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Selbstmord Lasius niger?

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
epeffects
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#1 Selbstmord Lasius niger?

Beitrag von epeffects » 2. Juli 2017, 15:26

Guten Tag!
Am 04.03. habe ich im Antstore eine kleine Lasius niger Kolonie erworben und bis vor 3 Wochen hat alles gut geklappt. Dann sind wir eine Woche in den Urlaub gefahren, ich habe aber fĂŒr eine Zucker-Wasser- und Wasserversorgung gesorgt. FĂŒr die benötigten Proteine habe ich zum einen eine abgekochte Fliege in die Arena gelegt und zur Sicherheit auch noch getrocknete MehlwĂŒrmer. Als wir dann vom Urlaub zurĂŒck gekommen sind, war der komplette Eingang des Reagenzglases, in dem die Ameisen noch leben, zugebaut (es war nur noch ein Eingang zu erkennen, durch den vielleicht eine Ameise passt).
Die nĂ€chsten Tage konnte ich dann immer mal wieder 2 Ameisen beobachten, wie sie auch den letzten schmalen Spalt zugebaut haben. Ich habe mich schon gewundert, wie sie denn durch den Spalt ihre "Beute" durchschleppen wollen, es wĂ€re ja meines Wissens nicht passend fĂŒr Ameisen ihre Beute unter freiem Himmel zu essen. Mein Volk hat zumindest immer die Fliegen zerlegt und dann in das Reagenzglas geschleppt.
Eine Vermutung von mir ist, dass sie vielleicht das GefĂŒhl der Winterruhe bekommen haben, da unsere Nachbarn vielleicht zu lang gelĂŒftet haben, wĂ€hrend wir weg waren. (Da könnte ich notfalls fragen). Da dies aber mein erstes Volk ist und ich deswegen noch nie eine Winterruhe live mitbekommen habe, weiß ich nicht ob die Ameisen ihr Nest ĂŒberhaupt zubauen.
Auf jeden Fall habe ich dann gestern 2 tote Ameisen in dem Trinkspender gefunden (ich weiß nicht wie sie da reingefallen sind, ich habe ihn nĂ€mlich eigentlich mit Watte zugebaut. Nachdem ich dann in den letzten sagen wir mal 30 Stunden keine Ameisen gefunden habe, ging ich vom schlimmsten aus und habe vorsichtig mit einer Pinzette den Eingang von dem Sandwall befreit. Vorgefunden habe ich hinter einer doch beachtlichen ca. 2 cm dicken Sandschicht ein aufgeschrecktes Ameisenvolk (anscheinend noch wohlauf) und kleine Staub Ă€hnliche FĂ€den, die auch Schimmel sein könnten. (Die waren vor 3 Wochen noch nicht da) Ich habe meinen Ameisen immer mal wieder ein neues Reagenzglas angeboten, umziehen wollten sie aber nie.
Ich hab jetzt vorsichtig den Schimmel soweit es geht entfernt, weiß aber nicht, was ich jetzt weiter tun soll.

Hat jemand ein Àhnliches Verhalten bei seinen Ameisen beobachten können? Was sollten meine nÀchsten Schritte sein und wie kann ich so etwas in Zukunft vermeiden?

Vielen Dank im Voraus!
GrĂŒĂŸe,
euer Simon



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Unkerich

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#2 Re: Selbstmord Lasius niger?

Beitrag von Unkerich » 2. Juli 2017, 15:41

Hi,
Also das (vor allem kleine Kolonien) ihre Nester komplett zubauen, kommt schon hin und wieder vor. So kleine Kolonien haben einen relativ geringen Nahrungsbedarf, und wenn der gedeckt ist, werden schonmal gerne alle EingĂ€nge verschlossen, um sich bestmöglich vor Feinden zu schĂŒtzen.
Wenn wieder Nahrung benötigt wird, wird der Eingang kurzerhand wieder geöffnet.
Durch zu viel LĂŒften kann man (jedenfalls im Sommer) keine Winterruhe auslösen, denn durch das LĂŒften wird es ja nicht kĂ€lter als es draußen ist. Und die frei lebenden Lasius niger Kolonien fallen bei etwas kĂŒhleren Temperaturen im Sommer ja auch nicht direkt in Winterruhe ;)

Also alles in Allem kein Grund zu Sorge ;)


BezĂŒglich des Wasserspensers kannst du eigentlich nicht viel tun, außer ihn bestmöglich beispielsweise mit Watte oder Stahlwolle zu sichern...


LG
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Harry4ANT

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#3 Re: Selbstmord Lasius Niger?

Beitrag von Harry4ANT » 2. Juli 2017, 15:44

Ist soweit eigentlich alles im Rahmen.

Der Eingang vom RG wird gerne mal zugebaut wenn entsprechendes Baumaterial zu VerfĂŒgung steht. Das ist einfach nur zum Schutz der Kolonie, der Brut und der Königin gegen Ă€ußere Feinde.
Die kommen da bei Bedarf immer raus ;)

Der Schimmel war wahrscheinlich nur fein zerrupfte Watte - dachte da auch schon oft es sind SchimmelfÀden :)

Und keine Sorge - Selbstmord machen deine Ameisen nicht, die beiden sind einfach nur ertrunken. Du solltest deine TrĂ€nke neu befĂŒllen und die Watte etwas dichter einbringen.
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#4 Re: Selbstmord Lasius niger?

