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Winterruhe Camponotus barbaricus

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
Patti95
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#1 Winterruhe Camponotus barbaricus

Beitrag von Patti95 » 30. September 2018, 16:38

Huhu

Da die Winterruhe ja bald anbricht, und das meine erste Für C. barbaricus ist habe ich mal ein zwei Fragen [emoji14]

Momentan habe ich lediglich eine Königin im mit Watte verschlossenen RG.
Das RG liegt ummantelt in der Mitgelieferten Schaumstoffrolle in einer Schublade,damit es schön dunkel ist.
Kann sie dort über den Winter bleiben?
Oder muss sie an einen wärmeren Ort ?
Im Zimmer ist es im Winter denk ich schon recht frisch da das quasi nur ein abstellraum ist.

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Maddio

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#2 Re: Winterruhe C. barbaricus

Beitrag von Maddio » 30. September 2018, 18:18

Patti95 hat geschrieben:Im Zimmer ist es im Winter denk ich schon recht frisch da das quasi nur ein abstellraum ist.


Ist der Abstellraum denn im Keller? Sonst wird es da wohl zu warm sein. Kolonien in RGs lassen sich optimal im Kühlschrank überwintern, wäre dass eine Option?



Patti95
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#3 Re: Winterruhe Camponotus barbaricus

Beitrag von Patti95 » 30. September 2018, 19:30

Ne direkt neben meinem Schlafzimmer ^^
Also OG.
Nur alleine bei diesen Temperaturen momentan schon...4° ..wenn ich das Fenster auf kipp habe , was eig. ständig der fall ist dort, hab ich die temperatur ja ca auch im Zimmer..ich habe gelesen top wären 10-15° für die WR.

Habe allerdings wie Du auch sagst ,öfter mal gelesen in den Kühlschrank, dachte nur immer das wäre quatsch weil das viel zu kalt wäre :o

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#4 Re: Winterruhe Camponotus barbaricus

Beitrag von Maddio » 30. September 2018, 19:46

Camponotus barbaricus sind ja eher eine südeuropäische Art, von daher müssen es sicher keine Minusgrade sein, aber 10-15°C sind doch recht warm. Diese Empfehlung scheint mir sehr zweifelhaft.

Wenn in dem Zimmer neben deinem Schlafzimmer nur 4°C sind, geht dann nicht irre viel Energie verloren um dein Zimmer zu beheizen? Anders als Außenwände sind Innenwände ja meist nicht isoliert.



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Erne
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#5 Re: Winterruhe Camponotus barbaricus

Beitrag von Erne » 30. September 2018, 20:08

Mein kleines Volk hatte ich mit Temperaturen im Bereich von 12 – 17°C überwintert (Kellerraum).
Hat gut funktioniert, allerdings handelt es sich nur um ein kleines Volk, ob sich daraus später negative Einflüsse ergeben, kann ich heute noch nicht beantworten.

Serafine hält diese Art schon länger mit Erfolg, was sich da an Erfahrungen angesammelt hat kann Dir sicherlich helfen, frag doch mal nach.
Der Bericht ist hier nachzulesen.
post417687.html#p417687

Grüße Wolfgang



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#6 Re: Winterruhe Camponotus barbaricus

Beitrag von Serafine » 30. September 2018, 20:22

Meiner Erfahrung nach ist Camponotus barbaricus die Temperatur ziemlich egal, die machen Winterruhe wenn sie Lust dazu haben (oder halt nicht).


Meine haben im ersten Jahr so ab Dezember knallhart ihre Winterruhe bis Anfang März durchgezogen - kaum Außenaktivität (allerdings nicht überhaupt keine, sie waren ab und zu schonmal draußen und haben am Zuckerwasser genippt), die Larven sind nur extrem langsam gewachsen), bei Zimmertemperatur von 18-20°C.

Im zweiten Jahr hatten sie dann so September/Oktober/November mal einen kleinen Durchhänger, den man aber nicht wirklich als Winterruhe bezeichnen kann - hab damals auch versucht das Wärmekabel am Nest auszustecken, es aber dann doch dringelassen, nachdem sie anfingen Puppen in der Arena zu lagern.

