Hallo Zusammen

Ich überlege mir Lasius niger als erste Art zuzulegen und habe dabei noch bedenken, ob ich das sollte.
Ich hätte gerne ein Naturterrarium, also nur ein grösseres Becken mit Pflanzen etc. Wie würde ich es dann hinbekommen für die Winterruhe? Wie bekomme ich alle Ameisen inkl Königin und Brut aus dem Naturterrarium raus und in eine "Überwinterungsbox"? Ich hätte ja keine Sicht auf das Nest, Gänge etc. und das ganze an sich wäre ja zu gross um in den Kühlschrank oder so zu passen bzw. wären ja auch Pflanzen drin die dann wahrscheinlich eingehen.

Danke!

Ich sehe da folgende Möglichkeiten:


- Von Anfang an ein externes oder herausnehmbares Nest einplanen. Das setzt voraus, dass das Buddeln von Gängen und Kammern bzw. der Einzug in den Bodengrund nicht ermöglicht wird.
Ein 3D Nest mit Schlauchanschluss funktioniert beispielsweise sehr gut mit L. niger und du hättest den Vorteil einer vollen Nesteinsicht





- Zur Winterruhe wird das ganze Becken umgesetzt in einen entsprechend kühlen Bereich wie Gartenbox, Garage, Keller... und mit entsprechend winterfester Bepflanzung versehen.


- Es wird eine exotische Ameisenart ohne WR oder eine südeuropäische mit abgeschwächter WR gewählt.


Ein kurzsfristiges Umziehen zur WR aus einem großen Erdnest halte ich pers. nicht für praktikabel.

Danke für die Antwort.

- Es wird eine exotische Ameisenart ohne WR oder eine südeuropäische mit abgeschwächter WR gewählt.

Welche Arten kämen denn für Anfänger in Frage, welche sich für ein solches Terrarium, also ein Naturterrarium, eignet? Und was verstehst du unter "abgeschwächter WR"? Kann ich die WR dann aussetzen oder eben doch nicht?

Ein Parade Beispiel für die abgeschwächte WR wäre Messor barbarus - eine Art die ich auch jedem Einsteiger sehr empfehlen kann.

Hier ist es ausreichend die (optionale) Beheizung, wie Heizmatten, Lampe, Kabel.., im Laufe des Novembers bis ca. Februar auszuschalten - optimalerweise in dieser Zeit im Raum auch die Heizung ausschalten, gut wären Temperaturen um 15 Grad.
Die Kolonie bleibt auch in dieser Zeit aktiv aber eben deutlich reduziert. Ist einfach eine kleine Ruhephase für die Gyne, die in dieser Zeit wenig oder gar keine Brut ablegt.

Allerdings werden Messor barbarus Kolonien sehr zahlreich und bei einem großen Naturbecken mit Erdnest graben die sehr gerne alles um, machen viel Sauerrei und sind dafür deshalb nur bedingt geeignet.


Welche Maße hast du den für dein Becken eingeplant?
Soll es dann bei diesem einen Becken bleiben oder ist eine spätere Erweiterung denkbar? (Bohrung Schlauch/Rohr, weiteres Becken usw)

Für ein einzelnes Erdnest ohne WR würden z.B. div. asiatische o. afrikanische Camponotus in Frage kommen. Die Art in Abhängigkeit von deiner max. Formikariengröße

Z.B. wäre Camponotus fedtschenkoi / turkestanus eine farblich sehr schöne Art, bleibt von der Koloniegröße überschaubar und ist absolut für Einsteiger geeignet.
Auch das Erndest werden sie dankbar annehmen.

Ich habe das Problem dass ich es in meiner Wohnung recht warm habe, 23-26°C, kühler wirds auch im WInter nicht. Daher müsste die Art damit auch zurechtkommen.

Am liebsten wäre mir auch, wenn sie ohne das füttern von Insekten auskommen. Also nur pflanzliches Protein und/oder Zuckerwasser. Soweit ich lese scheint das bei dieser Art gut zu funktionieren.

Die Grösse der Kolonie darf ruhig klein sein, um in ein 60x40 Becken oder kleiner vielleicht, reinzupassen.

Camponotus fedtschenkoi / turkestanus hört sich eigentlich ganz gut an, ist im Shop in der Schweiz leider grad nicht verfügbar.
Ich lese da, dass der Ausbruchschutz besser sein muss als bei anderen Arten. Stimmt das? Ölfilm reicht nicht?

Mir scheint meine Wohnung/Haltungsvorstellung scheinen relativ ungeeignet :/

@Chuch

Vielleicht wäre Messor orientalis was für dich? Die Art hat sich als relativ einfach zu halten bewährt, ist günstig zu haben, hält keine Winterruhe und wie bei Messor barbarus sollte eine zumindest weitgehend pflanzliche Ernährung kein Problem darstellen, allerdings weiß ich nicht genau, wie es mit der Verfügbarkeit in der Schweiz steht.

Zitrus hat geschrieben: ↑

6. Juli 2023, 14:16

@Chuch

Vielleicht wäre Messor orientalis was für dich? Die Art hat sich als relativ einfach zu halten bewährt, ist günstig zu haben, hält keine Winterruhe und wie bei Messor barbarus sollte eine zumindest weitgehend pflanzliche Ernährung kein Problem darstellen, allerdings weiß ich nicht genau, wie es mit der Verfügbarkeit in der Schweiz steht.

Gibt es Erfahrungen mit M. orientalis & einem naturnahen Erdnest? Bei Messor barbarus würde das bei steigender Koloniegröße wohl bald aussehen wie ein Massaker

Also nur pflanzliches Protein und/oder Zuckerwasser.

Wenn du komplett auf Insekten als Futter verzichten möchtest bleibt eigentlich nur eine Messor - die kann man durch div. Körner & Samen ernähren.

Die meisten anderen Gattungen können mit Körnern & Samen bzw. pflanzlichen Eiweiß nichts oder nur wenig anfangen.


Viele Arten nehmen zwar auch mal ein Stück Saftschinken, Hünchen, Thunfisch, Katzennassfutter usw. aber das würde ich eher als Ergänzung zur natürlichen Nahrung (Insekten wie Fliegen, Spinnen, Schaben, Käfer...) sehen.



Eine Alternative wäre eventuell so etwas wie Temnothorax nylanderi. Die sind recht klein, bilden auch nur ganz kleine Kolonien von 1-200 Tieren und sind sehr genügsam was Platz- und Futterbedarf angeht. Sollten aber eine WR bekommen.

vorstellung-formicarium-t-nylanderi-kom ... =nylanderi

Harry4ANT hat geschrieben: ↑

6. Juli 2023, 14:36

Gibt es Erfahrungen mit M. orientalis & einem naturnahen Erdnest?

Lewys Kolonie hat sich zumindest als ähnlich buddelfreudig erwiesen, wie man es von Messor barbarus kennt und in der Natur nisten sie auch in der Erde.
Wenn man ihnen ein grabfähiges, ausreichend tiefes Substrat bietet, sollte das sicher gut funktionieren, aber Erfahrungsberichte dazu habe ich keine gefunden.