Beitrag von Evilkruemel » 2. Juli 2017, 16:06

Ich beobachte das gleiche bei meinen Camponotus ligniperda. Nachdem sie eine komplette Balttlaus Kolonie ausgerottet und die ZuckerwassertrÀnke leer hatten, haben die Ihren Nesteingang komplett mit Watte vom Wassertank (vermutlich das was du mit Schimmel meintest) und Erde verschlossen das geht jetzt schon paar Tage so und als ich hinein geguckt habe sahen alle lebendig aus. Das ist ganz normales Verhalten keine Sorge



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#5 Re: Selbstmord Lasius niger?

Beitrag von Safiriel » 2. Juli 2017, 17:31

Im Gegensatz zu Camponotus ligniperdus verschließen Lasius niger ihren Nesteingang in der Winterruhe nicht vollstĂ€ndig.

Lasius niger sind recht kleine Ameisen, die auch nur einen kleinen Eingang benötigen. Fast alle Ameisen, die KapazitĂ€t und Baumaterial genug haben verkleinern ihren Nesteingang auf die GrĂ¶ĂŸe, die sie brauchen. Zu große Löcher wĂŒrden ja auch nur Fressfeinde einladen.
Ihr könnt euren Ameisen das erleichtern, indem ihr den Eingang von Anfang an schmaler gestaltet. Ein mit Watte befestigter Strohhalm funktioniert bei Lasius niger wunderbar.



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#6 Re: Selbstmord Lasius niger?

Beitrag von Serafine » 2. Juli 2017, 18:06

Was AmeisentrĂ€nken angeht kann ich nur immer wieder die Galileo-TrĂ€nken von byFormica anpreisen - Top DruckqualitĂ€t, absolut sicher gegen ertrinken selbst bei Mikroameisen wie Pheidole und super leicht zu befĂŒllen. Gibts in zwei Versionen (kleine Version 3x 1ml + 3x 4ml und große Version 2x 16ml), sind nicht immer verfĂŒgbar werden aber in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden nachgeliefert.
Bild
https://www.amazon.de/GUZZLER-Ameisentr ... B010Q2TFHU

Alternativ fĂŒr "spezielle" Ameisen, die gerne alles zernagen, die TrĂ€nke von SimAnts - die ĂŒberlebt es auch wenn Majors von großen Spezies wie Messor oder Camponotus versuchen sich an ihr zu vergehen.
Bild
https://www.simants.de/de/Fuetterung/Tr ... -30ml.html



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#7 Re: Selbstmord Lasius niger?

Beitrag von Maddio » 2. Juli 2017, 18:36

Ich habe ja bei den Lasius flavus immer wieder das Problem, dass sie sich im Honig ertrÀnken. Inzwischen nutze ich meist den Plastiknapf vom Antstore und mache viele kleine Tröpfchen, hier zu sehen:

LflavusHonig.jpg


Das funktioniert so weit ganz gut, ist aber zeitaufwendig.

Serafine hat geschrieben:Was AmeisentrĂ€nken angeht kann ich nur immer wieder die Galileo-TrĂ€nken von byFormica anpreisen - Top DruckqualitĂ€t, absolut sicher gegen ertrinken selbst bei Mikroameisen wie Pheidole und super leicht zu befĂŒllen.


Ich habe die mir mal angesehen und fĂŒr die L. flavus sind sie eine Überlegung wert. In den Kommentaren findet sich jedoch die Bemerkung, dass sie nicht mit Honig verwendet werden können, da dieser irgendwann auslĂ€uft. Das wĂ€re dann noch schlimmer als ein paar ertrunkene Arbeiterinnen, wenn der Gipsboden der Arena mit Honig durchtrĂ€nkt wird, kann die Arena auf den MĂŒll.

Ich will aber auf jedenfall zum Großteil Honig verfĂŒttern. Teilst du diese EinschĂ€tzung in den Kommentaren?



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#8 Re: Selbstmord Lasius niger?

Beitrag von Serafine » 2. Juli 2017, 18:46

Das liegt nicht an der TrĂ€nke, sondern daran dass der Honig irgendwann fermentiert, Gase bildet und dann aus der TrĂ€nke gedrĂŒckt wird. Das passiert mit Zuckerwasser bei sehr warmem Wetter nach 1-2 Wochen auch. (Kann auch passieren wenn man eine WĂ€rmelampe direkt auf die TrĂ€nke richtet, da lĂ€uft dann aber nicht wirklich was aus, es bilden sich nur kleine Tröpfchen an den Öffnungen die meist wieder eingesaugt werden wenn die TrĂ€nke wieder abkĂŒhlt.)
Ich wĂŒrde aber auch nichts solange in der TrĂ€nke lassen bis es fermentiert, kann mir nicht vorstellen dass das sonderlich toll fĂŒr die Ameisen ist. SpĂ€testens wenn der Inhalt richtig trĂŒb wird sollte man den schon mal wechseln.

Man kann die TrĂ€nke zur Sicherheit auch einfach auf ein PlastikschĂ€lchen (z.B. Chipsdosendeckel) stellen, dann passiert nichts wenn sie auslĂ€uft. Die Feeder sind auch so gebaut, dass die Ameisen bevorzugt kopfĂŒber trinken und es möglichst schwer haben die TrĂ€nke so zuzumĂŒllen dass sie (durch Kapillarsog) auslĂ€uft.
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