Glück haben oder gezielt Freundschaften mit Menschen suchen, die den Blick im Sommer nur selten vom Boden abwenden...
Die nächsten Wochen werden aufregend.
Dann ergreife die Gelegenheit und beginne einen Haltungsbericht - ein treuer Leser ist dir schon sicher, u. a. deswegen! ;)
Was für eine Art Nest wäre denn bei rubra empfehlenswert?
Das Schimmelrisiko entsteht erst wenn sich zusätzlich zur reichlichen Feuchtigkeit Dinge im Nest ansammeln, die Schimmelpilzen ein gutes Leben dort ermöglichen, daher sind davon alle Nester nach einiger Zeit mehr oder weniger betroffen - besonders aber die, die Platz zum Müllabladen bieten. Meine hatten ein Porenbeton-Nest, das in einer Schale immer cm-tief im Wasser stand; die Damen hielten sich dort auf wo es am feuchtesten war (man könnte es auch nass nennen).
Ich möchte wirklich nicht rüberkommen als würde ich Ratschläge nicht entgegennehmen
War nur ein Versuch dich auf andere Gedanken zu bringen :D; dieser Art solltest du einen ordentlichen Auslauf bieten können, damit sie sich naturnah verhalten kann und das wiederum müsste dann auch beheizt werden, daher mein Einwurf dazu weiter oben.
Ich hatte bei dieser Art bisher (würd mich natürlich noch mehr informieren) auch nicht den Eindruck, dass die Haltung für mich nicht zu bewältigen wäre.
Ok, das ist sicherlich ein gutes Omen!
Pheidole pallidula: In dieser Hinsicht hast du wahrscheinlich Recht. Wenn ich mir nicht sicher bin, dass ich Ausbrüche 100% verhindern kann, dann sollte ich sie wahrscheinlich auch nicht halten. :D
Hm, das meinte ich eigentlich nicht, denn unvorhergesehene Sachen passieren immer mal; eher dass du sie dir nicht unbedingt anschaffen solltest solange der innere Zwang dazu nicht übermächtig wird und es genug andere Arten gibt die du interessant findest.

Die weitergehenden Fragen zu Polyrhachis lasse ich erst einmal unbeantwortet stehen, dazu mögen sich bitte Menschen mit mehr Ahnung äußern. :)



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#5 AW: Meine potenzielle 2te Kolonie

Beitrag von QuackWarrior » 16. März 2013, 21:30

Moin moin,
Ich hatte auch schon überlegt einen Haltungsbericht zu verfassen, aber die Gründung ist schon bisschen her, die meisten fangen ja mit der Gründung an. :D
Außerdem habe ich nur die Kamera meines Smartphones (welches nur bei gutem Licht mehr oder weniger akzeptable Fotos macht), aber vielleicht mache ich mich heute Nacht da mal ran. Hab auch ein paar ältere Fotos die ich einfügen könnte. :D

Das Schimmelrisiko entsteht erst wenn sich zusätzlich zur reichlichen Feuchtigkeit Dinge im Nest ansammeln, die Schimmelpilzen ein gutes Leben dort ermöglichen, ...

Das habe ich bereits aus erster Hand lernen müssen. Anfangs hab ich meine cruentatus viel, viel zu feucht gehalten. Meine Kolonie lagert sehr viel Müll im Nest ab. Hat also angefangen zu schimmeln. Aber der Rest der Geschichte sollte wahrscheinlich in einen Haltebericht.

dieser Art solltest du einen ordentlichen Auslauf bieten können

Ich hätte wohl theoretisch reichlich Platz, da mir meine Vormieterin einen Kleiderschrank überlassen hat. Hab aber nichts drin, daher ließe sich das zu einem Terra-Schrank umbauen.

Hm, das meinte ich eigentlich nicht, denn unvorhergesehene Sachen passieren immer mal; eher dass du sie dir nicht unbedingt anschaffen solltest solange der innere Zwang dazu nicht übermächtig wird und es genug andere Arten gibt die du interessant findest.

Keine Sorge, das Reich der Ameisen ist ja zum Glück so vielfältig und Interessant, dass man es nicht unbedingt nötig hat sich so zu verbeißen. Pheidole pallidula waren für mich auch größtenteils nur so interessant, weil sie zur Gattung Pheidole gehören und der damit verbundene Größendimorphismus "schick" ist. Allerdings haben die Soldatinnen in der Haltung ja ziemlich wenig zu tun. Wäre also wahrscheinlich besser auf eine Beobachtungsgelegenheit in freier Wildbahn zu hoffen. Sicherlich deutlich interessanter.



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#6 AW: Meine potenzielle 2te Kolonie

Beitrag von QuackWarrior » 17. März 2013, 01:44

Ich hab jetzt übrigens tatsächlich einen kleinen Haltungsbericht verfasst!



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