Momentan kann ich seit ca. 2 Wochen einen deutlichen Rückgang (um 50-75%) im Zuckerwasserverbrauch (bzw. Ahornsirupverbrauch) feststellen, von Winterruhe ist das ganze aber weit entfernt - sie fressen halt weniger, es sind viele große Larven da die sich aber noch nicht verpuppen und generell sind sie allgemein ruhiger (dafür aber beim füttern extrem aggressiv). Stecke jetzt auch regelmäßig das Wärmekabel aus (noch nicht dauerhaft), bin mir aber jetzt schon sicher, dass die Außenaktivität nicht auf Null zurückgehen wird.


Camponotus barbaricus stammt aus dem mediterranen Raum (Südspanien, Mittelmeerinseln, Nordwestafrika) eine "echte Winterruhe" wie unsere einheimschen Camponotus (bewegen sich nicht, sehen tot aus, etc.) halten die schon grundlegend nicht.
Zudem sind die Ameisen generell sehr ruhig - wenn ich mir Videos von anderen Arten anschaue (z.B. Saskias Camponotus raufoglaucus feae), dann laufen die Ameisen dort immer herum, erkunden die Gegend, transportieren Sachen umher, gestalten die Umgebung um, etc.), meine Camponotus barbaricus dagegen haben in jeder Arena eine kleine Sitzgruppe, die die meiste Zeit über einfach dort rumhängt, sich nicht groß bewegt und ab und zu sieht man mal eine einzelne Arbeiterin durch die Schläuche krabbeln (wobei ich heute Mittag mal eine Tandemlaufgruppe aus 8 Arbeiterinnen hatte, aber das kommt eher selten vor). Richtig was los ist eigentlich nur spät nachts und ganz früh am Morgen. Das macht es zusätzlich schwierig zwischen normaler Inaktivität und gesteigter Winterruhe-Inaktivität zu unterscheiden.


Momentan ist es für die Winterruhe auch noch zu früh, in Andalusien wird es frühestens Anfang Dezember wirklich kühl, bis dahin kann sie noch locker Eier legen und erste Arbeiterinnen (oder zumindest Larven) aufziehen.
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#7 Re: Winterruhe Camponotus barbaricus

Beitrag von Maddio » 30. September 2018, 20:49

Ich kann immer empfehlen sich die entsprechenden Klimadiagramme anzusehen. Die Ameisen stammen ja nicht aus dem Weltall, so dass es keine Daten über sie gibt, die man nutzen könnte.

So z.B. für Sevilla im Süden Spaniens:

https://www.yr.no/place/Spain/Andaluc%C3%ADa/Seville/statistics.html

Da sieht man das die Nächte im Januar und Februar um die 5-6°C kalt sein können. Das stimmt mit meiner ersten Einschätzung überein, dass Minustemperaturen wohl nicht die Regel sind, aber dauerhafte Temperaturen im hohen zweistelligen Bereich etwas zu warm sein könnten. Ich denke wenn du sie so bei 10°C über den Daumen gepeilt als Durschnittstemperatur überwinterst, sollte dies ihren natürlichen Temperaturen recht nahe kommen.



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#8 Re: Winterruhe Camponotus barbaricus

Beitrag von Serafine » 30. September 2018, 21:53

Maddio hat geschrieben:ch kann immer empfehlen sich die entsprechenden Klimadiagramme anzusehen. Die Ameisen stammen ja nicht aus dem Weltall, so dass es keine Daten über sie gibt, die man nutzen könnte.

Die Ameisen sitzen aber auch nicht exponiert im Freien und frieren sich die Gaster ab.
Ameisenkolonien nisten häufig in altem Holz, das durch Zerfallsprozesse Wärme abgibt oder unter Steinen, die selbst im Winter von der Sonne beträchtlich erwärmt werden. Dass deren Nest tatsächlich Umgebungstemperatur hat dürfte eher selten vorkommen.

Hab mal eine Studie über Temperaturmessungen an einem Camponotusnest in einem toten Baumstamm gelesen (war allerdings bei Sommerwetter), die Temperatur im Nest veränderte sich trotz Umgebungstemperaturschwankungen von bis zu 20°C nie um mehr als 2°C. Holz isoliert und insuliert enorm gut.
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