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Haltungsbericht Acromyrmex echinatior

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Zwieback
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#1 Haltungsbericht Acromyrmex echinatior

Beitrag von Zwieback » 15. März 2018, 22:49

Hallo zusammen,

hiermit möchte ich euch an meiner Haltung der Acromyrmex echinatior Kolonie teilhaben lassen.

Anregungen, Fragen, Diskussionen, Kritik ob Lob oder Tadel könnt Ihr bitte im dazugehörigen Thread rein schreiben.

https://www.ameisenforum.de/diskussion-zum-haltungsbericht-acromyrmex-enchinatior-t57587.html

Hier erstmal die Daten zur meiner Art:
Lat. Name: Acromyrmex echinatior
Taxonomie: Unterfamilie: Myrmicinae (Knotenameisen) Tribus: Attini
Herkunft: Mittelamerika
Luftfeuchtigkeit: Arena: 40 - 70% Nestbereich: 80 - 90% Abfallkammer: 30 - 40%
Temperatur: Arena: 20 - 28°C Nestbereich: 20 - 28°C
Winterruhe: Nein
Königin: Größe: ca. 15 mm Farbe: rotbraun
Arbeiterin: Größe: 2 - 14~15 mm Farbe: rotbraun, 4 Dornenpaare auf dem Thorax

Ein kleines Vorwort:
Es ist mir klar, dass die meisten Haltungsberichte von Blattschneideameisen nach meistens "kurzer" Zeit aufgehört haben ohne klaren Grund zu erkennen, dennoch möchte ich diesen Haltungsbericht nach bestem Gewissen und ohne Sachen zu verschweigen führen.

So nun zum Anfang des Ganzen:

Wieso genau dieser Art?
Nach sehr langer Recherche habe ich nach dem guten alten Ausschlussverfahren mich für die Art entschieden, da sie im Gegensatz zu Atta Arten viele Vorteile in der Haltung meiner Meinung nach hat, wie Koloniegröße (ca. 20.000), Wachstum (relativ langsam/Endgröße des Pilzvolumen 4-6 Liter), Robustheit.
Nachteile jedoch auch, die man aber sehr gut verkraften kann, wenn man sich der Vorteile ansieht.(zögert nicht wenn Ihr Fragen oder Anmerkungen habt. Ich werde nicht allzu ins Detail in meinem Bericht.)

Blattschneideameisen an sich sind schon Robust, was es an Wärme und Feuchtigkeit angeht, wobei sie auch da sich merkbar anders verhalten.
Das eigentliche Problem ist natürlich der Pilz, den die Ameisen züchten. Dieser ist sehr anfällig für veränderungen im Klima und verzeiht so gut wie keine Fehler bei der Haltung, wobei jeder Fehler immense Ausmaße annehmen kann aber nicht muss!


Nun schnell zum Haltungsbericht :)

Ich fange mit meiner Anlage an die Zylinder haben die Maße 15cm x 15cm im Durchmesser und sind aus Acrylglas. Verbunden werden sie mit zwei 10cm langen Acrylglasrohren.
Gefüllt wurde das eine Becken mit einer 1-2 cm dicken Seramisschicht, und die anderen beiden mit einer 1-2cm dicken Sand-Lehmmischung.
Außerdem befindet sich ein Hygrometer im mittleren Becken, sowie ein Thermometer mit Fühler außerhalb des Beckens.
CGUZ6367.JPG


Nun zu dem worauf hier alle warten :D :behappy:

Tag 1. 24.02.2018

Ich holte die Ameisen in einer kleinen Tupperbox ab.
In der Tupperbox befanden sich 3 Brombeerblätter als Futter, eine Sand-Lehmmischung als Bodengrund und ein Tischtennisball großer Pilz mit ca. 25-50 Arbeiterinnen und Königin unter einer kleinen Plastikhaube.
Die Kolonie war in einer super Verfassung sehr agil und sah auch sehr gesund aus.

Tag 2. 25.02.2018

Nach einer Nacht Erholung von den Strapazen der Fahrt, wagte ich den ersten Blick in die Tupperdose und sah, dass die Blätter teilweise angeschnitten waren und die Kolonie sich den Eingang ziemlich zugemauert hat, was aber durch den Transport sicherlich zu erklären ist, sowie der Klimaveränderung. Ich hielt sie bei konstanten 25° Celsius im Zimmer.

Tag 3. 26.02.2018

Nach der Eingewöhnungszeit machte ich mich bereit für den ersten Umzug meiner Kolonie in die vorhergesehenen Becken.
Ausgerüstet mit Pinzette und kleinem Pinsel machte ich mich dran die Ameisen umzusiedeln. Leider konnte ich sie nicht dies selber erledigen lassen da die Tupperdose nicht in die Zylinder gepasst haben. Schon in den Tagen davor habe ich versucht die Luftfeuchtigkeit im Pilzbecken zu perfektionieren, was auch nach kurzer Zeit, ohne dass das Wasser im Zylinder steht mir schnell gelungen ist (~90% Luftfeuchtigkeit bei 25° Temperatur).
Nachdem ich den Pilz samt Kolonie in das Becken umgesiedelt hatte, war es an der Aufgabe die letzten Ausreißer in der Tupperdose einzufangen und der Kolonie bei zu legen.

Tag 4. 27.02.2018

Leider gab es am vierten Tag eine Tote Ameise zu beklagen... ( wahrscheinlich Transport?)
Ich bot ihnen Brombeerblätter und getrocknete Rosenblätter an.
DIe Brombeerblätter verschmähten sie leider, jedoch die Rosenblätter wurden sofort zum Pilz gebracht und verarbeitet.
Sie vertilgten die Blätter in einer rasenden Geschwindigkeit, wobei immer nur höchstens 2 Ameisen am schneiden waren und der Rest beim Pilz war und diesen pflegte Tag und Nacht.
Eine kleine Arbeiterin beschäfftige sich 24/7 mit dem Müll und entsorgte diesen am trockensten und den am weit entferntesten Platz im Zylinderbecken.
Zu Beginn war der Müllberg unnatürlich groß, da vermutlich der Transport noch seine Nachwirkung zeigte und die Ameisen viel abgestorbenen Pilz entsorgten.
IMG_3667.JPG


Tag 8. 03.03.2018

Nach über eine Woche und stetigem Schneiden von getrockneten Rosenblätter erreichte der Pilz eine größe, die fast die kleine Haube vom Anfang übersteigte.
So entscheid ich mich ein neues Behältnis zu besorgen und dies auszutauschen.
Leider konnte ich nicht bisher den Pilz gut beobachten, da die Haube sehr undurchsichtig war.
Ich schnitt den Boden einer 1,5 PET Flasche ab und machte ein kleines Loch in den Rand als Ein-und Ausgang für die Ameisen.
Beim Austauch verpasste ich die Gelegenheit ein Foto zu machen aber konnte es sofort nachholen, da ich eine schöne direkte Sicht auf den Pilz zu beginn hatte.
IMG_3690.JPG


Tag 15. 10.03.2018

Auch nach 2. Wochen befindet sich die Kolonie immer noch im mittleren Behälter...
Selbst der Versuch sie rüber zu locken mit Blättern funktionierte bisher nicht. Da ich mich damit abgefunden hatte, kümmerte ich mich erstmal nicht darum sondern hoffte auf den Entdeckergeist meiner Acromyrmex und wartete ab.
Bisher gab es nur eine die eine tote Ameise zu beginn, was mich sehr glücklich machte und mich in meiner Haltung komplett bestätigte.
Nachdem die Kolonie immer weniger Rosenblätter schnitt bot ich ihnen Brombeerblätter wieder an, was der Hammer war.
Sie schnitten ein Blatt in einer Nacht was sehr beeindruckend war. Beim scheiden der Blätter fiel mir auf, dass viele Ameisen sich um die geschnittenen Blätter versammelten und diese ankauten?! Meines Wissens ernähren sich Blattschneideameisen zu 95% vom Saft der Blätter und nur 5% von dem Fruchtkörper des Pilzes, lediglich die Larven und die Königin werden hauptsächtlich mit dem Pilz gefüttert. Also nahm ich an, dass die Arbeiter großen Hunger hatten und bot ihnen einen kleinen Deckel mit Zuckerwasser an. Nach wenigen Stunden bot sich mir das Bild was ich mir erhofft hatte.
IMG_3738.JPG


Tag 20. 15.03.2018
Meine Acromyrmex echinatior Kolonie befindet sich in einer super Verfassung und schneidet Blätter ohne Ende.
Zurzeit sind es nur Brombeerblätter, wobei Rosenblätter nur an den Beckenrand getragen und vernachlässigt werden.
Ichstreue von Zeit zu Zeit Seramis ins Becken, was die Amseinen anscheinend zum regulieren des Pilzklimas benötigten und es in den Pilzraum tragten. Ich habe auch schon mindesten 7 Larven gesehen, die im inneren des Pilzes sich befinden und nur ganz selten zu sehen sind.
Die Königin habe ich bisher noch gar nicht gesehen, da sie sich wahrscheinlich am Boden des Pilzes aufhält. Ich biete der Kolonie ab und zu Zuckerwasser an, was diese mit vergnügen annehmen und sofort verschlingen.
Das Klima ist stehts Tags über bei 26° und in der Nacht bei 25.5°.
Die Luftfeuchtigkeit befindet sich ungefähr bei 84-87%.
Bei diesem Klima und Luftfeuchtigkeit entwickelt sich meine Kolonie hervorragend.
LZCY0653.JPG

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Harry4ANTErne



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